120 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1909,
nicht genau nachweisen; bei der Insel Coromira wurde am 3, Februar erst südlich,
dann bei Gezeitenwechsel nördlich setzender Strom beobachtet. Bei der Refuge-
Insel an der Bougalnville-Straße ergaben die Beobachtungen einen deutlich nach-
weisbaren Einfluß der Gezeiten auf die Strömungen,
Secheben. Am 18, bis 20, Februar wurden in Matapi (Gazelle-Halbinsel}
Seebeben beobachtet; wie durch Nachfrage festgestellt wurde, fanden gleiche
Beben im Vermessungsgebiet statt. Ein im Norden von Bougainville befindlicher
Yulkan zeigte während und nach dieser Zeit eine regere Tätigkeit. Beobachtungen:
18, Februar 1909 7 14"P bis 2600 N, Seebeben, 5 Stöße in Dauer von
3 bis 5%, 9% 18" N, Seebeben, Stoß von 4%F Dauer. |
19.Februar 1909, 114 30° 50%KV, Seebeben von 2°* Dauer, 11% 57m 1 4so0k
Seebeben, Stoß von 3°% Dauer. Besondere Bewegungen des Wassers nicht wahr-
zunehmen, Stöße von anderen Schiffen auch bemerkt, Desgl. mehrere Stüße
11% admin his 279 VW,
50. Februar 1909. 12% 186 und 19% 26mir 7, Seeheben von 5 bzw. 650%
Dauer, An Bord hatte man das Empfinden, Als wenn das Schiff eine Unticfe
gostreift oder mit der Schraubs auf einex treibenden Gegenstand geschlagen
habe. Erzittern des ganzen Schiffes bemerkbar, Auf dem in der Nähe auf-
gelaufenen Dampfer »Prinz Waldemar« wurden die Stöße noch stärker empfunden,
auch wurden die StöBe an Land gefühlt,
3, Der elektromagnetische Kompaß Dunoyer.!} Bei der am Jahresschluß
vorgenommenen Preisverteilung durch die Academie des sciences erhielt unter
anderen Herr Dunmoyer einen Teil des außerordentlichen Preises der Marine in
Höhe von. 2500 Ir. »für seine Arbeiten über den Ersatz der Kompasse auf Panzer-
gehiffen an den Plätzen, wo diese unzureichend sind, und auf Unterseebootene«
auf Grund. eines Berichtes des bekannten Herrn E. Guyou, dem wir das
Folgende entnehmen (Comptes rendus hebdomadaires des seances de l’acadEmie
des sciences, *) t, CXLYIL Nr. 25).
Wenn schon unsere Kenntnis vom Wesen der Deviation uns die Mittel an
die Hand gibt, trotz der störenden Eisenmassen an Bord Peilungen wie Kurse mit
derselben Sicherheit zu bestimmen wie auf den alten Holzschiffen, so ist es doch
nicht möglich, die Einbuße an Richtkraft der Nadel zu ersetzen, Zwar ist es
überall möglich, einen Kompaßort zu finden, an. dem die Richtkraft acht bis
neun Zehntel der Horizontalintensität beträgt, was für alle praktischen Zwecke
genügt, doch erfordert die Sicherung der Schiffsführung im Gefecht die Auf-
stellung: von Kompassen in gepanzerten Türmen, die wie Schirme die Einwirkung
der Horizontalintensität abhalten und ein sicheres Einstellen der bestausgeführten
Rose vereitehn, Ähnlich liegen. die Verhältnisse auf Unterseebooten. Versuche,
diesem Übelstande abzuhelfen: auf Schiffen durch Übertragung der Angaben
eines magnetisch gut und gegen feindliche Schüsse gesichert aufgestellten
Kompasses, auf Unterseebooten durch Verwendung des Gyroskops sind erfolglos
geblieben.
Herr Louis Dunoyer hat nun im seinem elektromagnetischen Kompaß
ein Instrument erdacht, das eine sehr zufriedenstellende Lösung der Frage und
darüber hinaus noch die Möglichkeit bietet, die Konstanten der Örtlichen Ab-
lenkung zu bestimmen, wodurch eine wesentliche Erleichterung der Kompensations-
arbeiten herbeigeführt wird,
Der elektromagnetische Kompaß Dunoyer besteht aus zwei besonderen
Teilen, dem »Geber« (transmetteur) und dem »Empfänger« (röcepteur), die an
verschiedenen Stellen im Schiffe aufgestellt werden können.
Der Geber besteht in der Hauptsache aus einer sich schnell um eine
vertikale Achse drehenden Spule, deren Achse horizontal liegt, Der die Drehung
rerursschende Motor ist weit entfernt. Auf dieser ist eine Hartgummitrommel
montiert, um die ein Kupferring gelegt ist, der mit zwei Ausschnitten an den
% Siehe auch die N des Buches M. L.Dunoyer, Kindes sur es compas de marine ete,,
im diesen Heft 5. 425. (D, Red.) /
2) Vel. auch 1907 8. 1142 u. 1322.