Zorell, F.: Beiträge zur Kenntnis der Alkalinität des Meerwassers, 921
geeignet, ganz allgemein bestimmte Kurven für bestimmte Gebiete aufzustellen.
Aus den Werten der beiden nördlichen Schnitte (24 bis 26 und 29 bis 36) wurde
eine neue Normalformel für Salzgehalt über 34.3%,, gebildet. Aus 15 A/S-Quo-
tienten erhält man den mittleren Wert:
A = 0.067578,
bei einem mittleren Wert von 5 = 34.80%9. Der Quotient ist etwas kleiner als
bei Schulz (A = 0.06788 $). i
Die beigefügte Salzgehaltskarte (Tafel 4, Fig. 7) des Gebiets dieser beiden
Schnitte zeigt interessante Einzelheiten. Unter ungefähr 7° Ost zeigt der stark
verminderte Salzgehalt einen Einbruch von Skagerrakwasser in das Nordsee-
wasser, Die Alkalinität ist entsprechend höher, als es nach der Normalformel
für Wasser von 32.36 °/, der Fall sein müßte. Trägt man die Differenz Az — Ar
in die Figur 6 auf Tafel 4 ein, so fällt der gefundene Wert nicht in die für
die südlichen Gebiete gefundene Kurve; er ist wie auch die Werte 83 und 37
kleiner, und es ist leicht zu ersehen, daß es sich um ein anderes Mischgebiet,
bezeichnet durch die Kurve „Skagerrak“, handelt, daß das herangeführte gering-
salzige Wasser eine relativ kleinere Alkalinität hat als das geringsalzige Wasser
der Deutschen Bucht und der nördlich davon gelegenen Küstengebiete. Interessant
ist dagegen der Wert 36, der in der Kurve „Deutsche Bucht“ liegt. Die Station
liegt dicht an der jütländischen Küste. Die S-Karte läßt vermuten, daß es sich
hier um eine Wasserart handelt, die aus dem südlich liegenden Küstenwasser
stammt, ebenso verhält es sich mit Punkt 26. Punkt 35 liegt zwischen den beiden
Kurven; nach der Salzgehaltskarte liegt er in der Grenzzone zwischen den
beiden Wasserarten.
6. Von der norwegischen Westküste (Juli/August 1927; Tabelle 5).
Die Alkalinität der Tabellennummern 6 bis 18 ist fast durchweg etwas geringer, als
es der Normalformel entsprechen würde. Bemerkenswert sind die Beobachtungen
aus dem Nordfjord, der vom Eingang bis zu seinem Ende durchfahren wurde
und Salzgehalte von 32%) bis 0%, umfaßt. Alle Werte entsprechen mit ganz
geringen Abweichungen der Formel A = 0.06503 -S (Tafel 4, Fig. 8), die von der
Normalformel abweicht und die auch den an der Küste liegenden Werten besser
zu entsprechen scheint (vgl. die Tabellennummern 33 bis 44 und 47. bis 54).
Der geringste im Nordfjord vorgefundene A-Wert war bei 0.13 C1 = 0.059,
Schulz fand im innersten Winkel des Lysefjords 1921 einen noch zehnmal
kleineren Wert (A = 0.006). Absolut genommen sind aber beide Werte sehr klein.
Ein ähnlicher Wert wie im Nordfjord wurde unmittelbar bei dem Gletschertor
des Holandfjords im Schmelzwasser gefunden.
Zusammenfassung und Aufgabenstellung.
Wie schon eingangs betont, waren die im vorstehenden erörterten Beobach-
tungen bei den verschiedenen Untersuchungsfahrten Nebenaufgaben. Ihr Er-
gebnis konnte deswegen auch kein umfassendes sein und mußte notwendig lücken-
haft bleiben. Ihr Hauptresultat dürfte die Aufzeigung einer Methode, Wasserarten
zu charakterisieren, an Hand des S/Az — Apr-Diagramms sein. Ob es sich bewähren
wird, werden weitere Untersuchungen erweisen müssen,
Als wichtigste Aufgaben künftiger Arbeiten in der Alkalinitätsfrage erscheinen
mir folgende:
1 Becbachtung über längere Zeiträume der Alkalinität der Elbe (und evtl
Weser) und der Einwirkung auf das Wasser der Deutschen Bucht. Über
die Frage der Wassermischung in der Deutschen Bucht wird an anderer
Stelle einiges gesagt werden.
Beobachtungen aus dem Grenzgebiet von Nordsee- und Skagerrak- bzw.
Bankwasser.
Bei der künftigen Bearbeitung wird neben der geographischen Durchdringung
des Problems die Methode der Untersuchung eine wichtige Rolle spielen. Sicher-
lich ist die Methode von Wattenberg (3 ud4) viel genauer und gerade bei