Semmelhack, W.: Die Regenverhältnisse von Debundscha in Kamerun. 151
Für die Prozente der Jahre nach Stufenabweichung vom Mittel
erhält man:
Stufenabweichung: —2.0 —15 —10 —05 05 1.0 15 +20 +25 3.0
Prozente der Jahre: 5 14 16 at nt gt at st gt
Vergleicht man diese Zahlen mit den von Maurer, der seinen Berechnungen
14 Jahre zugrunde legte, mitgeteilten‘), so fällt die größere Ausgeglichenheit
der aus der längeren Periode abgeleiteten Werte auf. Hinsichtlich der Ein-
ordnung der für Debundscha charakteristischen Maßgrößen in die von Maurer
angegebenen Gruppen für die Extremschwankungen 4, das mittlere Schwankungs-
maß S und die Prozentzahl p ergibt sich, daß die Schwankungen der Jahres-
regenmengen als mäßige zu bezeichnen sind, während sie gemäß der Gruppen-
einteilung nach dem Hellmannschen Schwankungsquotienten q?) als unbedeutend
anzusehen wären.
4. Gruppierung der Monatssummen des Niederschlages um das
arithmetische Mittel und den Scheitelwert. Die Ausführungen des vorigen
Abschnitts zeigten, daß die negativen Abweichungen der Einzelwerte vom Mittel
im allgemeinen häufiger und dementsprechend kleiner sind als die positiven,
Eine Folge solcher Verteilung der Einzelbeträge um das arithmetische Mittel ist,
daß die wahrscheinlichste, also häufigste Niederschlagsmenge eines Zeitabschnittes,
der sogenannte Scheitelwert, kleiner sein muß als die mittlere.
Daß dem in Wirklichkeit so ist, zeigt die Tabelle auf Tafel 21. In ihr sind
die Monatssummen des Regens nach Gruppen von je 50 mm Umfang geordnet,
und es ist angegeben, wie oft jede von ihnen innerhalb der Periode 1896 —1930
vorgekommen ist. Ferner sind die Gruppen, welche besonders häufig erscheinen,
fett gedruckt, diejenigen aber, in welchen das arithmetische Mittel liegt, durch
einen Stern ausgezeichnet worden. Die Tabelle ist in mehrfacher Hinsicht lehr-
reich, Wenn auch bessere Resultate von einer Gruppierung nach noch engeren
Intervallen zu erwarten sind, so kann doch eine solche hier nicht mitgeteilt
werden, da sie zu viel Raum in Anspruch nehmen würde,
Aus der Tabelle ergibt sich: Die Monatssummen des Niederschlags sind
über den weitesten Spielraum verstreut in den Hauptregenmonaten. Man erkennt
weiter, daß sie sich unsymmetrisch um das arithmetische Mittel gruppieren,
und daß der Scheitelwert, wie zu erwarten, meist zwischen dem Mittel und der
unteren Grenze der Monatssummen liegt. Die Mehrzahl der Monate bringt
also weniger Regen, als man nach dem Mittelwert erwarten möchte. Außer den
Scheitelwerten treten noch sekundäre Scheitel auf, welche alle Beachtung ver-
dienen, da sie die zugehörigen arithmetischen Mittel dem Betrage nach über-
treffen und mit einer Häufigkeit auftreten können, die jener der primären Scheitel
wenig nachsteht,
Aus der Darstellung zeigt sich wiederum deutlich, daß die arithmetischen
Mittel zwar die erste Orientierung über den Verlauf meteorologischer Er-
scheinungen recht gut gestatten, indem sie dieselben gleichsam in ihrem Schwer-
punkte erfassen; es wäre aber weit gefehlt, wenn man in ihnen ein Abbild des
häufigsten, also wahrscheinlichsten Auftretens der Erscheinungen erkennen wollte,
5. Die extremen Monats- und Jahressummen des Regens. Die größten
und kleinsten Monats- und Jahressummen des Niederschlages, die in Debundscha
Übersicht 6.
Größte und kleinste Monats- und Jahres-Regenmengen (1895-1931).
Sept. ! Okt. |! Nov. | Dez. | Jahr
Aug.
Maximum] 498| 645
Jahr 1931| 1902
Minimum | . | 58 | 206 | zur | 138| 502
Jahr | 1902! 1903 | 1910 | 1897 | 1917! 1924
909 | 1047 | 1588 | 2708
1902 | 1902 | 1914| 1902
2282 ' 1251 | 1102 |14 545
1919 1901 ! 1901 # 1919
805 567 | 283 | 580 | 263 | 42 | 6815
1921 | 1907 | 1909 | 1912 | 1899 | 1907 | 1909
‘ya, a. O. 8.172. — ?) Vgl. 0. Eberle: Die Verteilung der extremen Regenschwankungen über
die Erde, Erg.-Heft 195 zu Pet, Mitt., Gotha 1927.