126 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1933,
die Menge des durchgelassenen Lichtes, ausgedrückt in Prozenten der vollen
Blendenöffnung, die mit 100 bezeichnet ist. Zwischen der Menge des durch-
gelassenen (kurz als „D“ bezeichnet) und des absorbierten Lichtes (kurz als „A“
bezeichnet) besteht folgende Beziehung:
A=100—D,
Die Größe der Absorption bzw. die Menge des durchgelassenen Lichtes sagt
direkt noch nichts aus über die Farbstärke der Untersuchungslösung, auf deren
Bestimmung wir letzten Endes hinauswollen. Zu diesem Zwecke müssen wir
uns mit dem Begriff des Extinktionskoeffizienten vertraut machen. Es bestehen
folgende Beziehungen, Einem linearen Anwachsen der Farbmenge in der Unter-
suchungslösung geht ein quadratischer Abfall von „D“ parallel. Hierbei ist es
gleichgültig, ob die Absorption durch Vergrößerung der Schichtdicke oder durch
einen Anstieg in der Konzentration der Farblösung bedingt ist. Lediglich wirksam
ist die Anzahl der „Farbstoffmoleküle“, die auf die Querschnittseinheit bezogen
von dem Strahlenbündel durchdrungen werden.
Folgendes Schema läßt vielleicht am deutlichsten die Zusammenhänge erkennen,
Tabelle 2,
Farbstärke , . . . 1 2
Durchlässigkeit in % . „+. 0.040 50 25 12.5 | 6.25 / 2.125
% „ Bruchform . . . 0. 0. 0.04 0.5 0.25 0.125 0.0625 | 0.03125
„ Potenzform 2... . +. | 0.51 0.5* 0,5% 0.5% 0.59
Graphisch dargestellt ergibt diese Tabelle eine logarithmische Kurve. Um
eine möglichst einfache rechnerische Behandlung dieser Kurve zu ermöglichen,
und zugleich den Anforderungen der Praxis Rechnung zu tragen, ist man über-
aingekommen, die Maßeinheit der Absorption, den sogenannten KExtinktions-
koeffizienten, so zu wählen, daß sie gerade einem Wert von „D“ = 0.1 entspricht.
Um die Absorptionsgröße einer Lösung eindeutig bestimmen zu können, ist
außerdem nötig, eine einheitliche Länge der Schichtdicke festzusetzen, bei welcher
die gewonnenen Werte Gültigkeit haben sollen. Aus naheliegenden Gründen
hat man hierfür eine Schichtdicke von 1 cm gewählt. Es hat demnach diejenige
Lösung in bezug auf eine bestimmte optische Wellenlänge den Extinktions-
koeffizienten = 1, die bei einer Schichtdicke von 1 em !/, des eingestrahlten
Lichtes hindurchläßt.
Mathematisch lassen sich diese Zusammenhänge ausdrücken durch die
Funktion: ek, Hierin bedeutet £ den Extinktionskoeffizienten, D die
von der Untersuchungslösung hindurchgelassene Menge Licht der betreffenden
Wellenlänge, ausgedrückt in Bruchteilen des eingestrahlten Lichtes und s die
Schichtdicke in Zentimetern, Es läßt sich also mittels dieser Formel bei jeder
Bestimmung der KExtinktionskoeffizient aus dem gefundenen Wert von „D“
rechnerisch ableiten. Einfacher ist es jedoch, aus der beigefügten Tabelle 1*)
(Tafel 17} die zu „D“ zugehörigen „k“-Werte, die dort bereits zusammengestellt
sind, zu entnehmen. Man hat dann nur noch nötig, die gefundenen „k'“-Werte
durch die Schichtdicke in Zentimetern zu dividieren, um den wahren Extinktions-
koeffizienten zu erhalten, der der Farbstärke bei der eingestellten Weilen-
länge proportional ist. Bei Untersuchungen mit gleichbleibender Schichtdicke,
wie es bei der Phosphatbestimmung der Fall ist, kann man jedoch auch schon
aus Vereinfachungsgründen mit den direkt aus der Tabelle entnommenen
„k“ Werten arbeiten, zweckmäßig sogar mit dem tausendfachen Wert, den
wir hier mit „K“ bezeichnen wollen. Bei der in der Phosphatbestimmung an-
gewandten Länge der Kolorimeterrohre von 25 cm ist demnach der erhaltene
„K“.- Wert = 25000 £.
Um aus den so gewonnenen „K“.Werten den Nährstoffgehalt der Unter-
zsuchungslösung ableiten zu können, ist es nur noch nötig, durch Gegenversuche
*) Die Tabelle ist der Gebrauchsanweisung für das Pulfrich-Photometer der Firma Zeiß,
Jena, „Mess 430d/II‘“, entnommen.