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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1908,
Tabelle UI,
Anzahl der Wetter-Funkentelegramme, (= südlich, b nördlich von 53° Breite)
Le. 7, W. Gr.
160
jO—11°9
}1—120
(2— 13°
13—— 140
14— 152
{5—169
LÖ— 17%
17—18?
18— 19%
19209
26
31.29
39.930
3— 240
24250
25—26°
20-270
B7=—=20
28206
29.300
30.319 |
> 31°
Morgentelegramme | Abendtelegramme
a , >» b
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3
14
u
+
2
32
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20
51
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6
16
1 Morgen weniger
Zusam E Abendtelegramm
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Die Beförderungszeiten der Telezramme.
Für die Beurteilung des Nutzens der Wetter-Funkentelegramme ist hier In
erster Linie die Feststellung der Zeit ihres Eintreffens in Deutschland und damit
ihrer Beförderungszeit erforderlich. Gehen wir davon aus, daß Telegramme, die
bis 1015 V. auf einer Wetterdienststelle eintreffen, für die Wettervorhersage als
rechtzeitig zu betrachten sind, und daß die für die Ankunft auf dem Telegraphen-
amt in Hamburg notierten Zeiten für die anderen meteorologischen Zentralstellen
nahezu maßgebend sein werden, so würden die Morgentelegramme 2’/ Stunden
und die Telegramme vom Abend 151/, Stunden unterwegs sein dürfen, wm noch
als rechtzeitig zu gelten. Aus diesem Grunde sind in der folgenden Zusammen-
stellung jene Beförderungszeiten. besonders berücksichtigt worden, während im
übrigen die Beförderungszeiten von 6 zu 6 Stunden abryestuft worden sind, Diese
Tabelle IY Jäßt für die Beförderung der Abend- gegenüber derjenigen der Morgen-
telegramme einen erheblichen Vorsprung für Beobachtungen bis 17° W Gr. und
besonders für das den Britischen Inseln nächste Gebiet hervortrefen, wenn man
die Prozentzahlen für eine Beförderungsdauer von 21% und für 6 Stunden ins
Auge faßt, Dieser Unterschied beruht aber nicht etwa auf einer mit der Tages-
zeit wechselnden Handhabung des Funkendienstes, sondern hat seinen Grund
offenbar darin, daß zur Zeit der Abendbeobachtungen verhältnismäßig viel mehr
Dampfer bis 15° W Gr. als zur Zeit der Morgenbeobachtung angetroffen werden.
Hierüber gibt uns nämlich die letzte Spalte von Tabelle III Auskunft, wo die
Unterschiede der Zahl der Morgen- und der Abendbeobachtungen südlich von
53° Breite zusammengestellt sind. Verfolgen wir den Verlauf der Vorzeichen
jener Abweichungen von oben nach unten, so drängt sich uns die Überzeugung
auf, daß das gruppenweise Alternieren der Vorzeichen seinen Grund nur darin
haben kann, daß die Dampfer zu bestimmten gleichbleibenden Zeiten abfahren,
Die Tayeszeiten des Eintreffens im europäischen Heimathafen werden geringere
Übereinstimmung zeigen und daher an dem hier aufgedeckten Verhalten kaum
beteiligt sein.