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Annalen der Hvdrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1902
Er persönlich vermute, daß die Inseln südlich vom Äquator liegen, zwischen
146% und 147° O-Lg.
Dieses alles veranlaßte uns zu glauben, daß die von den Eingeborenen
besuchten Inseln mit denen des Kapitäns Eury identisch seien. Aus diesem Grunde
kreuzten wir von 145° 30° O-Lg. in kurzen Schlägen, um uns auch von dem Vor-
handensein der gemeldeten Bank zu überzeugen, in östlicher Richtung auf.
Wir benutzten nur die Tageszeit dazu. Nachts hielten wir das Schiff mit
ganz langsamer Fahrt auf Position. Als wir bis Sonnabend abend den 25, Juli
frotz angestrengtesten Suchens nichts In Sicht bekommen und den 147, Grad O-Lg, er-
reicht hatten, gaben wir das Kreuzen auf und beschlossen am nächsten Tage noch
zwei Fahrten in westöstliceher Richtung südlich von der von uns abgesuchten
Gegend zu mächen. Nachdem auch diese Fahrt resultatlos verlaufen war, setzten
wir abends unseren Kurs auf Simpsonhafen ab.
Die Tage unseres Kreuzens waren von schönem klaren Wetter begünstigt,
so daß man flache Inseln mindestens 15 Sm über die von uns innegehabten
Positionen hinaus hätte sehen müssen.
Am Jetzten Tage des Suchens hatten wir sehr böiges Wetter, das die
Fernsicht etwas behinderte, Doch halte ich es für ausgeschlossen, daß sich in
dem von uns abgesuchten Gebiet noch Inseln befinden und daß es unmöglich
ist, daß sich die zuletzt gemeldete Bank auf der angegebenen Position befindet,
wir hätten sonst Brandung dort sehen müssen, Für nicht ausgeschlossen halte
ich es, daß die Inseln früher existiert haben und dureh Erdbebenkatastrophen
mit Flutwellenerseheinungen, vernichtet sind.
Trotzdem unser Suchen nicht den erhofften Erfolg brachte, so ist es doch
für die praktische Schiffahrt nicht ohne Bedeutung,
Die Skizze (Tafel 8) enthält die gesteuerten Kurse und astronomischen
Positionen.
Die St. Matthias- und benachbarte Inseln.
| Bericht von Kap, B, Yalısel, .
Rührer des DD. »Peiko« der Südsee-Expedition der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung,
1. St. Matthias-Insel.
Am 9, August 1908 trafen. wir bei Tagesanbruch vor St. Matthias ein und
dampften 9» Y. mit der Sonne im Rücken durch die Östliche Einfahrt des von
den vorgelagerten Inseln und der Hauptinsel gebildeten Kanals nach der Insel
Ekaleu und ankerten dort in 20 m Wassertiefe, Gleich. nach dem Ankern stellten
wir fest, daß der Grund schr unehen war und dort, wo auf der alten Karte als
kleinste Tiefe 20 m angegeben waren, zwei kleine Korallenuntiefen lagen ınit
5%, und 6 m Wasser darüber bei Niedrigwasser,
Unser Aufenthalt auf der Insel dauerte bis zum 27, September, und haben
wir während dieser Zeit die Insel mit dem Schiff mehrfach umfahren und mit
der Barkasse ständig größere Ausflüge gemacht,
Dabei haben meine Offiziere und ich Gelegenheit zu einer Reihe ron
guten astronomischen Beobachtungen gehabt und im Verein von diesen und
Peilungen hat der 2, Offizier Schirlitz eine Skizze (Tafel 9) von St. Matthias
entworfen, welche Anspruch auf ziemliche Genauigkeit erheben kann.
Die Namen der Inseln und Ortschaften usw. sind durch Dr. Müller der
Expedition festgestellt, Die Höhe des höchsten Berges des Ennainaun ist durch
Professor Dr. Fülleborn, welcher denselben mit Herrn Vogel bestiegen hat,
bestimmt.
Ferner haben wir eine fortlaufende Reihe von meteorologischen Terminbeob-
achtungen mit Feuchtiekeitsbestimmungen und Niederschlagsmessungen gemacht,
(Hierzu Tafel 0.)