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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

vy. Horn, A: Hafenanlage in Swakopmund. 
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Eine Erklärung für die abweichenden Ergebnisse der Modellversuche und 
der Erfahrungen ist wohl in erster Linie darin zu suchen, daß Einbauten an 
offener Seeküste keine Profileinschränkungen hervorbringen wie am Stromufer. 
Ferner mag, abgesehen von der konvexen Form des Wellenbrechers, auch der 
Umstand darauf von Einfluß sein, daß die Geschwindigkeit der abgelenkten 
Strömung bei den Versuchen infolge zu geringer Länge des Wellenbrechers nicht 
groß genug gewesen ist, Ablagerungen unmittelbar am Kopfe zu verhindern, 
Muß man aber damit rechnen, daß schließlich die Anlandungen nördlich 
des Wellenbrechers einen solchen Umfang annehmen, daß dieser allein nicht die 
dauernde Gewähr für einen hinreichend gesicherten Hafen auf der Fläche ABDFG 
darbietet, 80 lassen anderseits die bisherigen Veränderungen des Seebodens auf 
der in Frage kommenden Küstenstrecke darauf schließen, daß Eingriffe in die 
Bewegung des Küstenstroms auch das Brandungsgebiet in Mitleidenschaft ziehen, 
Wie die Peilungen zeigen, sind sowohl die 5 m- wie die 10 m-Tiefenlinie in dem 
Zeitraum 1899/1907 seewärts vorgerückt, und zwar bis zu 400 m. Bei dem 
Fehlen einer anderen ersichtlichen Veranlassung ist diese Verschiebung lediglich 
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In der Verlängerung der Landungsbrücke 
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Landungsbrücke } 
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Längen 1:20000 
Höhen 114000 
der Einwirkung der Mole und der Landungsbrücke zuzuschreiben, woraus zu 
folgern ist, daß mit einer Verlängerung dieser beiden Bauwerke ein weiteres 
Vorrücken der genannten Tiefenlinien und damit des Brandungsgebiets seewärts 
verbunden ist, Die Verflachung des Seebodens, die nach den beiden Profilen in 
der Verlängerung der Mole bzw. der Landungsbrücke (Fig. 2) nicht unerheblich 
ist, erstreckt sich nicht etwa auf eine kurze Küstenstrecke, beginnt vielmehr 
oberhalb .der Landungsbrücke und endet unterhalb der Mole, Begünstigt wird 
diese Verflachung noch durch den Umstand, daß der Seeboden sehr flach und 
seewärts der 12 m-Tiefenlinie mehr oder weniger horizontal ist, also nicht steil 
in größere Tiefen abfällt, 
Hat nach dem vorigen das Hafenprojekt zuch der Gefahr einer Ver- 
schiebung des Brandungsgebiets seewärts Rechnung zu tragen, so steht zur 
Frage, wie sich der Wellenbrecher dazu verhält? Oberhalb oder luvwärts des- 
selben kann diese Gefahr nur durch die Schaffung einer Strömung beseitigt 
werden, die stark genug ist, die von den Brandungswellen gegen den Wellen- 
brecher geworfenen Sandmassen fortzuführen, Je länger der Wellenbrecher, 
desto stärker ist diese Strömung an ihm entlang; damit erscheint auch die An- 
nahme berechtigt, daß bei einer gewissen Länge desselben dem Vordringen des
	        
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