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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

AN 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1909, 
Wie schon ein Blick auf die Tabelle zeigt, wird weitaus der größte Teil 
des durechfahrenen Gebietes von Wasser eingenommen, welches. nach der Skala 
0-—29%% gelb enthält, also von blauem, aber noch nicht tiefblauem Wasser, Nur 
jenseits von 40° N-Br. und 30°S-Br. ist das Wasser in dem hier betrachteten 
Gebiet von grünlicherer Farbe; im Norden herrschen die Farbenstufen 4, 5 
und 7 vor (blaugrün), während im Süden. der Übergang ziemlich schnell zu 
höheren Prozenten erfolgt, das Wasser also eine gelbgrünliche Färbung annimmt, 
Letzteres ist auf die große Küstennähe des Schiffskurses zurückzuführen, die gelb- 
liche Trübung wird durch die mit dem Flußwasser des La Plata verfrachteten 
Sand- und Schlammpartikel hervorgerufen, 
Das reine intensive Blau (0%) finden wir stetig nur in etwa 7°—15°8-Br. 
verzeichnet, der Schiffskurs schneidet hier die Nordwestecke des großen Gebietes 
tiefblauer Farbe, das sich ellipsenförmig von Südafrika nach Kap S. Roque 
herüber erstreckt. Beachtenswert ist, daß hier auch in ziemlich großer Nähe 
der Küste stets tiefblaues Wasser beobachtet wurde, während zwischen 18° und 
24° S.Br.. wo der Kurs auch häufig nicht weitab von der Küste liegt, vielfach 
grünliches Wasser beobachtet wurde. 
Erwähnt sel schließlich noch der Umstand, daB auf den Reisen im April 
und im Juni 1908 von etwa 35° bis 45° N-Br. das Wasser höhere Prozente gelb- 
licher Beimengungen enthalten zu haben scheint wie in den anderen Monaten; ob 
hier eine jahreszeitliche Änderung vorliegt, dürfte sich jedoch nach diesen Beob- 
achtungen nicht entscheiden lassen, trotzdem auch die Karte der Wasserfarbe 
von Krümmel einen Hinweis darauf enthält, 
II. Die Beobachtungen über den Salzgehalt der Meeresoberfläche, 
Neben der Bestimmung der Wasserfarbe hat E. Schwendig auf seinen 
Reisen. April bis Juni 1908 regelmäßige Beobachtungen über das spezifische 
Cewicht des Überflächenwassers mittels eines von der Deutschen Seewarte ent- 
lichenen. großen Aräometersatzes ausgeführt und aus dem ermittelten spezifischen 
Gewicht den Salzgehalt nach Knudsens hydrographischen Tabellen berechnet, 
Wenngleich die Beobachtung mittels Stengel-Aräometer heute durch die exaktere 
Methode der Chlortitrierung im allgemeinen verdrängt ist, so ist es gleichwohl 
möglich, recht brauchbare Werte mittels Aräometer zu gewinnen, wenn nur 
alle Vorsichtsmaßregeln angewandt werden. Der. mittlere Fehler der Einzel- 
bestimmung ist allerdings etwas größer wie bei der Chlortitrierung, auch ist in 
der Regel eine nach einer Seite liegende Differenz zwischen den nach ver- 
schiedenen Methoden gewonnenen Werten vorhanden,!} 
Eine Prüfung der von Schwendig erhaltenen Werte ergab in den Haupt- 
zügen der Salzgehaltsrerteilung eine vortreffliche Übereinstimmung mit den 
bislang bekannten Werten, so daß zu erwarten ist, daB auch die kleinen Sonder- 
heiten, die die Schwendigschen Beobachtungen aufweisen, zu Recht bestehen, 
Die erhaltenen. Werte, in Salzgehalt %,, ausgedrückt, sind in Tafel 34 übersichtlich 
wiedergegeben; eine größere Anzahl Ser Bestimmungen sind wiederholt gemacht 
worden, um als Kontrolle der Genauigkeit zu dienen, meist ergab sich bei einer 
zweiten Bestimmung nur eine ganz geringe Abweichung. 
Die auf der Hin- und Rückreise bestimmten Maxima und Minima des 
Salzgehalts ersieht man aus nächstehender Tabelle: 
Hinreise: Rückreise: 
Maximum 6.1V. in 24° N-Br, 21° W-Lg.: 36.94%% Maximum 2. VL in 28° X-Br., 19° WEL SE 
Midimany 12.1V, « 1° « 30° € 235.19% Minitaum 28, Vıe 06° © 29° « 18102 
Maximum 15.1V. « 11°8-Br., 35° + 197.51%, Mazimum 24. V. « 13°8-Br., 36° & 187.52 00 
Vergleicht man diese Werte mit der Karte der Salzgehaltsverteilung der 
Ozeane yon Schott,“ so ergibt sich, daß die Einzelwerte gut in das auf Grund 
von Durchschnittswerten konstruierte Bild hineinpassen, Das Minimum auf der 
Hinreise lact etwas südlicher wie die Zunge salzarmen Wassers auf der Karte, 
1 Val z.B. Ann, d, Hedi. usw. 1908, 8. 480, 481 und Tabelle IV; die Aräometerablesungen 
eronben im Mittel um 0.26%, höhere Salkechaltwerte, 
%\ Petermanns Mitteilungen 1902, Tafel 19,
	        
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