500 ‚Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Norember 1909,
gehalte und Temperaturen, Leider fehlen für dieses Gebiet Vertikalreihen, welche
die Berechnung der Druckgradienten gestatteten,
Der Vergleich der hier abgeleiteten Cradienten mit denen, welche
Thoulet und Chevallier errechneten, zeigt ein völliges Auseinanderfallen der
Ergebnisse, So erhält z, B. Thoulet für das Gebiet der Stationen %, 3, € bei
{50 und 1000 m. eine Neigung der Isobathe nach N 65°W, bei 1500 m nach N 5°0,
and Chevallier kommt für das Gebiet der Stationen A, B, 0 zu folgendem Resultat:
Strom Null bei 370, 5000 m,
Strom Maximum bei 50, 1000, 4500 m,
Strom Minimum bei 175 m,
and für das Gebiet der Stationen B, CC, D zu:
Strom Null bei 4100 m,
Strom Maximum bei 200, 1000, 4500 m,
Strom Minimum bei 420, 2500 m,
Hierbei entspricht Strom Null einer Umkehr in der Strömungsrichtung und
hoörizontalem Verlauf der Isobathe, Im: allgemeinen müßten die Gradienten nach
den Anschauungen Thoulets und Chevalliers einen weit anruhigeren Verlauf
haben, als sich aus den hier vorgetragenen Anschauungen ergibt.
Eine endgültige Entscheidung über die Strömung unterhalb der obersten
Schichten wird sieh nur durch direkte Messungen erzielen lassen. Dies geht
wohl zur Genüge aus den völlig verschiedenen Ergelnmissen hervor, zu denen
die vorstehenden Erörterungen einerseits und die Schlußfolgerungen der franzö-
sischen Ozeanographen andererseits führten, Die praktische Ozeanographie wird
sich auf die Dauer der Aufgabe nicht entziehen können, wenigstens für je ein
tiefes, freies Gebiet jeder der beiden Halbkugel durch eine systematische, gleich-
zeitige Erforschung von Salzgehalten, Temperaturen und Strömungen in Vertikal-
schnitten eine Klärung der hier auftretenden. Verhältnisse zu schaffen.
Taifun im Südchinesischen Meer am 9. Dezember 1908.
Aus dem Reisebericht S, M. 8. #Arcona«, Kommandant Fregattenkapitän von Hippel
für die Fahrt Honcköng = Zamboangs = Makassar,
a. Wind und Wetter.
Am 5, Dezember 1908 mittags wurde in Hongkong das Sturmirarnungs-
signal: Taifun SO von Luzon, Zentrum bewegt sich nach W, gehißt, An den
vorhergehenden Tagen herrschte trübes Wetter mit schwachen nordöstlichen
Winden und leichten Regenschauern, Veränderliche Winde aus Westen und Osten,
unterbrochen. von langen Stillen, setzten am 5, ein, der Himmel klarte an diesem
Tage etwas auf, Kurz nach Mittag des 6. meldete ein neues Taifunsignal, daß die
erwähnte Depression sich jetzt SW von Luzon befand und in nord westlicher Richtung
fortschritt, ungefähr gleichzeitig ging das lokale Sturmwarnüungssignal auf »Tamare
hoch: Taifun SO von der Kolonie, Entfernung über 300 Sm. Der Mond hatte
gegen Mitternacht einen Hof.
Am -7, frühmorgens begann der Wind dauernd aus Nord. zu wehen. Gegen
Mittag erreichte er Stärke 3 bis 5B. Der Himmel bewölkte sich wieder vollständig,
and am Nachmittag setzte ein feiner Sprühregen ein, der mit kurzen Unter-
brechangen bis zum Verlassen des Hafens am 8, abends anhielt. Am 7, mittags
war die Depression im Westen von Luzon etwa zwischen Searborough-Riff und
Macclesfield-Bank angelangt, das Zentrum bewegte sich nach NW.
Ungefähr 24 Stunden später wurde das Sturmsignal auf »Tamar« nieder-
geholt, der Taifun war am Morgen des 8, Dezember im NW von Luzon, an Stärke
zunehmend, nach NO abgebogen. Der böige Nordwind erreichte zu der Zeit
Stärke W