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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

Schwendig, E.: Farbe u. Salzgebalt d, Meeresoberfläche zwischen Üunessant u, Montevideo. 301 
jedoch findet vielleicht hier eine jahreszeitliche Verschiebung statt. Auf eine 
jahreszeitliche Verschiedenheit weist auch die Tatsache hin, daß auf der Rück- 
reise im Juni etwa zwischen 25° und 40° N-Br, durchgängig höhere Werte des 
Salzgehalts beobachtet wurden wie im April. Es könnte dies einerseits auf die 
jährliche Schwankung der Öberflächentemperatur zurückgeführt werden, welche 
in 25°—40° N-Br. im Juli— August ihr Maximum erreicht; andererseits weist der 
Umstand, daß das Maximum im Juni nicht nur höher war, sondern auch nörd- 
licher lag wie dasjenige des April, auf einen Zusammenhang mit der Verschiebung 
des Nordostpassats hin, 
Diese Fragen weiter zu verfolgen, wird möglich sein, da E. Schwendig die 
Beobachtungen fortsetzen und auch Wasserproben zur Bestimmung des Chlor- 
gehalts konservieren wird, Es sei schließlich noch erwähnt, daß das Minimum 
des Salzgehalts nördlich des Äquators räumlich sehr beschränkt ist, indem die 
nörd- oder südlich liegenden. Beobachtungen bedeutend höhere Salzgehalte auf- 
weisen, Ein Einblick in das meteorologische Journal der »Sigmaringen« lehrt 
uns, daß beide hier beobachteten Minima genau mit dem Tage zusammenfallen, 
an dem der Nordostpassat in den Südostpassat und umgekehrt überging und 
daß beide Male in der Nacht vorher eine Gewitterbö mit Regen vorüber- 
gegangen war, D. 8, 
Monddistanzrechnung ohne Monddistanzephemeriden. 
Von Dr. H. v,. Schaper, Ohberlehrer an der Secfahrtschule in Bremen. 
1. Vorbemerkungen. 
Im folgenden bezeichnen P, M, S die drei Ecken und zugleich die drei 
Winkel des Dreiecks Himmelsnordpol— wahrer Mondmittelpunkt — wahrer Gestirns- 
mittelpunkt; die Seiten dieses Dreiecks seien MS=D, PM=pC, PS==p* 
{x bedeute nach Bedarf auch die Sonne oder einen Planeten), Mit xC und a* 
mögen die Geraden Aufsteigungen bezeichnet werden, mit € die mittlere Green- 
wicher Zeit, P’, D', p‘, «' bedeuten die in Bogenminuten ausgedrückten Änderungen 
der Größen P, D, p, « in einer Zeitminute, Der Buchstabe d bezeichnet Differentiale 
oder auch endliche Differenzen. Überall, wo ein doppeltes Vorzeichen steht, soll 
sich das obere Zeichen auf zunehmende (westliche), das untere auf abnehmende 
(östliche) Monddistanzen beziehen. 
2, Die g-Methode. 
In einer vergleichenden Untersuchung der verschiedenen für die astro- 
nomische Kontrolle der Chronometer auf See vorgeschlagenen Methoden kommt 
J, Möller zu dem Ergebnis, daß aus gewichtigen Gründen »alle Methoden der 
der Monddistanzen den Platz geräumt haben«,') Da nun die vorausberechneten 
Monddistanzen aus manchen Ephemeriden allmählich verschwinden — die 
Connaissance des temps und der Nautical Almanac bringen sie seit 1905 und 
1907 überhaupt nicht mehr, unser Nautisches Jahrbuch seit 1907 nur in wesentlich 
verringerter Anzahl —, so erhebt sich nun die Frage, wie man ohne Hilfe von 
Monddistanzephemeriden dennoch Monddistanzen rechnen könne. Hierbei wird sich 
mindestens sechsstellige Rechnung allerdings keinesfalls vermeiden lassen, auch 
wird es notwendig sein, die Jahrbuchgrößen auf Bogensekunden und auf Zehntel- 
zeitsekunden genau zu haben und folglich beim Einschalten dieser Größen zweite 
Differenzen zu berücksichtigen, Unter diesen Voraussetzungen lautet die nächst- 
liegende Antwort auf jene Frage, daß man sich selbst die nötigen wahren 
Distanzen mit Hilfe der Jahrbuchgrößen ausrechnen und wie die jetzigen Jahr- 
buchdistanzen benutzen soll, Hierbei ist aber zu bedenken, daß man wenigstens 
zwei sphärische Dreiecke berechnen muß, daß vielfach die zweiten und vielleicht 
‚ v.Möller, Über die astronomische Kontrolle der Chronometer auf See, Ann. d. Hydı. usw. 
1907 8, 557
	        
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