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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

478 Annalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, Jank 1909, 
recht und müssen. durch geeignetes Halten des Instrumentes parallel zueinander 
yestellt werden. Durch Drehen des Instrumentes um die Fernrohrachse bringt 
man die parallelen Kimmlinien an diejenige Stelle einer horizontal laufenden, 
keillörmigen. Skala, wo der Abstand der Kimmlinien gleich der Dicke des Keils 
ist, und liest hier die Kimmtiefe ab, Dieselbe ist negativ, wenn sich zwischen 
den Kimmlinien Luft befindet, positiv, wenn sich Wasser dazwischen befindet. 
Es gibt auch Kimmtiefenmesser mit einer Skala aus Strichbreiten, mit denen die 
Breite des Kimmlinienbandes verglichen. wird, und solche mit einer Mikrometer- 
vorrichtung, bei denen man durch Drehen einer Trommel die Kimmlinien zur 
Berührung bringt und dann auf der Trommel die Kimmtiefe abliest, 
Mittels einer Blende gibt man den beiden Kimmbildern die gleiche 
Helligkeit. 
Bei nicht zu heftigen Bewegungen des Schiffes ist man imstande, mit diesen 
Apparaten nach kurzer Übung die Messungen auf 0,8‘ bis 0.4’ genau zu machen. 
Bei den folgenden Beobachtungen wurden im allgemeinen je acht Einzel- 
einstellungen hintereinander gemacht, bei denen das Instrument verschiedene 
Richtungen einnahm, Bei der ersten Einstellung war die Blende der Sonne 
zugewandt. 
Tageszeit 
Breite | Länge JAuges 
Baro- 
meter- 
ebanel 
1 Temperatur 
Taft | Wasser 
Kr 
 Koß (Pultrich] Wind renen! See 
Koß \(Pultrichl Wind WR 
Sa 
+ m | 
4W| 104 
5 ® | & 
31 ® + 
1% 
A 
A x 
te] 18 
17 « 
Ih 40m V. 3% « | 16 « » 7673| 10 | 185 ]—69 24 19 
sk 30m V, 36«© | 14€ « 7641| 168 17.0 1— 60 | hl —€) 
üb mV. ‚538 « | 40| + 7687| 27 | 538 |— 00 — 791 —9J 
*y Kurz nach einer Regenbüe, **) Kurze Regenschauer, 
Es ist nun wohl anzunehmen, daß in obiger Tabelle die mit dem Kimm- 
tiefenmesser gemessenen Werte, die, wie schon erwähnt, aus je acht Einzelmessungen 
erhalten. wurden, dem wahren Werte auf etwa 0,2‘ entsprechen, zumal der geringe 
Fehler, der dureh die Flutwelle entstehen kann, durch Messung in verschiedenen 
Richtungen nahezu zum Verschwinden gebracht sein wird, | 
Aus der Tabelle erhalten wir als Unterschiede zwischen Pulfrich und k 
einerseits, zwischen Pulfrich. und Koß andererseits, wobei k die durch die 
Formel 1.779 X erhaltene Kimmtiefe bedeutet, folgende Werte: 
Paulfrich=— k Pulfrich — Koß 
+03 2 41,3 105 
Ne {02 704 Ten 
0 09 G DO, 
06 + 0.9 13 14 
* 1 DE t 1.5 z 12 
mn Ki o 
76447 93 13,1 
76585] 12.2 12,7 
LA) 118 15,5 
768.6 1 I50 70 
67.67 201 * 
768.5. 185 
61.9 10.4 
Daraus ergibt sich ein mittlerer Unterschied zwischen der unverbesserten 
and der wahren Kimmtiefe von 0.6’, während die mit der Koßschen Tabelle er- 
haltenen Werte einen mittleren Unterschied von 1,1‘ aufweisen, 
Allerdings kann man einwenden, daß eine solche geringe Anzahl von Beob- 
achtungen. keinen definitiven Schluß erlaubt; aber jedenfalls wird man aus dieser 
Ausführung wie aus manchen ähnlichen Arbeiten. ersehen, daß bei normalen Ver- 
hältnissen, also auf hoher See und bei nicht zu geringen Windströmungen, die 
gewöhnliche Kimmtiefe vollkommen yenügt, daß man aber bei abnormen Ver- 
hältnissen, die wohl meistens in der Nähe von Land auftreten, besser einen Kimm- 
tiefenmesser als Tafelwerte benutzt, deren Einwandfreiheit noch nicht genügend 
verbüregt ist. Hierzu kommt noch, daß mas bei der Benutzung eines Kimmtiefen-
	        
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