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Full text: Vergleichende Betrachtungen der im Projekt MUSTOK verwendeten hydrodynamischen Modelle

Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 231-254 
232 
1. Einleitung 
Im Projekt MUSTOK sind ursprünglich eigenständige Projektanträge zusammengefasst 
worden. Davon haben insbesondere die beiden Teilvorhaben MUSE-Ostsee und SEBOK-A 
profitiert. In SEBOK-A konnte zur Bestimmung von Bemessungsgrößen für Küstenschutz 
anlagen auf Szenarien aus der meteorologischen Datenbasis sowie auf hydrodynamische An 
fangs- und Randwerte aus dem Teilprojekt MUSE-Ostsee zurückgegriffen werden. MUSE- 
Ostsee konnte ozeanographische Modellergebnisse aus SEBOK-A zur Vorauswahl für ei 
gene Modehuntersuchungen extremer Sturmhochwasser und ihrer statistischen Bewertung 
nutzen. Beide Teilprojekte wollten jedoch nicht auf die Verwendung gewohnter hydrodyna 
mischer Modellsysteme verzichten. In MUSE-Ostsee wurde das operationelle Modellsystem 
des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) (Dick et ah, 2001 und Dick 
et ah, 2008) verwendet. In SEBOK-A wurde am Forschungs- und Technologiezentrum 
Westküste (FTZ) ein Modell der Ostsee auf Basis der am Danish Hydraulic Institute (DHI) 
entwickelte Modellfamilie MIKE eingesetzt. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit und die 
Chance beide Modellsysteme zu vergleichen. 
Zunächst werden die Modelle anhand ihrer wesentlichen Merkmale beschrieben und 
gegenübergesteht und anschließend die Ergebnisse von Wasserstandssimulationen und 
Transporten verglichen. Dazu wurden mit beiden Modellsystemen die jüngeren Sturmhoch 
wasser vom Februar 2002 und November 2006 simuliert. 
Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Modellsystemen ist die unterschiedliche 
Berücksichtigung des Einflusses der Nordsee auf die Wasserstände der Ostsee. Im letzten Teil 
wird daher der Einfluss der unterschiedlichen Modellgebiete auf die im Rahmen von MU 
STOK untersuchten extremen Sturmhochwasser untersucht. 
2. Gegenüberstellung der Modellsysteme 
Das Modellsystem des BSH hat sich in der operationellen Wasserstandsvorhersage für 
die Ostsee bewährt (Gästgifvars et ah, 2008). Das am FTZ verwendete Strömungsmodell 
ist ein die Ostsee inklusive Kattegat abdeckender Ausschnitt eines am DHI Operationen 
betriebenen Nord-Ostseemodellsystems (www.waterforecast.com). Der Hauptunterschied 
beider Modelle liegt in der Ausdehnung des Modellgebietes (Abb. 1). Das BSH-Modell- 
system umfasst ein zweidimensionales barotropes Modell des Nordostatlantiks, ein drei 
dimensionales baroklines Modell der Nord- und Ostsee und beidseitig gekoppelt ein drei 
dimensionales baroklines Modell der Deutschen Bucht und der westlichen Ostsee. In 
SEBOK-A sind dreidimensionale barokline Modelle der Ostsee einschließlich Kattegat, der 
südwestlichen Ostsee und der Kieler und Mecklenburger Bucht in unterschiedlichen Auf 
lösungen dynamisch miteinander gekoppelt. 
2.1 Auflösung 
Die horizontale Auflösung der die gesamte Ostsee überdeckenden Modelle ist mit 5 km 
im BSH-Modell und 5,5 km im FTZ-Modell etwa gleich. In der westlichen Ostsee unter 
scheiden sich die Gebiete mit höherer Auflösung durch Ausdehnung und Gitterabstand mit 
einheitlich 0,9 km im BSH-Modell sowie 1,8 km und 0,6 km im FTZ-Modell (Abb. 2). In den 
groben Modellen weist die Topographie, besonders im Bereich von Schwellen und in Küsten-
	        
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