Meldau, H.: Zur Ableitung der Deviationstormel.
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Die Summe der in die Nadelrichtung fallenden Komponenten gibt die Ge
samtkraft H’, unter der die Nadel steht,
Natürlich findet man auch leicht den exakten Ausdruck für ö als Funktion
von £, Nach Multiplikation der Kräfte mit dem Sinus der in der zweiten Kolonne
rechts verzeichneten Winkel ergibt sich als Summe der nach magn, Ost
wirkenden Komponenten
H'- sin 6 = HP VI 0088-4 (Q-+E Vest 3. Hsin2g
NE
und entsprechend nach Multiplikation mit dem Kosinus derselben Winkel als
Summe der in den magnetischen Meridian fallenden Komponenten
H.cosd — AH AP 0-V-0082— Q-+1-VWeing 7. H.cos2g— AT Heine
woraus nach Division durch A-H unter Benutzung der üblichen Abkürzungen
ie 8 — M-4 Bein 5 + E-cos 5 + D-sin2 5 + E-cos 25
1-4 8.0085 — C«sinf + D-00825 — E-an25
folgt. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß keineswegs alles in den letzten
Absätzen Entwickelte zur Aufnahme in die Elementarbücher empfohlen werden
soll. Es sollte nur gezeigt werden, wie sich alles zwanglos und anschaulich auf
dem angedeuteten Wege ergibt,
Ein Vorzug der obigen Ableitung scheint mir neben ihrer Anschaulichkeit
der zu sein, daß die Zahl 2 nicht nur als »reine Rechnungsgröße« auftritt,
sondern daß die reale Bedeutung dieses Koeffizienten genau in dem Umfang
erkannt wird, in dem von einer solchen gesprochen werden kann,
Kleinere Mitteilungen.
1. Meteorologische und hydrographische Beobachtungen bei den Salomon-
Inseln, Januar bis März 1909, Nach Bericht S. M, S, »Planet«, Kommandant
Kory-Kapt, v. Trotha,
Wind. Während der Vermessungszeit Januar bis März 1909 herrschten an
der Südostküste von Bougainville durchweg schwache Winde (Stärke 1) von ver-
änderlicher Richtung, nur in seltenen Fällen frischte der Wind bis Stärke 4 auf.
Wenngleich Bougainville im Gebiet des von November bis April herrschenden
NW-Monsuns gelegen ist, so wurden doch häufig auch Winde aus östlicher
Richtung beobachtet. Böen waren selten, aber meistens von heftigem Regenfall
begleitet, Bei einer Bö wurde beobachtet, daß der Wind sämtliche Striche der
Kompaßrose durchlaufen hatte. Im allgemeinen war leichte Dünung aus NO zu
bemerken, Seegang wurde innerhalb des Riffgürtels der geringen Windstärke
wegen nur wenig beobachtet.
Die Bewölkung war des Morgens gering, so daß bis um 8 Uhr früh die
höchsten Berge zu sehen waren; dann senkten sich die Wolken mit ziemlicher
Regelmäßigkeit, so daß von den Bergkonturen nichts mehr auszumachen war,
Die durchsechnittliche Bewölkung war des Morgens 7, Nachmittags 9, Abends 5.
Regen setzte meist erst im Laufe des Nachmittags ein, Kinige Regenfälle
waren derartig heftig, daß noch einige Tage nachher eine Trübung des Meer-
wassers durch die stark angeschwollenen Flüsse etwa 1 Sm entfernt von der
Küste zu beobachten war, Von 44 Beobachtungstagen waren 30 Regentage. Am
5. Januar wurden 93,5, am 30, Januar 108.6 mm Regen als Maximalbeträge ge-
messen.
Strömungen, Die Strommessungen ergaben, daß der Strom im allgemeinen
nördlich bis zu einer halben Seemeile setzt, und zwar parallel der Küste, Dicht
anter der Küste wurde von lotenden Booten häufiger südlicher Strom beobachtet
‘Küstengegenstrom), Der Gezeiteneinfluß auf diese Küstenströmung läßt sich
BL