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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

Ekman, Walfrid V.: Nochmals zur Frage von der Ablenkung der Triftströmungen, 
Nochmals zur Frage von der Ablenkung der Triftströmungen. 
Von V. Walfrid Ekman. 
Herr Schiötz veröffentlicht im Dezemberheft des vorigen Jahrganges 
dieser Zeitschrift’) eine zweite Außerung in der Diskussion, die er im Oktober- 
heft”) mit mir begonnen hat. Er gibt dabei zu, daß die zwei ersten der von 
ihm behandelten Aufgaben eigentlich keinem wirklichen Falle entsprechen, und 
daß er die dritte und letzte Aufgabe nicht »ganz genau« gelöst hat, Er scheint 
aber der Meinung zu sein, daß hierdurch die Endresultate im großen und ganzen 
nicht in bedentendem Grade beeinflußt werden, und daß sie somit geeignet sein 
können, um die Gesetze tatsächlich stattfindender Triftströmungen annähernd 
darzustellen, 
Die bezüglichen, von Herrn Schiötz als stationär bezeichneten Bewegungs- 
zustände sind — wie ich gezeigt habe*%) -— sämtlich dadurch gekennzeichnet, 
daß die ganze Wassermasse, eine dünne Bodenschicht ausgenommen, mit der- 
selben Geschwindigkeit (und Richtung) wie die des Windes läuft, und daß daher 
der Wind bei der Erhaltung der Bewegung gar keine Rolle spielt. Da 
Herr Schiötz wohl doch zicht meint, daß solche Bewegungszustände auch nur 
annähernd oder im großen und ganzen den Verhältnissen tatsächlich auf- 
tretender Triftströmungen entsprechen ‚können, so vermag ich den Grund 
nicht einzusehen, aus dem er das Resultat seiner Abhandlung als nicht widerlegt 
aufrechthalten will. 
Herr Schiötz weist selbst darauf hin, daß man »ohne Zweifel eine Lösung 
bekommen kann, die alle nötigen Bedingungen einer stationären Bewegung be- 
friedigen wird«, Diese Lösung wird er in der Tat ohne Schwierigkeit aus seinen 
Gleichungen 23, b und 24*} ableiten können, indem er der Bedingung Ausdruck 
gibt, daß der Schwerpunkt der ganzen bewegten Wassermasse nicht quer zur 
Längsrichtung des Triftstromgebietes verschoben werden darf, Hierbei werden 
allerdings einige formale Umänderungen in den Gleichungen sich als zweck- 
mäßig erweisen. Die Längsrichtung des streifenförmigen Triftstromgebietes mag 
als x-Richtung gewählt werden, Ferner empfiehlt es sich, statt der absoluten 
Windgeschwindigkeit den vom Winde ausgeübten Tangentialdruck als bekannte 
Größe anzunehmen, also X+iY für x (S—8,) zu setzen, und schließlich den 
Ausdruck — S- , (co) für den Druckgradienten einfach durch dp/dy zu er- 
setzen, weil ja die Richtung des Druckgradienten nicht von der Windrichtung, 
sondern von der Längsrichtung des Stromgebietes bedingt ist. Diese Umformungen 
sind, wie schon erwähnt, nur formeller Art und können ganz unabhängig von der 
einen. oder anderen Anschauung über den physikalischen Zusammenhang vor- 
genommen werden. 
Besonders einfach werden die Rechnungen in dem sowohl von Herrn Schiötz 
als von mir hervorgehobenen Falle, wo xl/x eine große Zahl ist, das heißt mit 
meinen Bezeichnungen, wo die Meerestiefe im Verhältnis zur Reibungstiefe groß 
ist. Aus Gl, (24) werden dann in sehr großer Annäherung die Werte: 
_X+HiY, 1 dp —m VE 
AS uyai Bee dr® 
gefunden, und GL (23, b} nimmt die folgende Form an: 
ı dp —au Vi ax Vi 
Das zweite Glied der rechten Seite dieser Gleichung entspricht einem 
sreinen Triftstrome«, d. h. einem Triftstrome, wie er entstehen würde, falls man 
die Meeresoberfläche überall horizontal halten könnte, Das zweite und dritte 
Glied bilden zusammen den von der Oberflächenneigung allein bedingten »Stau- 
%n) 
} 
} 
# 
'} 
dan. d, Hydr. usw. 1908 S, 550 
And, d, Hrdr., usw. 1908 S. 420 
Ann. d, Hrdr. usw. 1008 8, 453 
Ann, d, Hrdr. usw. 19085 8, 443, 
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