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Full text: 61, 1933

Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1933, Scherhag, R.: Untersuchungen über die Nachtgewitter im nordwestdleutschen Küstengebiet. IV. 99 
Tabelle 4. Temperaturen vor und nach 13 Gewitternächten (°C). 
0m 500 m 1000 m 1500 m 2000 m 3000 m 4000 m 5000 m 
Vor- [es |[Ditfe- Vor- |Nach-| Diffe-| Vor- [Nase Diffe-  Vor- |Nach- | Diffe- | Vor- |Nach- | Diffe- Vor-| Nach- | Ditte.| Vor- | Nach- | Diffe- Vor- | Nach- | Diffe- 
tag tag renz | lag tag renz I tag tag | renz tag tag | renz | tag | tag | renz 1 tag tag venz tag tar renz tag tag rebz 
I 
DE A5 2-02 12.4 '—11.0 |+2.2 
—29,—4* | — .. 1 — s 
+2.0]— 1.9 0.0 +10[— 8.0 ll — 
+710l_ 14 | 12 +02|— 7.0 |— 8.0 |--z0 
—8.1 10 |—1.) —20|— 60 |— 6.9 | — 0.9 
E06 —58 |— 6.1 —08]-105 |—12.5 —2.0 
— — 1—3.9 | -- — |—100 * — 
2283 43 1220 281105 | 92 | +78 
08 — 5% ln -11,3%) — 
- 7} _ 109 
8 — |—10.0 
* „74 89 
Datum 
des Vortages 
27, VIL1938,....0 
24, VID. 1928 0.000004 
18, VIIL1929....000 
4. IX. 1929, ..0400 
19. IX. 1929, 0.0.44 
12, VL 1930.00... “ ! 
22. VI 1930,...... Lindenberg/Hamburg| 
4, YVIL1930,...... Hamburg | 
{6, V,1981 esueen Lindenberg 
25, MOD see Hamburg 
14. VLI6 Las Lindenberg 
12. VIL If ‚  lAndenberg/Hamburg 
VII se Hamburg 
Mittlere Änderung ......010.0.00001 00000 HE 
Erwärmung in %, aller Fälle.....0..00007 x 
Mittlere Temperatur, .,.....0..0.«0.000000r Ken | 18.3 
Mittlere Juli-Temperatur Socsterberg ....... 16.1 
Abweichung vom Juli-Mittel ......0....000) +22, ı 
1} Nachmittapsaußstieg — %) Hamburger Aufstieg. — 4 Berlin, 
- 1.5 
- 05 
33 
ö7 De 
186 | A 218,7 | | 96 | 
138, 2] 841 | | 58 } | 0 
+48 | 1-80 |+5,8 | LE | 42.0 
be 
100 
ar} 
{ a 
1 — 
Tanz 
1— 9,9 
—104 | _ 
= 05 
In der Spalte 3 von unten sind noch die mittleren Temperaturen am Morgen nach den 
Jewittern berechnet. worden, um sie mit den durchschnittlichen Sommertemperaturen vergleichen zu 
zönnen. Die vorletzte Spalte gibt demgemäß die mittleren Julitemperaturen nach den Beobachtungen 
zu Sgesterberg }) wieder, und in der letzten Reihe werden die Abweichungen davon im Mittel aufgeführt. 
Auch hier ergibt sich, daß die unteren Schichten noch nach den Gewittern 
wesentlich zu warm sind und selbst auch in den höheren Schichten noch ein 
Wärmeüberschuß vorhanden ist, trotzdem viele von den untersuchten Gewittern 
zar nicht im wärmsten Monat, der den mittleren Verhältnissen zugrunde gelegt 
wurde, aufgetreten sind. 
Vergleicht man die mittleren Temperaturen mit den von Schinze*) berech- 
neten durchschnittlichen Temperaturen von Tropikluft im Juli (1. ec, S. 178, Tab, 5), 
30 stimmen beide Reihen bis 4 km annähernd überein, während es in unseren 
Fällen in größeren Höhen durchschnittlich kälter ist, als der tropischen Luft 
antsprechen würde. Es ist also durchaus Warmluft, die zu den Gewittern Anlaß 
gibt, und daß Schinze gerade für diese Luftmasse Gewittertätigkeit ausschließt, 
liegt wohl zum Teil daran, daß Schinze hauptsächlich die Labilitätsgewitter der 
Gebirge im Auge hat. 
