194 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1909.
A, ist um das Stück ds herabgesunken, Ebenso gilt dies natürlich auch für das
Element @,, das nunmehr um da niedriger liegt als @. Die beiden Elemente
liegen — wenigstens für den ersten Augenblick der Störung — nach wie vor
im Abstand n von der Öberfläche; da sich auch in der Säule A, oberhalb der
Schicht a, und in der Säule By weder unten noch oben hinsiehtlich der Dichte
atwas geändert hat, so dürfte nach den Erwägungen Thoulets ein statischer
Gradient zwischen &, und 8, micht auftreten und doch besteht ein solcher in
Richtung der gestrichelten Linien, da die Flächen gleichen Druckes in. Ay niederer
liegen als in Ba.
So wenig also die Dichte
der Luft an zwei Punkten allein
Aufschluß über die Windgra-
dienten geben kann, so wenig
kann dies die Dichte des Wassers
allein. Man muß vielmehr die
Dichten in den ganzen Säulen
miteinander vergleichen.‘ Aber
auch dann fehlt immer noch eine
Angabe, um die Strömung der
Größe und Richtung nach zu
ermitteln,
Kennt man zämlich für zwei
Beobachtungsstationen die Tem-
peraturen und Salzgehalte längs
je eines Vertikalschnittes, so kanz man trotzdem noch nichts über die Druck-
kräfte selbst aussagen, solange man nicht weiß, in welcher Tiefe die Druck-
kräfte Null sind, d.h. wo für den einfachsten. Fall die Grenzschicht der beiden
entgegengesetzt gerichteten Strömungen liegt, Dem die Oberfläche eines
Beckens mit Flüssigkeit von verschiedener Temperatur und veränderlichem Salz-
gehalt liegt entsprechend den Verhältnissen der Fig, 2 nicht horizontal, und zwar
ist die Neigung der Oberfläche bedingt durch die Temperatur- und Salzgehalts-
verhältnisse der tieferen Schichten,
Während nun. für kleinere Strömungsgebiete die Lage der Strömungs-
nullfläche oder der Fläche des Nullgradienten experimentell leicht zu bestimmen
ist,!} begegnet diese Frage für das freie, tiefe Meer ganz außerordentlichen
Schwierigkeiten, Die Gegensätze im Salzgehalt und der Temperatur sind für die
Teile des Stromsystems meist so gering; daß man aus ihnen irgendwelche Schlüsse
auf die Lage jener gesuchten Fläche nicht ziehen kann, Nur scheinen aber gerade
die von Thoulet und Chevallier bearbeiteten Beobachtungsreihen geeignet zu
einer einigermaßen sicheren Bestimmung der Strömungsnullfläche,
Es handelt sich hier um folgende Stationen der Fahrten der »Alice« des
Fürsten von Monaco,
Station Nr.
[ 1824 Aug: 7. 19027)
| 1326 02 7
1898 x 8
R
2000
5043
?
5830
2
1427 Sept. 9.
1450 « 9.
1432 € 10.
—. 1435 « 11.
43° 7
43° 7°
43° 8
aa BE =
19° 48
19° 43
19° 52
199 59
a
&
&
we
5 So vgl. z B. für die Gibraltarstraße Ann. d. Hydı, usw.e 10900, 8. 442 ff.
. 2) Thoulet, Res, etc, fasc, 20 8. 82.85, Auf S. 105 und auf den Tafeln VI und VII der
T honletschen Kr findet sich als mittlere. Länge der Stationen 1324 und 1326 27° 26 W,
für Station 1328 28° 41' W und als Mittel für 1427, 1430, 1432 und 1435 22° 10 W, also Positionen,
die gegenüber den aus den Tabellen S. 62 und S4 entnommenen. um 2° 20° bzw. 39 1° bzw. 2° 28
mehr nach Westen liegen. Da S. 49, 69 und 70 sich für die Stationen 1324, 1427 und 1432 dieselben
Breiten finden, wie 5.52 und 84, so wurden diese als die rzichtigen angenommen.