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Full text: 61, 1933

J 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar/Februar 1933. 
gelegen ist: das Koralleninselchen ist nur etwa 550 m lang, 200 m breit, bis 
10 m hoch und practically an ocean stationl). In einer Veröffentlichung des 
Bishop-Museum zu Honolulu über die Vegetationsverhältnisse gewisser tropischer 
„Phosphat“- oder „Guano“-Inseln?) fanden sich Zahlenangaben über Regenmengen 
and Schilderungen von der Vegetation, die, nach dem Vorgang von Köppen, 
den Verlauf der Isohyeten festzulegen gestatteten. Der Vergleich des Pflanzen- 
wuchses ist überhaupt oft, der Verlauf der Isohalinen des Oberflächenwassers in 
manchen Fällen ein ziemlich sicheres Leitseil 
Natürlich wird sehr große Vorsicht bei der Verwendung der Regenmengen 
auf hohen Inseln erforderlich; die gewaltigen Unterschiede der Luv- und Lee- 
seiten sind bekannt. Als klassisches Beispiel sei an die Regenverteilung der 
Hawai-Inseln, insbesondere von Oahu, erinnert, worüber man frappierende Einzel- 
heiten u.a. im Supan-Obst, Grundzüge der physischen Erdkunde, 7. Aufl, 
Band I, S. 209, nachlesen kann. Man darf meist auch die Zahlen der Leeseite 
nicht ohne weiteres einsetzen. Auch wird von niedrigen, wenig oder gar nicht 
bewachsenen Inseln, wie z. B. von einigen Atollen der Südsee, berichtet, daß bei 
starker Sonnenstrahlung die überhitzte aufsteigende Luft herankommende Regen- 
böen gar nicht selten zum seitlichen Ausweichen veranlaßt, so daß es auf beiden 
Seiten nahebei über dem Meere regnet, über dem Atoll selbst aber nicht. 
Nachdem durch das festländische und insulare Beobachtungsmaterial das 
Gerüst geliefert war, blieben noch gewaltige Flächen ohne Daten; und wer 
manche überaus scharf verlaufende Kurven unterschiedlicher Regenmengen, die 
man z.B. im östlichen tropischen Stillen Ozean auf Taf. 1 eingezeichnet findet, 
betrachtet, könnte vielleicht sehr hypothetische oder phantasievolle Annahmen 
vermuten. Dies ist nicht der Fall. Hier halfen weitgehend die früheren Ar- 
beiten über „Regenwahrscheinlichkeiten“ auf Schiffswegen, besonders Segelschiffs- 
wegen. Zum Beweise dafür sei schon an dieser Stelle eine aus der wichtigen 
Arbeit von W. Köppen®) abgeleitete kleine Karte gegeben, die die Regenhäufigkeit 
im Jahr — Köppen hat s. Z. die Jahressummen auf den einzelnen Schiffsrouten 
nicht berechnet — für das Gebiet zwischen San Francisco und Kap Horn auch 
gerade in dem höchst merkwürdigen äquatorialen Teile westlich von den Gala- 
pagos zum Ausdruck bringt (Fig. 1). Beachten muß man aber dabei, daß große 
Regenhäufigkeit selbstverständlich nicht identisch mit großer Regenmenge zu sein 
braucht und auch oft nicht ist. Wenn z. B. für die Gegend eben westlich von 
San Francisco, die auf Taf. 1 mit 500, höchstens 750 mm Regenmenge auftritt, 
gleichwohl die hohe Niederschlagshäufigkeit von 0.40, westlich von 130° W-Lg. 
sogar 0.50 sich errechnet, so hängt dies mit der Tatsache zusammen, daß hier 
im Bereiche der ecalifornischen kühlen Strömung während vieler Monate neben 
Nebel fast nur Staubregen oder feinster Nieselregen beobachtet wird, der, wenn 
überhaupt etwas, wenige Millimeter im Regenmesser bringen würde. Die hier 
vorherrschenden NW-Winde sind die Vorstufe zum trockenen Passat, 
Die bedauerlichste Lücke im ganzen Stillen Meere bildet der Mangel jeder 
zahlenmäßigen Angabe über die Galapagos-Inseln. Dabei liegen diese Inseln, 
zu beiden Seiten des Äquators, in einem ozeanographisch und klimatologisch 
bochwichtigen Gebiet*); die Verhältnisse sind hier, soweit man weiß, fast einzig- 
artig. Es wäre wahrlich an der Zeit, wenn der Staat von Ecuador bald 
für die Errichtung von 2—3 meteorologischen Stationen Sorge trüge; 
zwei Inseln sind ja bewohnt genug. 
Im Indischen Ozean bot die wertvolle Untersuchung P. H. Gall&8®), der 
zwei Karten der Niederschlagshäufigkeit im Winter- und Sommerquartal bei- 
gefügt sind, die erwünschte weitere Sıütze für den Verlauf der Isohyeten. In 
einigen wenigen Fällen sind aus besonderem, jeweils verschiedenem Grunde die 
Isohyeten nicht im vollen Einklang mit den Ergebnissen benachbarter Regen- 
stationen gezogen, z. B. bei Rodriguez usw. 
Q E. Kidson in Rep. Australasian Assoc, £, Advanc, of Science, vol. 17, S. 157. Adelaide 1926. — 
%) E. Christophersen in Bulletin Nr. 44 des Bernice Bishop-Museum, Honolulu 1927. — 3) Regen- 
verhältnisse d. Stillen Ozeans, Ann, d, Hydr. 1895, S. 440ff. — *%) Vgl. u. a. Der Peru-Strom, Ann, 
d, Hydr. 1931, Heft V—VI[, — %) Klimatologie van den Indischen Ocesan, Kon. Nederl. Met. Inst., 
Mededeel. en Verh. Nr. 29e Amsterdam 1930.
	        
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