7. Die Feuchtigkeitsänderungen über Hamburg. 
Tabelle 5 zeigt die Änderungen der relativen Feuchte. Unterhalb von 1000 m 
bleibt sie im Mittel gleich (drittletzte Spalte), darüber tritt aber eine Zunahme 
in Erscheinung, die besonders oberhalb 4000 m beträchtlich ist, Dies ist gerade 
Jie Zone, wo wir Abkühlung beobachteten, und wir erkennen nun, daß diese 
Temperaturerniedrigung keineswegs durch einen eventuellen oberen Kälte- 
ainbruch verursacht ist, vielmehr infolge Hebung dieser Luftmassen durch 
die Konvergenz veranlaßt wird, wie sie Palmän®% an einem synoptischen Bei- 
spiel nachgewiesen hat. 
Auch ein Vergleich mit den mittleren Feuchtigkeiten über Holland im Juli*) 
[Spalte 2 von unten) zeigt, daß nach den Gewittern besonders die oberen Luft- 
schichten zu feucht sind (letzte Reihe). 
‘ij A, Wagner, Klimatologie der freien Atmosphäre, Handb. d. Klimatologie von W. Köppen 
md X. Geiger, 8. F 24, — % G. Schinze, Die Erkennung der troposphärischen Luftmassen aus 
ıhren Einzelfeldern, Met, Z. 49, 8. 169 (1932). — %) E. Palmen, Synoptisch-aerolog, Untersuchung 
zines Kälteeinbruchs, Gerlands Beitr, z, Geophysik, Köpper-Band J, S. 158 (19311, — 4 Handb, d. 
Klimatologie S, Fl 
8. Die Änderungen der äquipotentiellen Temperaturen über Hamburg. 
Näherungsweise können wir die mittleren äquipotentiellen Temperaturen aus 
den durchschnittlichen Temperaturen und Feuchtigkeiten berechnen. In Tabelle 6 
sind die so erhaltenen Werte vom Vor- und Nachtage zusammengestellt. 
Tahalla 5, Änderung der relativen Feuchte währen“ 13 Gewitternächten. . 
Oo 1 500 1000 | 2000 | 3000 | 4000 | 5000 
SU 
9 _- 69 | 66 58 a 51 
81 | 2 | A| 78 72 | 64 
+2 | 0 | +2 | +8 | +20 | +20 | +18 
Mittl. rel. Feuchte zu Soesterberg ım Juli (°%/,) 9! 4 | 72 | 64 54 48 45 
Abweichung davon nach den Gewittern s +2 12 1 —1 4-10 |4+24| +24 1419 
Tabelle ® Änderung der äquipotentiellen Temperatur während 13 Gewitternächten, 
Höhe (m) lo | 300 | 1000 | 2000 | 2000 | 4000 | 5000 
A N mm nm = NP A 
Vortag . 0.0.0000 384 | 430 | 42.3 428 422 | a3. 1452 
Nachtag! 1 Le  4H7 | 492 | 515 | 470 | 459 | 453 | 45.4 
Änderung Sn [4862 461 49,2 144.2 4837 1422 1402 
Am Morgen vor den Gewittern nahm die äquipotentielle Temperatur mit 
der Höhe langsam zu, die Schichtung war stabil, nach den Gewittern steigt 
die äquipot. Temp. nur bis 1000 m Höhe und nimmt von dort aus bis 3000 m 
Höhe ab; in 5km ist sie noch wesentlich geringer als in 1 km, jetzt ist die 
Labilität sehr groß. 
Die Änderung der äquipot. Temp. (letzte Reihe) ist in allen Höhen positiv 
und erreicht ihren größten Betrag in 1000 m. 
Vergleichen wir wieder die mittleren äquipot, Temperaturen mit den von 
Schinze (a. a. O.) für die verschiedenen Luftmassen angegebenen typischen 
Werten, so besteht die größte Ähnlichkeit mit der (l. 6. S, 179) wiedergegebenen 
Kurve von repräsentativer kontinentaler, tropischer Warmluft bis 3 km Höhe
	        
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