208 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1933,
sind zumeist aus freier Hand ausgeglichen. In Figur 9 ist die der Zenitdistanz
von 50° entsprechende, d. h. die bis zur Zenitdistanz 50°, oder, wie in der Figur
angegeben, die die bis zum Horizontabstand 40° reichenden Flächen verbindende
Kurve durch planimetrischen Ausgleich entstanden, die der Zenitdistanz von 60°
ensprechende wurde mittels der Methode der kleinsten Quadrate gewonnen. Es
kann wohl kein Zweifel darüber aufkommen, daß es sich bei den Figuren 9 und 10
durchgehends um gerade Linien handelt, die für die Sonnenseite und die Gegen-
sonnenseite im entgegengesetzten Sinne verlaufen. Diese Kurven entsprechen
den Durchschnittswerten der ganzen Beobachtungszeit. In drei Fällen ließen sich
aber auch -— allerdings nur aus freier Hand ausgeglichen — für die einzelnen
Tage die Kurven gewinnen, welche der Verbindung der auf der Sonnenseite bis zur
Zenitdistanz von 40° reichenden Flächengrößen entsprechen. Daß auch hier
gerade Linien in Frage kommen, zeigt Abb. 11. Nunmehr erscheint es wohl
möglich, wenn man für einen gewissen Tag den Sonnenhöhen z, y und z ent-
sprechende und für einen anderen die ganz anderen Sonnenhöhen entsprechenden
Teilflächen ihrer Größe nach kennt, für eine gewisse erwünschte Sonnenhöhe
miteinander zu vergleichende Flächengrößen zu erhalten, um daraus eventuell
Schlüsse auf die verhältnismäßige Reinheit der Atmosphäre an den beiden
Tagen zu ziehen. Auf weiteres soll hier nicht eingegangen werden. Die
Weiterverfolgung des nenen Gesichtspunktes scheint jedenfalls sehr empfehlens-
wert zu sein.
Was die A- und B-Abstände betrifft, so wurden eine in Witduen und eine
am 26.9. in Nebel erhaltene Reihe für die Gewinnung der in Figur 12 dar-
gestellten Durchschnittskurven unberücksichtigt gelassen. Für die Ableitung
der A-Abstände wurden 20 mehr oder weniger vollständige Reihen zwischen
DH + 14,5° und — 6.5° benutzt und entsprechend 11 für die B-Abstände zwischen
den OH + 8.5° und — 6.5°, Wie bisher!) wurde den Mittelwerten aus den Reihen,
die zwischen den jeweilig in Frage kommenden Grenzen (hier h = + 10.5° bzw.
—5,5° und +7.5° bzw. — 4.5°) vollständig sind, das nämliche Gewicht bei der
endgültigen Mittelbildung gegeben wie den aus sämtlichen Werten gebildeten
Durchschnittszahlen. Durch leichten Ausgleich entstanden schießlich die in Fig, 12
dargestellten Kurven. Beifolgende Übersicht gibt die entsprechenden Abstände,
Zonnenhöhe
Ar.
10.59 20.50
9.5 20.82
8.5 21.10
15 21.28
55 21.34
55 21.25
Ba
Aonnenhöhe
Ar.
- 4.59 21.03
— 35 + 20.75
—_ 25 | 2041
43.61 15 | 20.06
1409 | 105 | 19.80
14.70 —05 19.57
Ba.
15.44
16.20
16.93
17,56
18.11
18.54
Zonnenhöhel Ar.
—1.5°
—25
— 35
—45
— 5,5
19.44
39.37
19.60
20,55
23.82
Ba.
158.79
18.83
18.70
18.47
Beim A-Abstand interessiert hier vor allem die Lage des sekundären Maximums
bei verhältnismäßig geringen Chöhen. Diese Verlagerung nach niedrigem posi-
tivem h wurde von mir auch für Helgoland im September und Oktober 1928
[estgestellt?*) und auf Grund der Verarbeitung eines größeren Materials als be-
sonderes Charakteristikum der an der See bzw. auf See gewonnenen Ergebnisse
erkannt, wodurch auch der Schlüssel zu besserem Verständnis der von Brewster
1841 und 1842 an der Schottischen Küste ausgeführten und vom Gros der späteren
Landbeobachtungen abweichenden Messungen gefunden wurde. Diese Verhältnisse
zeigt die der unter Anmerkung 1 angegebenen Arbeit entnommene Figur 13,
bei der II den Helgoländer, III den Brewsterschen, IV auf See ausgeführten
(von Oberregierungsrat Humm el-Berlin) Messungen und I Durchschnittswerten
von in Arnsberg i. W.i.J. 1918 (durch Fr, Busch) gewonnenen Messungen entspricht,
Es bedarf aber der Aufklärung darüber, warum die Amrumer Kurve das sekun-
1) Chr. Jensen, Jahrb. d, Hamb. Wiss, Anst, 32, 1915 (3, Beiheft, Mitteilungen a. d. Physik,
Staatslabor.), Hamburg 1916 bei O. Meißner, S. 21 u.f. — ?2) Chr. Jensen, Ber, d. Strahlungs-
Klimatolog. Stationsnetzes im dtsch, Nordseegebiet, Bd. 2, 1928, S. 85u. f,