Vahsel, BR: Die St, Matthias- und benachbarte Inseln.
ANgemeines,
Wetter, Bis Mitte September hatten wir außerordentlich böiges Wetter
mit großen Niederschlägen, Wind bei Tage meist SO und frisch, nachts zeitweise
Landwind und oft still,
In der letzten Hälfte des September war das Wetter besser, Wind sehr
vyeränderlich und viel Stillen,
Strom, Je nach Stärke des Windes beobachtete ich zur Zeit des frischen
SO-Monsuns einen ungefähr WNW-Strom von ungefähr 20 bis 50 Sm Geschwin-
digkeit per Etmal.
Die Gezeiten waren sehr unregelmäßig, und war es uns nicht möglich,
eine Hafenzeit zu bestimmen, Der Hub ist gering und beträgt zwischen 0,40 m
bei Nipptide und 1.0 m bei Springtide,
In der letzten Zeit beobachteten wir nur zwei Gezeiten, und zwar regel-
mäßig Niedrigwasser am Vormittag und Hochwasser abends,
Die Bevölkerung der Insel mit Nebeninseln wurde von der Expedition
auf etwa 2000 Köpfe geschätzt. Sie sind, besonders die Bewohner der kleinen
vorliegenden. Inseln, aufdringlich und frech und neigen zum Stehlen, Es ist
vroße Vorsicht geboten im Verkehr mit ihnen und ratsam, nie allein und olıne
Waffen an Land zu gehen. Ihre Hütten machen einen schmutzigen Eindruck,
ebenso auch deren Insassen; ein großer Teil ist mit Hautkrankheiten, besonders
Ringwurm, behaftet,
Lebensmittel, Da die Eingeborenen ihr Land schlecht kultiviert haben,
sind Früchte, Kokosnüsse und Taros nur in kleinen Quantitäten von ihnen zu
bekommen. Als Bezahlung nehmen sie gern den in der Südsee üblichen
Stangentabak, Glasperlen, Draht, Nägel, leere Flaschen usw.
Schweine sind vorhanden, aber schwer zu bekommen. Es gelang uns für
drei kleine chinesische je zwei ziemlich große Schweine einzutauschen, Die
chinesischen Schweine wollten sie zur Verbesserung ihrer Zucht haben, Fische
werden trotz großen Fischreichtums nur verhältnismäßig wenig angeboten, wurden
aber von uns selbst viel gefangen,
Wilde Tauben, groß und schmackhaft, sind vorhanden, jedoch nicht sehr
zahlreich.
Wasser ist in dem von uns gefundenen, an der Mündung etwa 25 m
breiten und 1 bis 2 m tiefen Fluß in der Schädelbucht in guter Qualität vor-
handen, aber wegen der großen Entfernung von Ekaleu schwer längsseit zu
bringen.
An der Ostküste der Insel fanden wir einen kleinen, durch vorliegende
Korallenriffe geschützten Hafen, von uns Expeditionshafen genannt, er eignet
sich nur für kleinere Fahrzeuge.
Er
2. Squally Island.
Am Sonntag den 27, September trafen wir in Squally Island, einer ge-
hobenen, stellenweise bis etwa 50 m hohen, dicht bewaldeten Insel, ein,
Wir fanden an der Nordküste eine schöne, von Untiefen freie Bucht mit
in der Südostecke gutem ÄAnkergrund, welche guten Schutz während des Südost-
monsuns gewährt.
Die Bevölkerung, welche in mehreren Dörfern an der Nordwestküste und
Südküste lebt, wurde von der Expedition auf 700 Köpfe geschätzt. Die Ein-
vyeborenen sprechen dieselbe Sprache wie die St. Matthias-Insulaner, sind aber
viel freundlicher und entgegenkommender und versorgten uns reichlich mit
Früchten und Kokosnüssen.
Andere Lebensmittel wurden uns nicht angeboten. Schweine sind vor-
handen und wahrscheinlich auch einzuhandeln,
Wasser haben wir in der von uns Hamburger Bucht genannten Bucht
nicht gefunden, wenigstens kein fließendes,
Eine gute Bootspassage zwischen dem vorgelagerten Riff und eine gute
Landungsstelle befanden sich in der inneren Ecke der Bucht.