Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 71-130
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Die Auswahl der extremen Realisationen zur Simulation mit dem Modellsystem des
BSH erfolgte anhand der auf das Nullniveau des in SEBOK A verwendeten Modells bezo
genen Scheitelwerte. Diese liegen außer für die Realisationen des Sturmhochwassers 1971
deutlich über den auf NN korrigierten Ergebnissen mit dem Modellsystem des BSH. Eine
entsprechende (streng genommen nur für das Modellsystem des BSH gültige) Korrektur
führt auf ähnliche Unterschiede in den Scheitelwasserständen wie beim Modellvergleich, von
unter 0,25 m.
Bedeutender und bis heute nicht befriedigend verstanden (Rosenhagen, 2009) ist, wie
schon im Projekt MUSE-Nordsee, die Variation im meteorologischen Antrieb bei Verwen
dung unterschiedlicher meteorologischer Modelle. Wegen der kleinräumigen Land-Wasser-
Verteilung wirken sich neben den Unterschieden in der Windgeschwindigkeit schon leichte
Änderungen in der Zugbahn des jeweiligen Sturmtiefs auf die Simulation des Wasserstandes
in der westlichen Ostsee stärker aus als z.B. in der Deutschen Bucht. Tabelle 8 gibt einige
Eigenschaften der verwendeten meteorologischen Modelle (Schmitz, 2009; Benkel u.
Meinke, 2008).
Tab. 8: Meteorologische Modelle
Modell
Ausdehnung
horizontale Auflösung
Besonderheit
IFS
global
50 km
2 Versionen
COSMO-EU
Europa
7 km
COSMO-CLM
Europa
50 km
COSMO-B
regional
7 km
Rand nahe der Ostsee
COSMO-CLMN
Europa
50 km
starke Kopplung an IFS
Da das den EPS-Simulationen zu Grunde liegende Modell IFS eine grobe horizontale
Auflösung hat, wurden sechs Realisationen mit dem lokalen Modell COSMO-EU und
Randbedingungen an den seitlichen Rändern aus dem IFS wiederholt (Schmitz, 2007). Da
von wurden drei (zwei extreme und eine nicht extreme) für den Antrieb des BSH-Modell-
systems genutzt. Für die beiden extremen Realisationen ergaben sich deutlich niedrigere
Scheitelwasserstände in der westlichen Ostsee (Abb. 23).