Neuere Veröffentlichungen,
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Vortrage Möglichen, Man darf nicht vergessen, daß die Allgemeinheit auch vor der einfachsten
Gleichung zurückschreckt and daß sie gerade deshalb den Erscheinungen der Ebbe und Flut vielfach
so völlig verständnisios gegenübersteht, .
Die Cigentlcheb Me restrnunwen behandelt Krümmel, und zwar beschäftigt er sich ein-
ychend mit Treibkörpern, Kisbergen, Wracks, pflanzlichen Treibmassen, Flnschenposten und deren Be-
deutung für die Erkenntnis der Bewegung der Meere, Dankenswert ist besonders die Darstellung
einiger Wracktriften, die man sonst mar an schwer zugänglichen Stellen findet.
Schließlich kommt die physische Meereskunde noch in dem Hefte zu Wort, das Stahlberg
zum Verfasser hat, Der Titel ist allerdings etwas irreführend, denn Stahlberg erklärt gerade, daß,
ım Gegensatz zu früheren Anschauungen, c8 in der Tiefe der Weltincere kein Reich des Todes gibt,
Nur in der Tiefe des Schwarzen Meeres und in einigen Fiorden lassen Örtliche Ursachen keinerlei
Organismen bestehen. .
Wenn wir dam noch Günther erwähnen, der zeigt, daß die gay nicht geringe Mitwirkung
Deutscher im Entdeckungszeitalter viel zu wenig gewürdigt wird, so haben die übrigen Vorträge wirt-
schafts- oder kriegstechnische Fragen als Vorwurf, Postrat Klaus beschäftigt sich mit der geschieht-
jehen Entwicklung und der technischen Einrichtung der Postbeförderung anf dem Meere, und v. Zahn
Mhrt aus, wie auf den großen Sun pforn für das leibliche Wohl der Reisenden gesorgt wird, welche
angeheuren Mengen Lebensmittel auf einem modernen Riesendampfer verbraucht werden.
Bei der Verteilung der Erde sind wir Deutsche vyeichlich spät erschienen. Admiral Holz-
hauer zeigt die Folge für einen Kriegsfall. Nur England und Frankreich sind dann in der Lage.
ohne Neutrahitätsbruch — wie (ie Russen notgedrungen — über die Meere Flotton zu senden und
fern der Heimat kampfbereit zu erhalten. Für einen zukünftigen Krieg wird jedenfalls die Frage der
Peottenstützpunkte und Kohlenversorgung für alle anderen Mächte von einschneidendster Bedeutung,
Für kleine ame tritt Wittmer ein. Für die Aufklärung ist der kleine Kreuzer wichtiger als der
Panzerkreuzer, der nur gebaut werden muß, weil der Feind welche baut.
Mit den vorliegenden Heften schließt der zweite — dem Admiral v, Tirplitz gewidmete —
Jahrgang, Nas Unternehmen hat seine Daseinsberechtigung voll und ganz erwiesen, und cs kann mtr
der Wunsch ausgedrückt werden, daß auf den bisherixen Bahnen weitergewandelt wird, d. h. in
schmucker Form für wenig Geld einem großen Kreise das Meer und alles, was zum Meer Bezichung
at, näher gzcbrucht wird, Lütgens.
GC. R. Putnam: Nautical Charts. First edit. 8%. VIII, 162 p. 49 Fig. New York
1908. John Wiley & Son. London, Chapman & Hall. 2.00%
Der Umstand, daß sich die sonst genügend vorhandene Literatur über das Entstehen, die
Konstruktion und den Gebrauch der modernen Seekarte in zahlreichen kartographischen und besonders
aayıtischen Hand- and Lehrhüchern zerstreut findet, olme aber irgendwo cine Zusammenfassehde, ein-
zeitliche Behandlung gefunden zu haben, hat. den Verfasser verankaßt, in dem vorliegenden Buch eine
Beschreibung des ganzen Werdeganges «dieser Karten, einschließlich ihrer Drucklegung und des weiteren
Gebrauchs derschben, zu geben, . .
n Nach einem kurzen historischen Rückblick über die älteren nautischen Kartenwerke ist. eine
Übersicht über den gevenwärtigen Stand der nantischen Vermessungen und über den hiermit unmittelbar
zusammen hängenden Fortschritt in der Herausgabe von Seekarten bei allen vrößeren seefahrenden
Nationen gegeben, Des weiteren wird alsdlann in knapper Form die Konstruktion der für die cigent-
liche Seekarte als Grundlage dienenden Arbeitskartent: and die Gewinnung der für dieselben notwendigen
Unterlagen, wie Küstenaufnahmen, Lotangen, Seczeichen, «die zu diesen Arbeiten gebräuchlichen
Instrumente, kurz das gesamte nautische Vermessungswesen behandelt, Ein anderes Kapitel ist der
Herstellung von Seekarten selbst. gewidmet und beschreibt hierbei die wichtigsten Anforderungen,
welche in bezug auf naviyatorische Angaben zu stellen sind und deren kartographische Darstellung
sowie die verschiedenen gebräuchlichen Methoden der Dracklegung, als Kupferstich, Photolithopraphie a&w.,
Kinc — für den Nautiker allenlings nicht. ausreichende — Anleitung für den Gebrauch von
Seckarten. und für ihre fortlaufende Berichtigung nach den Nachrichten für Seefahrer usw, beschließt
das Werkchen, weiches, wie auch ansdrücklich ausgesprochen, zwar kein Handbuch für den Fach-
spezinlisten sein soll, wohl aber jedem angelegentlichet empfohlen. werden kann, welcher sich über diese
Materie unterrichten will n«1 nicht viel Zeit zu eingehenden Stidien in der einschlägigen Fachliteratur
verwenden kann. Bi.
B. Neueste Erscheinungen im Bereich der Seefahrt- und der Meereskunde
sowie auf verwandten. Gebieten,
3. Werke.
Witterungskunde.
British Meteorol, Office: BDO OR the Internat, Meteorol, Conference at Insbruck, Sep-
tember 19056, 8. 156. p. London 1908. Darling & Son. 2 sh.
Meteorologieal Committee London: Report of the eighth meeting of the international
meteoroloqical committee. Paris, September 1907. 8%, 102 p. Ebenda, 1sh. 6d,
Housten, J.: The atmosphere. 8°. 356 p. Chambers, 3 sh. 6d,
Bigelow, F. H.: The daily nermal temperature and the daily normal precipitation of the
D. 8. (U, 8. Department of Ayricaltare, Weather Burcan. Bulletin R.) 4°. 186 p. Govern-
mnent Printiug Office, Washington 1908. $ 1.75