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Full text: 61, 1933

Kalle, K.: Meereskundl. chemische Untersuch, mit Hilfe des Zeißschen Pulfrich-Photometers, 125 
Erzielung einer gleichmäßigen Beleuchtung des Gesichtsfeldes vorhandenen beiden 
Mattscheiben (h,, h,) überflüssig gemacht, Infolgedessen steigt die Lichtstärke 
nicht unbeträchtlich an. Die Roheinstellung der Gesichtsfeldbeleuchtung erfolgt 
jetzt durch ein geringes Schwenken der Beleuchtungsvorrichtung um seine 
vertikale Achse. 
Als dritte Verbesserung ist noch kurz zu erwähnen, daß neuerdings zum 
Befestigen der Verschlußscheiben auf den Kolorimeterrohren eine Lösung von 
ainem Gewichtsteil „Pharmazeutischem Kautschuk, D, A. B. 6.“ in 7.5 Gewichtsteilen 
Trichloräthylen mit besonders gutem Erfolge benutzt wird. Hierbei wird auch 
bei längerem Gebrauch der Kolorimeterrohre ein Undichtwerden und Ausfließen 
vermieden, was bei den mit Krönigschem Glaskitt behandelten Rohren nach 
längerer Benutzung wegen der Sprödigkeit des Kittes hin und wieder immer 
ainmal vorkommt. 
Der Arbeitsvorgang mittels der Pulfrich-Photometerapparatur geht fol- 
gendermaßen vor sich. Zuerst wird die Apparatur auf dem Grundbrett so auf- 
gebaut, daß zwischen den in den Führungsleisten befestigten 25 cm langen 
Kolorimeterrohren und dem Photometer einerseits sowie den Rohren und der 
Beleuchtungsvorrichtung andererseits nur wenige Zentimeter Zwischenraum frei- 
bleiben. Dann wird die Beleuchtung angestellt und das FPhotometer justiert. 
Die beiden Mikrometerschrauben d, und d, werden auf 100 gestellt, Mittels der 
Revolverblende b wird dasjenige Filter in den Strahlengang geschaltet, das gemäß 
Vorversuchen die günstigsten Absorptionsverhältnisse aufweist, im Falle der 
Phosphatbestimmung das Filter „S 72“. Darauf wird das Okular a so eingestellt, 
daß die Trennungslinie zwischen den beiden Gesichtsfeldhälften scharf erscheint. 
Unter gleichzeitigem Beobachten des Strahlenganges mit der Vorschlaglupe c 
werden nun die Kolorimeterrohre, die mit destilliertem Wasser gefüllt sind, 
sowie die Beleuchtungsvorrichtung so weit verschoben, daß der Strahlengang 
genau zentriert ist und der optische Weg der beiden Lichtbündel frei liegt. 
Beim Beobachten des Gesichtsfeldes ohne Vorschlaglupe müssen dann die beiden 
Gesichtsfeldhälften vollkommen klar und sauber erscheinen. Zwecks genauer 
Einstellung beobachtet man am besten beide Lichtbündel getrennt nacheinander, 
indem man das eine Lichtbündel durch Schließen der zugehörigen Blende zeit- 
weilig ausschaltet, Zum Schluß bleibt noch übrig, die beiden Gesichtsfeldhälften 
auf gleiche Helligkeit zu bringen. Dies wird dadurch erreicht, daß man die 
Beleuchtungsvorrichtung um kleine Beträge so weit um die vertikale Achse dreht, 
bis annähernd gleiche Helligkeit erreicht ist, Die Feineinstellung geschieht 
dann mittels der rechten Mikrometerschraube d,, die so lange verstellt wird, bis 
ein mehrmaliges Einstellen der linken Mikrometerschraube d, auf gleiche Helligkeit 
keine Werte ergibt, die weiter als -+ 2 von 100 entfernt liegen. Die Größen- 
ardnung von 1 bis 2% entspricht ungefähr der kolorimetrischen Fehlerbreite 
des Pulfrich-Photometers. 
Nach diesen Vorbereitungen kann mit der eigentlichen kolorimetrischen 
Bestimmung begonnen werden. Zu diesem Zwecke ersetzt man das destillierte 
Wasser des rechten Rohres durch die mit den Phosphatreagenzien nach der 
allgemeinen Vorschrift (2) vorbehandelte Untersuchungslösung, nachdem man das 
Rohr mit einigen Kubikzentimetern derselben Lösung vorgespült hat. Je nach 
der Stärke der Blaufärbung dieser Lösung wird nun in der dem rechten Kolori- 
meterrohr zugehörigen linken Gesichtshälfte des Okulars eine mehr oder weniger 
starke Verdunkelung eintreten, welche der Absorption der Farblösung bei der 
entsprechenden Länge des Kolorimeterrohres und in bezug auf das eingestellte, 
praktisch als monochromatisch zu betrachtende Licht entspricht. Durch Drehen 
der linken Mikrometerschraube wird nun die rechte Gesichtsfeldhälfte auf gleiche 
Helligkeit gebracht wie die linke, Es empfiehlt sich, das Mittel aus mehreren 
Ablesungen zu nehmen, indem man teils aus dem helleren, teils aus dem dunkleren 
Bereich kommend, gleiche Helligkeit anstrebt. Aus der Ablesung ergibt sich 
dann die Größe der Absorption, die durch die Abdrosselung der Blende künstlich 
hervorgerufen ist und gleichzeitig der Absorption der Untersuchungslösung ent- 
spricht, Direkt abgelesen wird allerdings nicht die Absorptionsgröße, sondern
	        
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