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Full text: 37, 1909

Ja 
Annalen der Hydroögraphie und. Maritimen Meteorologie, Januar 1900, 
2. Sommer. 
a. Juli. (Karte 5, Taf. 6.) 
Wind. Der Monat Juli bringt bedeutende Veränderungen, Der Kern 
les Hochdruckgebietes ist nach Nordwesten verschoben; er liegt nördlich 
35° N-Br., westlich 140° W-Lg., also außerhalb unseres Bereichs, Da die Zyklone 
südlich der Aleuten verschwindet, steht unser Gebiet unter der Einwirkung der 
Antizyklone; auf ihrer Ostseite verlaufen die Isobaren parallel zur Küste, und 
daher dehnt sich das Gebiet der NW-Winde jetzt nordwärts bis Kap Flattery 
aus. Henry gibt (aa. O0, S, 68 f) für Portland-Oregon folgende Zahlen: 
XN NO © SO SS SW W NW CC 
Juni 9% 8 3 4 2 14 12 8 30 2 
Juli 9% 10 2 a 8 Ss S G 54 38 
Auf N und NW entfallen im Juni 47%, im Juli 64 % aller Wind- 
richtungen, Damit haben die südlichen Winde ihre Rolle ausgespielt, und der 
nördliche Zweig der Osttrift verschwindet aus unserem Gebiet, Westlich 130° 
W-Lg. kommen wir in das Hochdruckgebiet selbst, das hier, in seinem nörd- 
chen Teil, veränderliche Winde aus südwestlicher bis südöstlicher Richtung 
antsendet, Durch einen schmalen Stillengürtel gelangen wir auf 140° W-Le. 
etwa bei 32°—84° N-Br. in den NO-Passat, dessen Grenze sich gegen Juni nur 
wenig verschoben hat. 
Strömungen, Die Strömungen folgen dem Winde, Im Nordwesten wird 
öfters Oststrom beobachtet, der an der Küste nach Süden umbiegt; der nörd- 
liche Zweig wird nicht mehr angetroffen. Doch ist die Richtung des süd- 
lichen Teiles, der die Küste von Kap Flattery bis Kap San Lucas 
begleitet, nicht ausgesprochen südöstlich, vielmehr bewegt sich ein 
zroßer Teil des Wassers nach Süden, und bereits nördlich 35° N-Br, 
schwenkt ein großer Teil des Wassers nach Südwesten ab, obwohl 
diese Strömung vom Winde eher aufgehalten als begünstigt wird; die 
Windtabelle gibt an dieser Stelle: 
40° 45° N-Br., 135°—145° W-Lg. (66 Beobachtungen). 
N NNO NO ONO © 0S0 SO 550 S S5W SW WSW W WNW NW NNW CC 
ma 8 3 PP — BB BB N SS SS 1L3 13 
Wärmeverteilung. Wo Windrichtung und Stromrichtung so wenig 
übereinstimmen, sehen wir im freien Ozean eine Kälteinsel entstehen; ihre Achse 
Alt in den 45, Breitenkreis, Die gleiche Erscheinung in größerem Maßstabe 
beobachten wir im Südwesten unseres Gebiets; hier pflegt das Wasser unbe- 
kümmert um die Windrichtung nach Nordwesten abzuweichen. Dabei lassen 
sich z. B. aus dem Journal des Vollschiffs »Flottbek«, Kapt. Schoemaker, 
Hamburg—Santa Rosalia folgende Tagesmittel berechnen: 
Datum X-Br. W-Lg. Tagesmittel °C. | Datunz N-Br. 
1899 ! 1899 
Juli 8. (239° 3) (180° 24) 210 'Jnli 14, 819 
„9. 04°) (133614) 203 „15 310 31° 
10. 236° 43 13306 57 19,8 4 16. 329 
it, 8° 4) 133° 35 19.4 17. 3209589 
Ü 20° 138° 38 10.4 a 5 330 4 
OHG jar 1990 4% 19.G 
Die Temperatur fällt zuerst, bleibt aber von 28° N-Br. gleich, um bald 
zu steigen, so daß in 32° N-Br. etwa dieselben Verhältnisse angetroffen werden 
wie in 23° N-Br. 
Das Auftriebgebiet hat sich außerordentlich vergrößert und vertieft. Von 
26? N-Br. bis 46° N-Br, trifft man überall im offenen Ozean wärmeres Wasser 
als unter Land. Zwischen Kap Mendocino und Kap Blanco ist die Temperatur 
zeit Juni unverändert, und bei Kap Flattery in 481/,“ N-Br, ist das Wasser 
wärmer als vor San Franeiseo in 371°“ N-Br. Die seltsame Wärmerverteilung 
an der Küste zeigt:
	        
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