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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

Vahsel, BR: Die St, Matthias- und benachbarte Inseln. 
ANgemeines, 
Wetter, Bis Mitte September hatten wir außerordentlich böiges Wetter 
mit großen Niederschlägen, Wind bei Tage meist SO und frisch, nachts zeitweise 
Landwind und oft still, 
In der letzten Hälfte des September war das Wetter besser, Wind sehr 
vyeränderlich und viel Stillen, 
Strom, Je nach Stärke des Windes beobachtete ich zur Zeit des frischen 
SO-Monsuns einen ungefähr WNW-Strom von ungefähr 20 bis 50 Sm Geschwin- 
digkeit per Etmal. 
Die Gezeiten waren sehr unregelmäßig, und war es uns nicht möglich, 
eine Hafenzeit zu bestimmen, Der Hub ist gering und beträgt zwischen 0,40 m 
bei Nipptide und 1.0 m bei Springtide, 
In der letzten Zeit beobachteten wir nur zwei Gezeiten, und zwar regel- 
mäßig Niedrigwasser am Vormittag und Hochwasser abends, 
Die Bevölkerung der Insel mit Nebeninseln wurde von der Expedition 
auf etwa 2000 Köpfe geschätzt. Sie sind, besonders die Bewohner der kleinen 
vorliegenden. Inseln, aufdringlich und frech und neigen zum Stehlen, Es ist 
vroße Vorsicht geboten im Verkehr mit ihnen und ratsam, nie allein und olıne 
Waffen an Land zu gehen. Ihre Hütten machen einen schmutzigen Eindruck, 
ebenso auch deren Insassen; ein großer Teil ist mit Hautkrankheiten, besonders 
Ringwurm, behaftet, 
Lebensmittel, Da die Eingeborenen ihr Land schlecht kultiviert haben, 
sind Früchte, Kokosnüsse und Taros nur in kleinen Quantitäten von ihnen zu 
bekommen. Als Bezahlung nehmen sie gern den in der Südsee üblichen 
Stangentabak, Glasperlen, Draht, Nägel, leere Flaschen usw. 
Schweine sind vorhanden, aber schwer zu bekommen. Es gelang uns für 
drei kleine chinesische je zwei ziemlich große Schweine einzutauschen, Die 
chinesischen Schweine wollten sie zur Verbesserung ihrer Zucht haben, Fische 
werden trotz großen Fischreichtums nur verhältnismäßig wenig angeboten, wurden 
aber von uns selbst viel gefangen, 
Wilde Tauben, groß und schmackhaft, sind vorhanden, jedoch nicht sehr 
zahlreich. 
Wasser ist in dem von uns gefundenen, an der Mündung etwa 25 m 
breiten und 1 bis 2 m tiefen Fluß in der Schädelbucht in guter Qualität vor- 
handen, aber wegen der großen Entfernung von Ekaleu schwer längsseit zu 
bringen. 
An der Ostküste der Insel fanden wir einen kleinen, durch vorliegende 
Korallenriffe geschützten Hafen, von uns Expeditionshafen genannt, er eignet 
sich nur für kleinere Fahrzeuge. 
Er 
2. Squally Island. 
Am Sonntag den 27, September trafen wir in Squally Island, einer ge- 
hobenen, stellenweise bis etwa 50 m hohen, dicht bewaldeten Insel, ein, 
Wir fanden an der Nordküste eine schöne, von Untiefen freie Bucht mit 
in der Südostecke gutem ÄAnkergrund, welche guten Schutz während des Südost- 
monsuns gewährt. 
Die Bevölkerung, welche in mehreren Dörfern an der Nordwestküste und 
Südküste lebt, wurde von der Expedition auf 700 Köpfe geschätzt. Die Ein- 
vyeborenen sprechen dieselbe Sprache wie die St. Matthias-Insulaner, sind aber 
viel freundlicher und entgegenkommender und versorgten uns reichlich mit 
Früchten und Kokosnüssen. 
Andere Lebensmittel wurden uns nicht angeboten. Schweine sind vor- 
handen und wahrscheinlich auch einzuhandeln, 
Wasser haben wir in der von uns Hamburger Bucht genannten Bucht 
nicht gefunden, wenigstens kein fließendes, 
Eine gute Bootspassage zwischen dem vorgelagerten Riff und eine gute 
Landungsstelle befanden sich in der inneren Ecke der Bucht.
	        
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