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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1909,
Tabelle I
Salzechaltsbestimmungen des von S, M. S. »Planet« geschöpften Bodenwassers.
8] Datum
27 | 1908
| $-Br. | O-Lg. 1 2]
he
8 Of
3
BE
A}
Datum
1908
S-Br. | 01x. |Zal 8%
Tiefen unter 500 nı, |
33 1 9. VELTI 4° 40 11530 4] 4B434,88\4, go
a | 9. VILLL| 4° 54 | 152° 26 | 45234.96 8 0
Tiefen 2000 bis 3000 m.
79] 2. VILL| 4° 3 Pe 56 Ssa[L00 1306
141 jLE, XL] 4° 32 | 154° 53' [2852[34.60 ("7 "
m
Tiefen 1000 bis 2000 m.
Tiefen 3000 bis 4000 m.
13078]34,54
1323 en
127313458
1311194.60
1525[34.61
1633|34.69 j34.02
1674134.61
1 Tiefen 4000 bis 5000 m.
18093465 I 180] 7. XIL| 4° 30" | 153° 42" J4888B 4.7419, 7a
06480] I. MSIE u] 50 30 | 1550 39 [260047813670
Die untersuchten Proben des Bodenwassers sind sämtlich im Gebiet des
Bismarck-Archipels gewonnen worden (mit Ausnahme zweier Proben sämtlich
zwischen 4 und 7° S-Br.); die Werte sind in der Tabelle unabhängig von der
Zeit, zu der sie geschöpft wurden, und unabhängig von der Breite und Länge
nach Tiefenstufen angeordnet und zusammengefaßt worden. Die Bestimmungen
lassen eine große Regelmäßigkeit und klar ausgesprochene Unterschiede je nach
der Tiefenlage erkennen. In 800 bis 1000 m Tiefe findet man das auch durch
Reihenbeobachtungen (siehe weiter unten) bestätigte und alle Meere der Süd-
halbkugel charakterisierende Minimum des Salzgehalts, herrührend von einer
Tiefenströmung aus höheren Breiten, im Beirage von etwa 34.5°%,; der Mittel-
wert für die 1000 bis 2000 m-Schicht beträgt 34,62%, für die 2000 bis 3000 m-
Schicht 34.66 °%,, für die 3000 bis 4000 m-Schicht 34.71°%, und für die 4000
bis 5000 m-Schicht 34.76 %. Die Einzelwerte benachbarter Tiefen zeigen kleine
Unterschiede, die sich im Rahmen des Beobachtungsfehlers halten und in einzelnen
Fällen vielleicht auch wirklich verhanden sind, da man annehmen muß, daß
die Tiefenlage der einzelnen Isobalinen durch Bodenschwellen u, &, beeinflußt
werden kann.
Die von etwa 1000 bis 1500 m ab stetig zunehmende Konzentration des
Salzgehaltes zum Boden hin dürfte, worauf 0. Krümmel aufmerksam gemacht
hat,!) einen Spezialfall des Soretschen Phänomens darstellen, indem eine Wasser-
säule nur dann auf die Dauer gleichen Salzgehalt besitzen kann, wenn keine
Temperaturunterschiede oben und unten bestehen. Sind, wie hier, Temperatur-
unterschiede zwischen den Schichten vorhanden, so müssen auch Salzgehalts-
unterschiede eintreten, indem die gelösten Salze in der Richtung des Temperatur-
gefälles wandern, so daß im den Schichten niedrigster Temperatur der höchste
Salzgehalt vorhanden sein muß.
Die nachstehenden Salzgehaltsbestimmungen®) aus den einzelnen Tiefen-
schichten der fünf Stationen erstrecken sich auf das Gebiet von 2° bis 23° S-Br.
und sind auf der Reise Sydney—Matupi entnommen worden. Sie gewinnen deshalb
besonderes Interesse, weil sie aus einem Gebiet stammen, aus dem uns seit den
Tagen der »Challenger«- und »Gazelle«-Expedition keine neuen Beobachtungen
über den Salzgehalt der Tiefenschichten zugegangen sind und weil sie weitere
Beiträge zu der Herkunft jener Schicht hohen Salzgehalts in etwa 200 m Tiefe
in der Nähe des Äquators liefern, die von S. M. S. »Planet« als isolierte Mittel-
861] 8. 49 12
A0Qjıl. Xi 40 54
3719. XL 5° 40
84) 9. VII} 4° 35
56/28. VIL 5° 9
31 7. XIL 4° 28
3 VD 46 23
1539 35 130870169
155° 8 |3002[34.74
155° 40° [3132134.59
153° 11° [3507]34.72 (SAT7I
152° 28’ 13508[34.701
1539 54’ [3718[34.72
153° 25‘ 13988B4.72
3 Handbuch der Ozeanographie, Bd. I, 2. Aufl,, S, 344.
2) Die gleichzeitig von S. M, S. »Planet« ausgeführten Tempur estinnngen erwiesen sich
beim Vergleich mit dem sonstigen vorliegenden Material fast durchgehend zu hoch, so daß zunächst
rom einer Veröffentlichung Abstand genommen wurde,