Annalen der Aydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1900,
Vom 1, August 1857 his 1, Dezember 1866 ... 0.14 cm erhöhend,
1. Dezember 1866 « 1. März 1876 „u... 001 em &
1, März 1876 « 1. duli 1885... + +. 016 em erniedrigend,
1. Juli 1885 « 1. November 1894 . .. 0.17 em erhöhend,
1, November 1894 « |, Februar 1904 , . .. 0,083 cm
Der größte Unterschied ist mır !/, em, so daß darauf keine Rücksicht zu
nehmen ist. Die Jahresmittel selbst enthalten diesen Fehler nicht und werden
nur durch die größere oder geringere Stärke und Häufigkeit von an- und ab-
landigen Winden geändert, Der niedrigste mittlere Stand fällt überall auf den
April, der höchste meistens auf September, also nahezu umgekehrt wie in. Aden,
und zwar als Folge von Winden und nicht von Wechselwirkung zwischen nörd-
licher und südlicher Halbkugel. Eine multisäkulare Wechselwirkung indessen ist
keineswegs unwahrscheinlich,
Über die Ursachen der periodischen Schwankungen In Wasserhöhen sind
mäannigfache Theorien aufgestellt, Am wahrscheinlichsten bleibt von diesen eine
Bewegung der Erdkruste, die schr zut einen einigermaßen rhythmischen Charakter
haben kann und der Art, daß mit einer Hebung auf einer Stelle eine Senkung
anderswo korrespondiert, Nach Sueß (s, das Antlitz der Erde, 2, Band, S, 699)
»jet aller Wahrscheinlichkeit nach eine selbständige ozeanische Bewegung vor-
handen, die in sehr großen Zeiträumen am Äquator positive und negative Phasen
abwechseln 1äßt«,
Um über den Einfluß des verschiedenen Salzgehalts auf den mittleren
Wasserstand Anhaltspunkte zu gewinnen, sind in Verbindung mit den Tiefen die
Erhöhungen, die der Wasserstand infolge des verschiedenen spezifischen Gewichts
erfährt, abgeleitet worden, Wenn das spezifische Gewicht bei 175° CC, Yıyam 4.4
der Salzgehalt 0.001228 geringer wird, so steigt der Wasserspiegel um Hıo00 der
Tiefe, Der Wasserstand am Helder ist demgemäß zu 4 em über dem in der Mitte
der Nordsee, wo der Salzgehalt ungefähr 3.4 % und 0.08 %, mehr als am Helder
beträgt, angenommen worden, Der Salzgehalt ergibt eine ziemlich regelmäßige
Zunahme der Höhe der Wasserstände von SW nach NO infolge der herrschenden
SW- und W-Winde, | |
Was den Einfluß von hohem COberwasser auf den Salzgehalt und dadurch
auf den Wasserstand der See anbelangt, so können aus den Mitteln über kurze
oder lange Zeiträume Schlußfolgerungen darüber nicht abgeleitet werden, dach
ist es am wahrscheinlichsten, daß durch die Verdünnung des Salzwassers während
hohen Überwassers der Salzgehalt beziehentlich wenig geringer wird,
Der Golfstrom und der Polarstrom wechseln in Stärke mit einer jährlichen
Periode. Nach ©, Petterson {s. Annalen der Hydrographie 1906, S, 7) ist auf
einem Punkte nördlich von Schottland die mittlere Seetemperatur von verschiedenen
Tiefen im November 26°C, höher als im Mai (8.7° gegen 6.1° CC} und der mittlere
Salzgehalt im November **/w größer als im Mai (35.3 gegen 35.1) Bei
einer Tiefe von 500 m würde der erste Einfluß einen Höhenunterschied von
0.10 m, der zweite infolge Ausdehnung des Wassers um “90 per Grad Celsius
einen Höhenunterschied. von 0.14 m verursachen, Es ist indessen ersichtlich, daß
der jährliche Wechsel der Wasserhöhe nicht nur von dem genannten Punkt,
sondern von dem ganzen nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans, des Englischen
Kanals und der Nordsee selbst abhängt,
Aus den Beobachtungen und unter Berücksichtigung der verschiedenen
Einflüsse auf die Wasserstände und der wahrscheinlichen Fehler hat sich nun
ergeben, daß In der 2. Hälfte des 19 Jahrhunderts eine Senkung des Bodens
stattgefunden hat, Nach der Methode der kleinsten Quadrate ist dafür folgende
möglichst annähernde Formel aufgestellt, in Zentimeter ausgedrückt:
Yo 171 u IS,
worin y die Höhe des mittleren Seestandes in Zentimeter in bezug auf Neu-
Amsterdamer Null und x die Anzahl Jahre nach 1900 bezeichnet. Bei dieser
Formel ist angenommen, daß der Seewasserstand gleichmäßig, also graphisch in
gerader Linie gestiegen ist, somit die Senkung‘ des Bodens ebenfalls in gerader
Linie erfolgt ist, Wenn auch die Beobachtungszeit nicht lang genug ist, am mit
RE