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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

288 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1908. 
Monats der ganzen Küste, abgesehen vom 19, 21. und 22, fast täglich Nieder- 
schläge brachte, 
Nachdem am 1, und 2. ein Minimum von der südlichen Nordsee längs der 
deutschen Küste nach der Östlichen Ostsee abgezogen war, irat diese in den 
Bereich eines von Nordwest- nach Mitteleuropa vordringenden Hochdruckgebietes, 
das am 1, an der ganzen Küste stürmische Nordostwinde, im Osten am'1, wie 
am 2, stürmische Nordwestwinde hervorrief; das Hochdruckgebiet zog sich am 
9, und 10, infolge eines vom Norwegischen Meer nach Westrußland fortschreitenden 
Minimums, das der mittleren Ostseeküste erhebliche Niederschläge brachte, etwas 
westwärts, nach England, zurück. Bei heiterem Himmel und schwachen, meist 
nordwestlichen Winden war die Temperatur während dieser Zeit recht niedrig 
and fiel, besonders vom 2, bis 5, vielfach unter den Gefrierpunkt, 
Am 14, breitete sich das bei Island lagernde Tiefdruckgebiet südostwärts 
aus und entwickelte am 13. über der mittleren Ostseeküste ein Teiltief, das fast 
überall stark umlaufende Winde verursachte. Am 14. folgte plötzlich in der 
Nordsee ein neues Tief, das an der Nordseeküste stürmische Winde hervorrief 
and ebenso schnell, wie es erschienen war, an der Küste entlang nach der Ööst- 
lichen Ostsee und Westrußland eilte, um such der Östlichen Ostseeküste am 15, 
and 16. stürmische Nordwestwinde zu bringen, 
Inzwischen hatte sich von Südwesteuropa her am 14. ein Hochdruckgebiet 
nach dem Kanal vorgeschoben, das am 16. nach Südosteuropa abzog. Ein von 
Frankreich nach der südlichen Nordseeküste verlagertes Teilhoch hatte hier am 
19, trockenes, an der Nordsee heiteres, warmes, an der Ostsee nebliges und meist 
ziemlich kühles Wetter im Gefolge. 
Über Nacht drang ein Ausläufer von der Biseayasee nach Westdeutschland 
vor. Andere folgten von der Biscayasee nach und brachten der westlichen 
leutschen Küste vorwiegend Östliche, später mehr südliche Winde, die am 25. 
nfolge eines nach der Ostsee vordringenden Ausläufers an der Nordseeküste 
aach Westen drehten und über der ganzen Küste ausgebreitete Gewitter im Ge- 
‘olge hatten. Ein neues Tief drang am 26. und 27. südwestlich von Irland her 
nach der Nordsee, verursachte hier aber nur schwache Winde aus südlichen 
Richtungen; in diesen Tagen, vom 25. bis 27,, traten meist die höchsten Tempera- 
:uren des Monats ein. 
Am 28, und 29, wanderte das Minimum über Südschweden nach Finnland 
and rief an der deutschen Küste frische westliche Winde hervor, 
Ein auf der Rückseite der am Morgen des 28, ganz Nord- und Mittel- 
europa bedeckenden Depression von Schottland südostwärts heranziehender Aus- 
‚Aufer brachte in der Nacht zum 29 an der Nordsee weitverbreitete Gewitter 
und an den beiden leizten Tagen Regenfälle längs der ganzen Küste; ein vom 
Kanal nach dem Süden der Ostsee fortschreitendes Teilminimum verursachte am 
30. an der ostdeutschen Küste stürmische, rechtdrehende Winde aus westlichen 
Richtungen. 
Gedruckt und in Vertrieb bei E. S. Mittler & Sohn 
Königliche Hofbuchbandhung und Hofbuchdrackerei 
Berlin SW, Kochstraße 68—71.
	        
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