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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

346 ‚Annalen der Hydrographie md Maritimen Meteorologie, Juni 1909. 
Stromlinienfeld die in den vier ersten Gebilden derselben Reihe angedeutete 
Entwickelung genau wieder wie das alte Feld durch; im fünften Gebilde wird 
plötzlich ein neues Feld. erzeugt, das wächst, anfangs langsamer, dann schneller, 
bis es das Mutterfeld verdrängt hat, um darauf wieder dieselbe Entwickelung 
wie dieses zu durchlaufen, usw. 
Von den acht Gebilden der vierten Reihe (Taf, 26) haben die beiden ersten keine 
Trennungslinie, im dritten wird aber plötzlich die ganze Ebene mit einem System 
von parallelen äquidistanten geraden Treimungslinien angefüllt, und diese teilen 
sich im nächsten Augenblick wieder in je zwei, so daß ihre Anzahl sogleich ver- 
doppelt wird, In den durch diese Zweiteilung entstandenen Zwischenräumen ent- 
stehen nun neue Stromlinienfelder, die an Weite zunehmen, wie es im vierten 
Gebilde gezeigt wird, Im fünften Gebilde sind die neuen Stromkinienfelder schon 
ebenso groß wie die alten geworden, und im sechsten sind sie viel größer als die 
alten. Im siebenten Gebilde sind die alten Stromlinienfelder von den neuen 
gänzlich verdrängt, und die Trennungslinien haben sich paarweise vereinigt, um 
im nächsten Augenblick zu verschwinden. Das in dieser Weise neuentstandene 
Feld entwickelt sich nunmehr ohne Trennungslinien weiter, wie es durch das 
achte, das erste und das zweite Gebilde in derselben Reihe angedeutet wird, um 
in der im dritten Gebilde gezeigten. Weise ein neues Feld zu erzeugen. usw. 
Alle die acht Gebilde in der letzten Reihe der Tafel 26, Fig, 2, besitzen 
ein. System von äquidistanien geraden Trennungslinien, die parallel den Tsogonen 
verlaufen, Im allgemeinen. sind die Lösungen der Gleichungen von der Form: 
MX = tg ey) ea (@ 
mit einer großen Anzahl von Trenmungslinien ausgestattet, und diese sind außer- 
#rdentlich beständig, so daB sie kaum zum Verschwinden gebracht werden 
können, Die Stromlinienfelder zwischen den Tremnungslinien sind beinahe immer 
wie auf Tafel 26, Fig. 2, aus U-förmigen Stromlinijen zusammengesetzt. Wir können 
demmach sagen, daß derart geformte Stromlinien tg-Charakter besitzen, 
Dagegen sind die Stromlinienfelder zwischen den Trennungslinien in der 
vierten Reihe auf Tafel 26, Fig. 2, aus Linien von der Form eines Integralzeichens ] 
zusammengesetzt, Die Gleichungen von der Form: 
A — sin(Hxy) + SS 
geben fast stets zu solchen. Stromlinien Anlaß, und wir können deshalb sagen, 
daß so geformte Stromlinien sin-Charakter besitzen. 
Die Abbildungen, Textfigur 1 und Taf, 26, Fig, 1 u. 2, geben eine Vor- 
stellung von den Stromlinien, die aus geraden Isogonen hergeleitet werden 
können, Es würde hier zu weit führen, alle die möglichen derartigen Strom- 
gebilde zu zeichnen und zu besprechen, Dies ist auch unnötig, da sie jedermann 
nach den obigen Beispielen selbst leicht konstruieren und erörtern kann. Es soll 
hier nur schließlich noch ein Beispiel mit gekrümmten Isogonen behandelt werden, 
Wir wollen die radialen isogonen Linien der Textfigur 2 mit schwach gekrümmten 
vertauschen, Wir wählen arithmetische Spiralen, indem wir schreiben 
{Em tg (VE 34-4 areig Z = a} x». x. * 25 «ri 
Die Isogonen und die graphischen Lösungen dieser Gleichung sind in 
Tafel 27, Fig. 1 für & => und Z enthalten, Sie zeigen den Vorgang bei der 
Ausbildung eines Auges im Mittelpunkt einer Zyklone. Es scheidet sich eine ge- 
schlossene Trennungslinie vom Mittelpunkt aus, die sich koönzentrisch erweitert, 
In diese Linie strömt die Luft von beiden Seiten unter Zyklonischer Drehung 
hinein. Im Mittelpunkt. selbst findet Ausdehnung der Luft statt, 
Die Bedeutung der Trennungslinien für die Kinematik der Atmosphäre, 
des Meeres und der Flüsse kann kaum überschätzt werden, Wir wollen deshalb, 
was wir von ihnen jetzt wissen, zusammenfassen und einige bezeichnende Be- 
hennungen einführen. Zunächst ist es klar, daß die Flüssigkeit in der Längs-
	        
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