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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

136 Annalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, Oktober 1900, 
Wassertemperatur auf den wichtigsten Dampferwegen des Mittelmeeres« einer 
Bearbeitung in der Richtung unterzogen, ob eine systematische Drehung des 
Stromes gegen den Wind im Mittelmeer vorhanden. ist. 
Um im Zusammenhang zu bleiben, sei kurz rekapituliert, wie die erwähnte 
Übersicht zustande gekommen ist. Sie gründet sich auf 918 der Seewarte zw 
Verfügung gestellte, auf Dampfern verschiedener deutschen Linien geführte Tage- 
bücher aus den Jahren 1886 bis 1902, Die Beobachtungen sind nach Monaten 
verteilt zu Mitteln für im ganzen 17 Felder vereinigt worden, 
Die Zahl der benutzten Beobachtungen ist für die einzelnen Felder 
entsprechend der verschiedenen Frequenz der einzelnen Schiffahrtslinien natürlich 
recht verschieden. Die Beobachtungen sind etwa nach 5° Feldern zusammen- 
gefaßt; doch sind hierbei die einzelnen Dampferlinien zum Teil voneinander 
getrennt, nämlich dort wo zwei Linien zwar durch ein 5°-Feld hindurchgehen, 
aber verschiedenen ozeanographischen Gebieten angehören, So z, B. das Feld # 
für das Gebiet zwischen Sardinien und Sizilien. und das Feld 11 zwischen Sizilien 
und Tanis. Der Zeitraum von 16 Jahren und die Verteilung der Beobachtungen 
während jedes Monats wird wohl im großen und ganzen gewährleisten, daß die 
errechneten Miitel für die Winde mit den wahren Mittelwerten übereinstimmen, 
Denn die Zahl der Beobachtungen ist hier so groß, daß wohl zweifellos ein 
richtiges Bild aus den Beobachtungen gewonnen wird, | 
Hinsichtlich der Strombeobacktung aber ist das In der Übersicht gebotene 
Beobachtungsmaterial leider nicht so umfangreich, wie es bei der großen Zahl 
der Tagebücher erwartet werden mag. Denn einmal ist die Zahl der Beob- 
achtungen der Strömung an sich weit geringer als die Zahl der Windbeob- 
achtungen und zum andern lautet bei der überwiegenden Mehrheit der Strom- 
beobachtungen das Ergebnis: Stromstille. So sei als willkürliches Beispiel das 
zwischen der Gibraltar-Straße und Oran liegende Feld 1 herausgegriffen, Es 
stehen dort für den Monat Januar 553 Windbeobachtungen mit 10%, Windstillen, 
alko rund 500 positive Beobachtungen des Windes zur Verfügung, aber nur 
77 Strombeobachtungen mit 79,2% Stromstillen d, h, also: nur 16mal wurde 
im Januar während 16 Jahren eine merkliche Schiffsyersetzung größer als 6 See- 
meilen im Etmal wahrgenommen, Oder eine einzige Versetzung im Jahr, Um 
hier nun nicht mit reinen Zufallsergebnissen zu operieren, wurden deshalb nur 
die Felder berücksichtigt, bei denen im Jahresmittel der einzelnen Monate Strom- 
versetzungen häufiger als 10 mal beobachtet wurden, Es sind dies folgende 8 Felder: 
Feld * 836—38°* N-Br., 5— 0° W-Lg. zwischen Gibraltar und Oran. 
36—38° 0— 5° O-Lg. nördlich von Algier, 
36— 40° BIS zwisch, Sardinien u, Algerischer Küste, 
36=—48° 10—15° zwischen Malta und Tunis. 
1% 36—38% « 15—20° & Eöstlich von Sizilien. 
‘3 34—36° * 15—20° « südöstlich von Malta, 
14 34——36° « 20—259% & westlich von Candia. 
16 832—34° 25— 300 südöstlich von Candia. 
Die wenigsten Versetzungen entfallen auf Feld 11, nämlich nur 11.1 auf 
jeden Monat (zwischen 8 und 14), die meisten auf Feld 16 mit 35.1 im Monats- 
mittel {zwischen 22 und 49). . 
Die Windbeobachtungen sind in der Übersicht mit den Stärken nach der 
Beaufortskala und Häufigkeiten in Promille nach 16 Richtungen, die Ström- 
yersetzungen. mit Seemeilen im Etmal und Häufigkeiten in Fromille, aber ent- 
sprechend der geringen Beobschtungsvenauigkeit nach 8 Richtungen angegeben. 
Es wurden aus den Angaben «die Mittelwerte rechnerisch — nicht 
graphisch — gewonnen, und zwar In folgender Weise: Bezeichnet für Wind oder 
Strom auf einem Feld und während eines Monats 
P die Häufigkeit in Promille, 
3 die Stärke, 
Pu ; den Winkel zwischen der Richtung, } Nord 
nr ( nach welcher der Wind bzw. der } bzw. 
PW | Strom verläuft, and West,
	        
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