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Full text: 61, 1933

Schott, G.: Auftriebwasser an den australischen Westküsten? Ja und Nein! 9283 
S- und SO-Winde ihn verstärken können, so daß er mit der gewohnten ablandigen 
W- und NW-Richtung einen nennenswerten Teil seiner Wassermassen in den Süd- 
atlantischen Ozean überführen kann. 
Es mag dahingestellt bleiben, ob bei der großen äußerlichen Ähnlichkeit 
der Kartenbilder diese Gesichtspunkte genügen, um den auch in dieser Jahres- 
zeit gleichwohl vorhandenen thermischen Unterschied der Küstengewässer West- 
australiens und Südwestafrikas zu erklären. 
Frage der Tiefenzirkulation im Indischen Ozean. 
Von Lotte Möller, Berlin. 
(Hierzu Tafel 29 und 29a.) 
Durch die Tiefsee-Expeditionen auf „Snellius“ und „Dana“ sind für den nörd- 
lichen Indischen Ozean einige Serienmessungen von Temperatur, Salzgehalt und 
Sauerstoffgehalt gewonnen worden, die unter 3000 m hinabreichen, Diese Er- 
weiterung des Materiales bedeutet um so mehr, als bis dahin nur drei Serien 
bis zum Boden vorhanden waren, Die vier Stationen von „Snellius“!) liegen auf 
einem Schnitt, der den nördlichen Indischen Ozean von 7° N, 55° E bis 2°S, 
95° E quert, die neun Stationen der „Dana“2) folgen von Kap Delgado über Ceylon 
zur Nordspitze von Sumatra aufeinander. 
Diese neuen Messungen geben eine Möglichkeit, die von mir auf Grund des 
bisherigen Materiales erhaltene Arbeitshypothese®) über die Tiefenzirkulation im 
Indischen Ozean nachzuprüfen. Sie konnte 1929 abgeleitet werden aus vier Salz- 
gehalts- und sieben Temperaturschnitten, deren Kurvenverlauf naturgemäß nur 
die Sicherheit haben kann, welche die Dichte der Beobachtungspunkte innerhalb 
der Schnitte andeutet. 
Nach meinen Ergebnissen zeigt der Indische Ozean eine ausgeprägte Wasser- 
schichtung. Eine subtropische Deckschicht mit Salzgehalten über 35%, und 
Temperaturen über 11° C wird unterlagert von einem Wasserkörper antarktischen 
Ursprunges mit Salzgehalten von 34° bis 34.7%%9 und Temperaturen von 8°C 
bis 2.5° C, Darunter liegt ein Tiefenwasser von nordindisch-subtropischer Her- 
kunft mit Salzgehalten über 34.75°, und etwas höheren Temperaturen, und 
schließlich lagert am Boden wieder antarktisches Wasser mit 34.5°% 9 bis 34.7 %o 
und Temperaturen von 0°C bis 1.5° €. 
Die Bildungsstätte des Wassers für die salzreichen subtropischen Unterströme 
liegt in den subtropischen Gebieten maximalen Salzgehaltes beiderseits des 
Äquators, für die Tiefenströme einerseits im Nordwesten des Ozeans im Arabischen 
Golfe mit seinen Nebenmeeren, andererseits im antarktischen Gebiet. Das Ab- 
sinken erfolgt im nördlichen Teil des Ozeans entlang der Stauzonen der Küsten. 
Der Tiefenstrom, der aus Oberflächenwasser, subtropischem Unterstrom und ant- 
arktischem Zwischenstrom entsteht, sinkt entlang einer Konvergenz auf 8°S 
unter 2000 m Tiefe ab. Im Süden entsteht der Bodenstrom entlang der polaren 
Konvergenz auf 60° S, der Zwischenstrom entlang der subpolaren Konvergenz 
auf 48° S innerhalb der Westwindtrift (Abb. 1 u. 2). 
An der Oberfläche sind die Strömungen meist zonal gerichtet, Gefällströme 
(ließen dem Atlantischen und Pazifischen Ozean zu. Die Bewegungen der Tiefe 
haben zwar stets eine meridionale Komponente, aber sie verlaufen anscheinend 
im tropischen Teil des Ozeans ebenfalls überwiegend zonal. Die südlichen sub- 
tropischen Unterströme breiten sich zwar allseitig aus, haben aber eine ausge- 
Zur 
4‘) B. M. van Riel, Einige ozeanographische Beobachtungen im Roten Meer, Golf von Aden 
und Indischen Ozean, Ann. d. Hydr. LX, 1932, H. X. — % H. Thomsen, The Circulation in the 
Dephts of the Indian Ocean. I. du Cons. 1933, H. 1. S. auch J. Schmidt: Dana’s Togt omkring 
Jorden 1928—1930, Kopenhagen 1932, 8.255, die Bemerkungen über den Verlauf des Carlsberg- 
rückens in NW-—SE-Richtung im nordwestlichen Indischen Ozean. — 3) L. Möller, Die Zirkulation 
des Indischen Ozeans, Veröff. d. Inst, f. Meereskd, N. F. A., H. 21, Berlin 1929, Abb, 1a, b und 
2a, b sind dieser Arbeit entnommen, die Druckstöcke wurden vom Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin, 
ireundlicherweise zur Verfügung gestellt, 
Ann, d. Hydr. usw. 1933, Heft VILIAX.
	        
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