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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

126 Anyalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1500, 
yraphischer Darstellungen erörtert der Verfasser den Einfluß der Reibung an der Pinue, der Flüssigkeits- 
eibung und dor Gestalt des Schwinmers, Des weiteren wird geprüft, In welcher Weise die Ablenkung 
zei Winkelbeschleunigu ngen zu Begiun der Schiffsdrehung wächst und in welcher Weise sie beim 
Autfhören der Drehung auf Null zurücksinkt. 
Die ganze Untersuchung führt den Verfasser zu dem Schluß, daß die Vorteile, die man aus 
dem Gebrauche von Fluidkompassen wegen ihres großen magnetischen Momentes an Orten mit geringer 
Feldstärke ziehen könnte, aufgewogen. werden dürften durch die geringe Präzision, die man von ihnen 
während der Evolutionen wegen des Nachschleppens der Rose erwarten darf, 
So interessant die Untersuchungen in ihren Einzelheiten sind, so wenig wird man dieser aus 
Lahoratortumsversuchen gezogenen Schlußfolgerung cine Entscheidung über den Gebrauch der Nicht- 
zebrauch eines Fluidkompasses im gegebenen Falle zumessen, diese Entscheidung wird mır an Bor 
selbst getroffen werden können, 
Nach dem mechanischen untersucht der Verfasser auch das magnetische Verhalten der Flaid- 
kompasse, Er gibt eine eingehende Theoric der Kadelinduktion in den D-Kugeln, allerdings zunächst 
+ 
nux für den Fall einer Kinzelnadel und unter der Vorranssetzung, daß es klein ist gegenüber der Ein- 
heit, wo 1 die halbe Nadellänge und b die Entfernung des Nadelmittelpunktes vom Kugelnittelpunkt 
it. Es ist nicht wunderbar, daß der Verfasser unter diesen Voraussetzungen zu dem Schluß kommt, 
Jaß «die Kompensation möglich ist«. Bei den Nadelaystemen, wie wir sie in Finidkompassen an- 
wenden und anwenden müssen, hängt die Beantwortung dieser Frage aber völlig von der  adelkues 
and der Nadelanordnung ab. Es wäre deshalb sehr wünschenswert, wenn der Verfasser seine Theorie 
auf Mehrnadelsysteme unter Berücksichtigung der folgenden Glieder der KEntwickelung ansdchnte, um 
zo die Frage der Nadelanordnmung im Falle der Xadelinduktion auch theoretisch zu klären, 
Der dritte Teil der Dissertation beschäftigt sich mit dem vom Verfasser erfundenen »Elektro- 
magnet-Kompaß«. Dieser sicht am Orte des Mutterkompasses einen Apparat nach Art eines doppelten 
Weberschen Erdinduktors, am Orte des Tochterkompasser zwei zugehörige Galvanometer vor, Der 
aiste Iuduktor, dessen Bürsten Kinzsschiffs angeordnet sind, liefert einen Strom, der zu einem Ans- 
schlag des ersten Galranometers 7 == A-sing‘ Veranlassung sibt, Hier bedeutet A eine von den 
Konstanten des Stromkreises, der Tourenzahl und der Intensität des Magnetfeldes im Mittelpunkte des 
Induktors abhängige Zahl, während 7 die Richtung des Feldes gegen die Längsschiffschene bezeichnet, 
[m derselben Weise liefert ein zweiter mit dem ersten gekoppelter Induktor, dessen Bürsten querschiffs 
angeordnet sind, am zweiten Galvanometer einen Ausschlag x = A’cos 5, Auf optischem Wege wird 
lurch die beiden Galvanometer auf einer Mattscheibe des Tochterkompasses ein Punkt mit dem Ko- 
prdinaten y und x markiert. Nachdem in geeigneter Weise durch Einschalten von Widerstand A = A’ 
vemacht ist, gibt die Verbindungslinie des Punktes x, y mit dem Koordinatenanfang den Winkel 5’; <ie 
Länge des Radius vector ist der Intensität des Feldes am Orte dos Mutterkompasses proportional. Bei 
der Drehung des Schiffes beschreibt der Punkt x, y das clliptische Dygogramm der end und schiffs- 
magnetischen Kräfte, Die Kompensation kann ausgeführt werden, indem ınan durch geeignete An- 
ardmung der gewöhnlichen Kompensationsmittel dieses Dygogramm auf einen Kreis um den Koordinaten- 
anfang reduziert, Der Verfasser gibt ein zweites Verfahren an, bei dem man den Mutterkompaß 
AERO Jäßt, den Tochterkompaß jedoch so reguliert, daß scine Angaben gleich- 
yertig denen eines kom pensierten Kompasses sind, Man kann das in folgender Weise erreichen. 
Man nimmt zunächst das Dygogramn: auf. Sind die Achsen der Ellipse nicht parallel zu den Koordinaten- 
ıchsen, so wind der Mutterkompaß gedreht, bis die Parallelität erreicht ist, d.h, bis die vorher in der 
Längsschiffsrichtung liegenden Bürsten in die »Symmetriecbens der horizontalen Fisenmassene fallen, 
Sodann wird durch Veränderung des Widerstandes des einen Stromkreises «die große Achse 
der Ellipse derart verändert, daß die Ellipse in einen Kreis übergeht. Endlich wird durch Seandeung 
der Nullstellangen der Galvanometer dieser Kreis konzentrisch gemacht mit der auf der Mattscheibe 
eingeritzten Kreistellung. N . | 
Der Verfasser Sat seinen Elektromagnetkompaß an Bord des Panzers »Patrie« installiert und 
erprobt, Der Bericht über die erhaltenen Resultate Yılder den Schluß der Dissertation. 3 
Aetdanu. 
B, Neueste Erscheinungen im Bereich der Seefahrt- und der Meereskunde 
sowie auf verwandten Gebieten. 
a. Werke, 
Witterungskunde, 
Kindler, P. F.: Das Wetter, Eine elementare. Einführung in die Witterungskunde, 30°, 
2428. Cöln a. Rh. 1909. Benziger & Co. . . 150 At 
Marriatt, W.: Some faels about the weather, wu odit. revised, 8% Stanford, 6a. 
Chatley, H.: The force of the wind. 12 mo. 83p. € Griffin, 3 sh, 
Kölzer, J.: Über die tägliche Drehung der Windfahne. Speziahmtersuchung auf Grund der 
Aufzeichnungen des Änemographen am Aschener Meteorologischen Observatorium, (Inaugural- 
Die 4% 288 Karlsruhe 190%. GG. Braum 
Seott, A. C.: Notes on meleorology and wenther forecasting. Tor junior navigafors. Charts, 
8, 48p. J. Griffin. | 5 sh. 
Meteorologisch Institunut, Amsterdam: Versiag van den Directeur der he um 
van het —, over de werking vun den stormwaarschuwingsdienst gedurende het tüdva 
£. April 1908—1, Anrik 1909. ®% 4p. -Gravenhage 1900, Algemececne Landsdrukkerij.
	        
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