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Full text: 37, 1909

Thorade, H,: Über die Kalifornische Meeresströmung, 
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Bei der Besprechung der Monatskarten fassen wir mit den Terminmonaten 
Februar, Mai, August und November jedesmal den vorhergehenden und nach- 
folgenden Monat zu einer Jahreszeit zusammen; diese ist, da sich in allen 
Erscheinungen eine bedeutende Verzögerung gegenüber anderen Meeres- oder 
Landteilen bemerkbar macht, jedesmal gegen unsere gebräuchliche klimatische 
Jahreszeit verspätet. 
Die Wärmeverteilung in den einzelnen Monaten. 
1. Frühling. 
a. April. (Karte 1, Taf. 5.) 
Wir beginnen die Betrachtung der Isothermenkarten mit derjenigen des 
Aprils; nach dem allgemeinen Ausgleich im März bahnen sich bereits, wenn 
auch öft kaum merklich, die Störungen des normalen westöstlichen Verlaufs der 
Isothermen an, die später, im Sommer, ihren Höhepunkt erreichen, 
Wind, Die Windverteilung steht unter der Herrschaft eines Hochdruck- 
yebietes, dessen Kern sich westlich bis westsüdwestlich von San Francisco und 
gewöhnlich jenseits 140° W-Le, befindet). Diesem Gebiet hohen Drucks stehen 
ein Minimum über den Alcuten und der Gürtel niedrigen Druckes, der den 
thermischen Äquator begleitet, gegenüber, Unser Gebiet wird infolgedessen in 
seinem südwestlichen Teil vom NO-Passat beherrscht, während die Winde im 
Norden, die das Maximum im Uhrzeigersinne umkreisen, je nach der Höhe des 
Druckes und der Ausbildung der atmosphärischen Störungen zwischen SW und 
NW schwanken, Im Südosten der Antizyklone entwickeln sich NW-Winde, Da- 
her unterscheiden wir folgende Windgebiete: 
1, Das Gebiet des NO-Passats, 
2. das Gebiet der NW-Winde an der kalifornischen Küste, 
3. das Gebiet veränderlicher, vorherrschend westlicher Winde im nörd- 
lichen Teil unseres Gebietes, 
das Gebiet des Golfs von Kalifornien, wo die Winde monsunartig 
wechseln, 
Aus dem gesammelten Material, unserer Windtabelle und der Karte 22 im 
Atlas des Stillen Ozeans ergibt sich über die Grenzen der Gebiete im April über 
einstimmend folgendes: Die Passatgrenze tritt auf 140° W-Lg. in etwa 31° N-Br. 
in unser Gebiet ein und verläuft im Bogen nach Südosten, so daß sie westlich 
{20° W-Lg. bleibt, Die NW-Winde herrschen an der Küste nach Norden bis 
über Kap Mendocino hinaus; ihre Grenze verbindet etwa Kap Blanco mit der 
Passatgrenze bei 131° W-Lg. Der übriggebliebene nördliche Teil ist in seinem 
Süden von häufigen Stillen und in seinem Norden von meist westlichen Winden 
eingenommen, 
Strömungen, Die Strömungen sind daher vorzugsweise nach Osten und 
Südosten gerichtet; sie sind jedoch schwach und werden bei Windwechsel, der 
im nördlichen Teil nicht selten ist, häufig gänzlich geändert. An der Küste 
teilt sich der Strom in einen nördlichen und südlichen Zweig, Die Entwicklung 
des nördlichen wird begünstigt durch stark wechselnde Winde südlich Vancouver, 
unter denen, wie unsere Windtabelle zeigt, südliche Komponenten nicht eben 
selten sind : 
45°. 50° N-Br., 125° -— 135° W-Lg. 155 Beobachtungen, davon in %,: 
X NNO NO ONO © 050 SO S50 S SSW SW WSW WOWNW NW NNW C2 
4 3 5 1. — & 8 5 % 5 12 8 9 6 6 8 8 
Damit stimmen die Landbeobachtungen überein. Henry gibt (aa. 0. 
3, 68) für Portland-Oregon folgende Werte: 
N NO O0 20 SS SW W NW € 
0. 6 3 4 15 229. 22 10 29 1 
Atlas des Stillen Ozeans, Tafel 13. 
U — Windstille.
	        
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