Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 231-254
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Der Wasserhaushalt der Ostsee wird bestimmt durch Flusswasserzufuhr, Niederschlag,
Verdunstung und Wassertransport durch Belte und Sund. In beiden Modellen ist der Einfluss
von Niederschlag und Verdunstung auf die Volumenbilanz vernachlässigt. Die Flusswasser
zufuhr wurde in beiden Modellen für die Simulation 2002 (8. 2.-23. 2.) durch mittlere Werte
beschrieben. In der Simulation 2006 (17.10.-4.11.) wurden im Modell des BSH abweichend
aktuelle Werte aus einem hydrologischen Modell des SMHI für die Flusszufuhr in die Ostsee
einschließlich Skagerrak und Kattegat gewählt. Daher werden in Kap. 4.1 Transporte nur für
die Simulation 2002 verglichen.
Der Transport am offenen Rand im FTZ-Modell wird durch den Gradienten zwischen
der Randbedingung und dem Wasserstand innerhalb des Modellgebietes bestimmt. Im Pro
jekt MUSTOK wurde dazu der in Ringhals beobachtete Wasserstand räumlich konstant über
den offenen Rand vorgegeben. Zum Vergleich oder bei fehlenden Beobachtungen wurden
Wasserstände aus dem Modell des BSH als Randwerte genutzt. Abb. 12 zeigt für den Zeit
raum im Februar 2002 beobachtete Wasserstände für Ringhals (SMHI), wie sie im FTZ-
Modell als Randwerte vorgegeben werden, im BSH-Modell simulierte Wasserstände an der
Station Ringhals und Wasserstände des BSH-Modells entlang der offenen Grenze des FTZ-
Modells, die für eine Vergleichsrechnung ebenfalls zum Antrieb des FTZ-Modells verwendet
wurden. Nach den ersten beiden Tagen liegt der im BSH-Modell simulierte Wasserstand an
der Pegelposition Ringhals vorwiegend 0,1-0,2 m unter dem gemessenen. In anderen Be
reichen des FTZ-Modellrandes treten jedoch größere Unterschiede zu den Pegeldaten auf.
Während der Wasserstand am östlichen Rand die meiste Zeit gut durch den simulierten Was
serstand in Ringhals repräsentiert wird, liegt der westliche Randwert deutlich darunter, d.h.
im BSH-Modell wird eine Neigung für den Wasserstand im Kattegat berechnet.
Ein Vergleich beider Modelle untereinander und mit gemessenen Werten umfasst Aus
sagen zur Güte der angenommenen Flusswasserzufuhr, der Güte der mit dem Modell des
BSH simulierten Wasserstände in Ringhals und am offenen Rand des vom FTZ benutzten
Modells und Aussagen zum Einfluss von über den Rand variierenden Wasserständen im
Vergleich mit räumlich konstant angenommenen Wasserständen. In Kap. 4.2 werden zusätz-
08. 09. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.
Februar 2002
SMHI westlicher Randwert östlicher Randwert Ringhals
Abb. 12: Pegeldaten Ringhals (SMHI, grau) und Modellergebnisse des BSHcmod in Ringhals (schwarz),
sowie Modellergebnisse des BSHcmod am offenen Rand des FTZ-Modells (blau und rot)