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Full text: Modellierung von extremen Sturmhochwassern an der deutschen Ostseeküste

Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 71-130 
125 
Sturmhochwasser ist für fast alle Pegel der deutschen Ostseeküste das vom November 1872. 
Sieht man von historischen Sturmhochwassern ab, so übertreffen die Scheitelhochwasser von 
1872 die des nächst niedrigeren um 0,5 bis 1 m (Tab. 9a). Im Vergleich dazu liegen die Schei 
telwasserstände für die höchsten Sturmfluten in der Deutschen Bucht (1962, 1976, 1999) 
näher zusammen, 0,1 bis 0,3 m (Tab. 9b: Nordsee; Bork u. Müller-Navarra, 2006; Jensen 
et ah, 2006). 
Tab. 9a: MUSE-Ostsee. Höhe simulierter Hochwasser im Vergleich mit denjenigen vom 13.11.1872 und 
dem höchsten nach 1900 aufgetretenen Hochwasser (Höhenangaben in m über NN) 
Ort 
HW 1872 
hHW 
HW 187 2 
-hHW 
hHW_EPS hHW_EPS 
-HW1872 
hHW_EPS 
-hHW 
Flensburg 
3,08 
2,17 
0,91 
2,84 
-0,24 
0,67 
Eckernförde 
3,15 
2,12 
1,03 
2,63 
-0,52 
0,51 
Kiel-Holtenau 
2,97 
2,25 
0,72 
2,62 
-0,35 
0,37 
Travemünde 
3,16 
2,16 
1,00 
2,55 
-0,61 
0,39 
Wismar 
2,80 
2,11 
0,69 
2,54 
-0,26 
0,43 
Warnemünde 
2,43 
1,90 
0,53 
2,35 
-0,08 
0,45 
Stralsund 
2,39 
1,62 
0,77 
2,33 
-0,06 
0,71 
Greifswald 
2,79 
1,80 
0,99 
3,34 
+ 0,55 
1,54 
Tab. 9b: MUSE-Nordsee. Vergleich der beiden höchsten gemessenen HW mit den höchsten HW aus 
EPS-Simulationen (Höhenangaben in m über NN) 
Ort 
hHWl 
hHW2 
hHWl-hHW2 
hHW EPS 
hHW EPS-hHWl 
Borkum 
3,82 
3,32 
0,50 
4,99 
1,17 
Emden 
4,76 
4,58 
0,18 
6,09 
1,33 
Wilhelmshaven 
5,22 
4,87 
0,35 
6,40 
1,18 
Bremerhaven 
5,35 
5,18 
0,17 
6,74 
1,39 
Cuxhaven 
5,10 
4,95 
0,15 
6,51 
1,41 
Büsum 
5,14 
4,93 
0,21 
6,35 
1,21 
Husum 
5,66 
5,37 
0,29 
6,69 
1,03 
Wittdün 
4,14 
4,05 
0,09 
5,20 
1,06 
Die extremen Sturmhochwasser 
aus MUSE-Ostsee (Tab. 7) übertreffen das Sturmhoch- 
wasser von 1872 nur in der Pommerschen Bucht. Für die Mecklenburger und die Kieler Bucht 
werden die Hochwasserstände von 1872 nicht erreicht. Innerhalb der Fehlergrenzen für die 
Angaben der Wasserstände von 1872 liegen sie jedoch außer für Eckernförde und Travemünde 
in der Nähe der Werte für 1872. An diesen Orten sind deutliche Veränderungen in der Bo 
dentopographie zu berücksichtigen. Gegenüber den höchsten Hochwassern nach 1900 (hHW 
in Tab. 9a) ist die Erhöhung in Greifswald etwa vergleichbar der in MUSE (Nordsee). Für die 
kleiner und reicher strukturierte westliche Ostsee tritt eine geringere, wenn auch für die Ost 
see immer noch signifikante Erhöhung der Scheitelwasserstände auf Grund der extremen 
Wetterlagen um etwa 0,5 m auf. Damit stellte sich besonders für die Mecklenburger und die 
Kieler Bucht die Frage, was das Sturmhochwasser von 1872 ausgezeichnet hat.
	        
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