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Full text: 61, 1933

206 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1933. 
länder Werten von 1928 liegt. Die ohne Reduktion auf mittlere Sonnenentfernung 
aufgeführten Werte gestatten auch einen Vergleich mit den 1927 auf der Helgo- 
länder Düne von Dr. O0. Möse ausgeführten Aktinometermessungen!). Der höchste 
dort angegebene Wert (1.310 g cal.) ist der einem h von 34,9° entsprechende vom 
20. September. Der dieser Sonnenhöhe entsprechende Amrumer Wert vom 25, 9.p 
überragt ihn um etwa 0.03 g cal. 
Die mir durch freundliche Vermittlung von Herrn Dr. O0. Möse zur Ver- 
fügung gestellten Wetterkarten der Station Breslau—Krietern lassen, wie es 
scheint, vielfach enge Beziehungen zwischen den gefundenen Strahlungswerten 
und der Gesamtwetterlage erkennen, So dürfte die Schönwetterlage am 27.8. 
öhne weiteres die hohen Intensitäten an diesem Tage verständlich machen; ander- 
seits könnte die Warmfront im Westen die Abnahme der Strahlung am Nach- 
mittag gegenüber dem Vormittag erklären. Ebenso macht vielleicht die Lage 
des Frontendes der Sturmzyklone über der Nordsee die allmähliche Abnahme 
von / vom 17. 9.p nach dem 18, 9.a und 18. 9 p hin erklärlich, ganz abgesehen 
davon, daß — was vielleicht jedenfalls bei geringer CO höhe und dementsprechend 
mehr horizontaler Blickrichtung von Bedeutung sein könnte — am Morgen mehr 
nach Osten und am Abend mehr nach Westen hin beobachtet wurde, Für die 
Erklärung der Zunahme von / vom 25. 9.a auf den 25.9,p könnte die Tatsache 
in Frage kommen, daß die maritime Warmluft überm Ozean nach NW durch ein 
Hoch abgedrängt wurde (im Gegensatz zum 27. August). Außerdem darf aber 
aicht die Möglichkeit außer acht gelassen werden, daß sich jedenfalls in der 
ersten Zeit der Amrumer Messungen die Folgen allgemeiner, mehrfach in der 
Literatur erwähnter Lufttrübungserscheinungen geltend machten. Nach freund- 
licher Mitteilung von Herrn Geheimrat M. Wolf setzte der Höhenschleier etwa 
am 9, 6. 1929 ein, verbunden mit verstärkten Dämmerungsphänomen, Ultrazirren 
beobachtete er in Heidelberg vom 11. bis zum 19. Juni. Daß der Höhenschleier 
in recht großen Höhen der Atmosphäre lag, entnahm A. Peppler?) auch den 
von ihm in Karlsruhe ausgeführten Strahlungsmessungen und Bestimmungen der 
Sichtweite, Nach M, Wolfs privaten Mitteilungen setzte am 9, 7. ein neuer 
Höhenschleier ein, der aber wesentlich tiefer lag wie genannter, und um eine 
noch tiefer gelegene Trübungsschicht scheint es sich nach M. Wolf bei einem 
am 10. 8. von ihm beobachteten Phänomen gehandelt zu haben. Dr. Voigts?) be- 
richtete über Ultrazirren, die er am 6. 8. beobachtete und photographisch fixierte. 
Bei der Polarisationsgröße?) im Zenit, die, wie Tabelle 3 und Abbildung 5 
zeigen, mit steigender Sonne und entsprechend geringerem O-Abstand abnimmt, 
ist zu beachten, daß man es bei kleinem h mit einer sonnenfernen und bei 
großem h mit einer sonnennahen Himmelsstelle zu tun hat, da man — ganz 
abgesehen von ganz besonderen Verhältnissen, die zu pseudonormalen Werten 
'ühren können — nach Dorno nur für die normaliter stärker polarisierten, 
dem Punkt maximaler Polarisation (im ©-Vertikal etwa 90° von der © entfernt) 
nahe liegenden Stellen bei jedem ©O-Stande mit einer Verringerung von P durch 
atmosphärische Trübungen rechnen darf, Wie aus den Strahlungswerten (siehe 
Tabelle 1), so ersieht man auch aus den P-Werten, daß der 25. 9. p am reinsten war. 
Für den 27. 8.p, 12. 9.p, 17.9.p und den 25. 9.p wurden für eine mittlere O-H 
(gemittelt aus 13.5°%, 14.5° und 15,5°) sowohl für die Gesamtstrahlung wie für 
die Polarisationsgröße im Zenit die Schwankungen gegen den Mittelwert be- 
rechnet. Die Abweichungen lagen für beide Messungen im gleichen Sinne, und 
es ergab sich der hohe Korrelationsfaktor -+- 0.990 mit einem wahrscheinlichen 
Fehler von nur -{- 0.007. — Besonders nahe lag der Vergleich der Amrumer Werte 
mit den allerdings nur in sehr geringer Menge im September und Anfang Ok- 
tober 1928 von mir auf der Helgoländer Düne ausgeführten P-Messungen. Der 
23, 9. 1928 brachte die höchsten /- und P-Werte. Einem h von 9° entsprach ein 
P von 0.700; der höchste entsprechende Amrumer P-Wert beträgt 0.690, ist also 
nur um sehr Weniges kleiner. 
‘y O0. Möse, Bericht d, Strahlungs-Klimatolog. Stationsnetzes im deutschen Nordseegebiet, Bd. 1, 
8. 35 u. f. — ?) A. Peppler, Zeitschr, f. angewandte Met. 1929, S. 225 u. f, — °% A, Voigts, 
Lübecker Blätter 1929.
	        
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