Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 71-130
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Abb. 23: Differenz der Scheitelwasserstände bei verschiedenem meteorologischen Antrieb
(IFS und COSMO-EU) für zwei extreme Realisationen (1964_48, 1995_34) und eine nicht
extreme (1971_45b0by).
Eine ähnliche Erniedrigung der maximalen Wasserstände verursachten auch zwei mete
orologische Antriebe durch Daten aus dem COSMO-CLM (Benkel u. Meinke, 2008). Da
das COSMO-CLM eine ähnlich grobe Auflösung wie das IFS hat, ist zu vermuten, dass
andere Unterschiede als die horizontale Auflösung in den meteorologischen Modellen wich
tig sind (Rosenhagen, 2009). Dazu passt, dass es der GKSS unter starker Anbindung der
Felder für Luftdruck und Temperatur (COSMO-CLMN) für die Realisation 2005_45 ge
lang, meteorologische Felder zu schaffen, die in der Mecklenburger Bucht gleich hohe Schei
telwasserstände erzeugten wie das IFS (Abb. 24). Ebenso erfolgreich war für die gleiche
Realisation eine Beschränkung des meteorologischen Modells COSMO-EU auf das Gebiet
der Deutschen Bucht und Ostsee (COSMO-B, Schmitz, 2007). Hier war die Übereinstim
mung der Scheitelwasserstände in der Kieler Bucht besser als bei dem Antrieb mit Daten aus
dem COSMO-CLMN, in der Pommerschen Bucht jedoch schlechter (Abb. 24). Beide Mo
dellversionen stellen jedoch keine wirkliche Lösung des Problems dar. Das COSMO-CLMN
verliert seinen Sinn als eigenständiges Modell, wenn es derart stark an das IFS gekoppelt wird
und das COSMO-B führt mit seinem Rand in der Deutschen Bucht zu Sprüngen in den
meteorologischen Feldern über der Nordsee, wenn diese dort durch IFS-Daten ergänzt wer
den. Außerdem zeigte die COSMO-B-Version für eine andere Realisation (2003_19b0he)
Unterschiede zu den IFS-Simulationen von der Größenordnung 0,5 m in der Kieler und
Mecklenburger Bucht, etwas weniger in der Pommerschen Bucht (Abb. 25a).