124 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1933,
Strom der Wärmefühler an einer mit Gewicht beschwerten Litze mittels einer
gewöhnlichen Handwinde über ein Meterrad gefiert wird. Das Kabel wird dann
nach Bedarf nachgegeben.
Das Instrument wurde vom Institut für Meereskunde bisher bei mehreren
Gelegenheiten mit Erfolg benutzt. Während der Internationalen Untersuchungen
im Kattegat (August 1931), an denen das Institut mit dem von der Reichsmarine
zur Verfügung gestellten Dampfer „Hunte“ teilnahm, konnte eine Reihe von
Vertikalserien der Temperatur bis 40 m Tiefe ausgeführt werden, Vor allem
aber wurden mit dem Thermometer auf der siebentägigen Ankerstation die zeit-
lichen Änderungen der Temperatur in 22.5 m durch kontinuierlich während der
ganzen Zeit durchgeführte Ablesungen in Abständen von 2 und später 4 Minuten
verfolgt. Abb. 3 zeigt einen Teil dieser Messungen als Beispiel. Auch bei den
Arbeiten, die vom Institut für Meereskunde auf dem nahe Berlin gelegenen
Sakrower See ausgeführt werden, dient das Instrument zur Bestimmung der
Temperatur und zur Feststellung der Verlagerung der thermischen Sprungschicht.
Meereskundliche chemische Untersuchungen mit Hilfe des Zeißschen
Pulfrich-Photometers.,
II. Mitteilung. Arbeitsweise,
Von K. Kalle, Hamburg, Deutsche Seewarte.
(Hierzu Tafel 17 mit Tabelle 1.)
In der ersten Mitteilung (1) der vorliegenden Untersuchungsreihe wurde der
Aufbau der Photometerapparatur beschrieben, wie er sich für die Untersuchungen
in der Meereskunde als zweckmäßig erwiesen hat. Hier soll an einem eingehenden
Beispiel, an Hand der Phosphatbestimmungsmethodik, gezeigt werden, wie der
Meßvorgang mit dem Pulfrich-Photometer im einzelnen in der Praxis vor
sich geht.
Seit Erscheinen der ersten Mitteilung Ende 1931 sind einige weitere kleine
Verbesserungen an der Apparatur angebracht*). Vor allem ist es durch Ein-
führung von Kolorimeterrohren von nur 14 mm innerem Durchmesser gelungen,
die erforderliche Menge der Untersuchungslösung auf 50 cem herunterzudrücken.
Der Einfluß dieser Verbesserung macht sich besonders bei Untersuchungsfahrten
auf See angenehm bemerkbar, da man einmal nur die Hälfte der Reagenzien
auf die Reise mitzunehmen braucht und andererseits infolge der Abkürzung des
in einer der nächsten Mitteilungen noch näher zu besprechenden Filtriervorganges
erheblich an Zeit spart. Da die maximale Breite des optischen Strahlenbündels
bereits 12 mm beträgt, war es allerdings nötig, durch Einführung von je zwei
das Kolorimeterrohr tragenden Führungsleisten, die mittels Flügelschraube fest-
geklemmt werden können, die Kolorimeterrohre genau in der Lage der optischen
Achse zu fixieren. Weiter war es nötig, um ein yollkommenes Füllen und Ent-
leeren der Rohre zu erreichen, das Grundbrett [Ann, d. Hydr. usw, 59 (1931),
Tafel 81, Abb. 2 (Seitenansicht)], nur an der unter dem eigentlichen Photometer
befindlichen Querleiste mittels zweier Messingwinkel auf der Tischplatte zu ver-
schrauben, so daß die ganze Apparatur um diesen Punkt gekippt werden kann.
Die zweite Verbesserung betrifft die Beleuchtungsvorrichtung. Anstatt von
zwei gleichen 60 Watt-Birnen auszugehen, wird jetzt das Licht einer einzigen
gleichartigen mattierten Birne durch zwei seitlich oberhalb der Birne angebrachte
Spiegel in die Richtung der optischen Achse gespiegelt. An den beiden Aus-
Irittsöffnungen des Lampenkastens befindet sich außerdem je eine in passender
Entfernung von der Lichtquelle fest angebrachte Sammellinse von etwa 10 cm
Brennweite. Hierdurch werden die in der alten Beleuchtungsvorrichtung zur
*) Die technische Ausführung der Verbesserungen wurde zu voller Zufriedenheit von der Firma
H, Barnbeck, Hamburg 26, Saling 14, ausgeführt, Die gleiche Firma hat es auch übernommen,
die Gesamt-Photometerapparatur für ozeanographische Untersuchungen, wie sie in der I, Mitteilung
der vorliegenden Untersuchungsreihe beschrieben ist, zu liefern.