Groissmayr, F. B.: Trockene und regenreiche Sommer im Herzen der Union, usw. 109
rallelverlauf. Ich habe auf Grund dieser Erkenntnis verschiedene, jedoch
grundsätzlich ähnliche Kombinationen gebildet — stets war das Resultat ein
sehr befriedigendes, z. B.:
4Regen III + IV + V Hatteras + Charleston
-+4 „ V Cheyenne + Denver + North-Platte -}- Peoria * r = 0.62
mit 4 „ Omaha + North-Platte -+ St. Louis (VI bis VIII)
unter Zugrundelegung des 56jährigen Zeitraumes 1875 bis 1930. — Der Sommer
1925 war z. B. in vielen Teilen Tennessees der trockenste seit Beginn der Beob-
achtungen, ihm ging auch die stärkste Negativabweichung des hier gegebenen
Einflußkollektivs voraus, auch 1930 lag letzteres 4 Zoll unter dem Normale, ihm
folgte der denkwürdige Dürresommer 1930. —
ad Element 2. Der Jahresregenfall der schwedischen Ostseeküste vom 60° N
etwa bis Fennoskandien, zeigt mit unserem Element 1 Jahr darauf ein sehr gut
ausgeprägtes, stabiles Ausgleichsbestreben(«); wesentlich geringer ist dieses mit
dem Gebiet von Königsberg— Helsinki,
ad Element 3. Die Märztemperatur des östlichen U.S.-Inlandes steht in
allerdings nicht besonders wesentlichem, doch stabilem Gegensatz mit den darauf
folgenden Sommerregen desselben Gebietes; auch der Temperaturcharakter des
Gesamtfrühlings (III bis V) im Inland ist in ungefähr selbem Grade entscheidend;
so gibt At III bis y Kühne! St.Aas mit dem S, R. (Sommerregen des U. S.-In-
landes) r = — 0.35 (1875 bis 1930) bei voller Stabilität, d.h. warmer Frühling
ist — wenngleich noch kein entscheidendes Anzeichen warmen und trockenen
Sommers; diese Tatsache steht in vollendetem Gegensatze mit den Verhältnissen
in Zentraleuropa; so gibt die Kombination 4t III bis V Kremsmünster mit ARegen
VI bis VIII von Wien + Kremsmünster + Salzburg -+ Alt-Aussee für dieselben
56 Jahre (1875 bis 1930) r = 0.30. — Als allgemeines Schema gilt daher für
U.S.-Inland: Mitteleuropa:
Frühjahr: Sommer: | Frühjahr: Sommer:
warm trocken | warm naß
kühl naß, kühl trocken.
ad Element 4. Mit sehr bedeutungsvollem Betrage macht sich in obiger
Vorhersagegleichung die September- -}- Oktobertemperatur von Rio de Janeiro
geltend; es handelt sich hier um eine recht beträchtliche und stabile Beziehung;
die Septembertemperatur allein von Rio zeigt gleichfalls brauchbare, jedoch
immerhin geringere, die Stabilitätsbedingung gleichfalls noch erfüllende Korre-
lation (rso = 0.832; r, = 0.51; r, = 0.31). Bemerkt sei, daß auf den relativ sehr
kühlen Oktober 1924 in Rio (4t = — 1.4°C) der trockenste Sommer in Tennessee
folgte. Element 4 — die September- -- Oktobertemperatur der brasilianischen
Küste — bildet daher m, E. einen sehr wertvollen Indikator zur Beurteilung der
Sommerregeyfälle der Inneren Union. —
ad Element 5. Der Januar-Mai-Regenfall auf der Nordküste Kubas zeigt,
wie ja auf Grund des Elements 1 zu erwarten war, brauchbare, wenngleich nicht
besonders hohe +Beziehung. Dieses Element gibt für dieselben Monate unter
Zugrundelegung des der Südküste von Florida vorgelagerten Inselchens Key West
mit folgendem S.R, 0.24 (50 Jahre; r, = 0.20; r, = 0.33).
ad Element 6. Die Maitemperatur des Vorjahres von Westeuropa zeigt einen
leichten Gegensatz, der sich in Richtung —> Ost vermindert. At V Kremsmünster
gibt nur mehr — 0.23 (Fr, = —0.15; r, = — 0.20), Auch der schweren Dürre
1930 ging ein milder Mai in Zentraleuropa voraus,
ad Element 7. Ein sehr einflußreicher Faktor ist die Junitemperatur des
Vorjahres von Nashville, Auf den ungewöhnlich warmen Juni 1874 (auch der
Gesamtsommer hatte die höchste + Anomalie) in Kentucky und dem westlichen
Tennessee folgte der regenreichste Sommer (1875), während auf den wärmsten
Juni in Knoxville 1914 der zweite nasseste Sommer folgte. (Juni 1914 Nashville
zweiter wärmster.) Tatsachen, die, kann zur Zeit hierfür auch keine physikalische
Ursache gegeben werden, für sich sprechen.