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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

316 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1909 
nach S und behielt diese Richtung bis zum 3. Mai bei, Gleichzeitig mit dem 
südlichen Winde nahnı auch die Strömung am Leuchtschiff eine andere Richtung 
(aus SW) an, so daß infolgedessen auch der Öberflächensalzgehalt erheblich 
sank (von 32,3% auf 28.6%g) Dieser Stromwechsel ist aber sicherlich nicht 
allein auf die Einwirkung der südlichen Winde, die, wie wir sahen, keinen wesent- 
lichen. Einfluß auf die Strömungen auszuüben vermögen, zurückzuführen, Der 
Baltische Strom, der im allgemeinen zu dieser Jahreszeit (Frühling) erhebliche 
Mengen salzarmen ÖOstseewassers mit sich führt, war durch das unter der Ein- 
wirkung der westlichen Winde stärker einströmende Nordseewasser längere Zeit 
zurückgedrängt; als jedoch die hemmenden W-Winde den S-Winden Platz machten, 
begann er von neuem zu fließen, Am 3 Mai lief aber die Strömung am Leucht- 
schiff Skagens Riff bereits wieder aus westlicher Richtung trotz der an diesem 
Tage wehenden S-Winde (siehe Nautisch-Meteorologisches Jahrbuch 1905}. 
Wie man aus dem Profil I Mai 1905 ersehen kann, wurde an den dänischen 
Stationen am 1, Mai ein Oberflächensalzgehalt von. <<“ 30%, gemessen, trotzdem 
an den betreffenden Stationen (Da, 6 und 8) westliche Strömung lief (siehe 
Bulletin 1904—1905 Nr, 4). Diese Tatsache erklärt sich vielleicht daraus, daß 
das aus dem Kattegyat ausströmende Ostseewasser durch das zu derselben Zeit 
entlang der dänischen Küste einströmende Bankwasser (Daß: 38.22°/ 9) Dad: 
30,77% 9) nach W abgelenkt wurde, Denn da die S-Winde nicht immer einen 
bestimmten Einfluß auf die Strömungen auszuüben vermögen, sO kann bei ihnen 
wohl gleichzeitig das Östseewasser aus dem Kattegat ausströmen und das salz- 
reiche Nordseewasser entlang der dänischen Küste einströmen, Auf die über die 
ganze Kattegatoberfläche verbreitete ausfließende Strömung‘ weist auch das als 
Reaktionsstrom in das Kattegat einfließende salzreiche Tiefenwasser {7> 340/09) 
des Skagerraks hin, das am 1. Mai an der Station Dai in 15 m Tiefe gefunden 
wurde und zu derselben Zeit auch an den übrigen dänischen Stationen eine 
beträchtliche Höhe. erreicht hatte, 
Vom 8.—12. Mai wehte der Wind fast ausschließlich aus westlicher 
Richtung (siehe N.-M. Aarbog 19058}. 
Daß unter der Einwirkung der westlichen Winde das entlang der dänischen 
Küste -einströmende Bankwasser bis über Skagen hinaus vordrang und hier ein 
Steigen des Oberflächensalzgehaltes bewirkte, geht aus den Beobachtungs- 
regsultaten. am Leuchtschiff Skagens Riff, wo an den betreffenden Tagen ein Ober- 
Nächensalzgehalt von X 31 und 320/., gemessen wurde sowie an den Stationen 
S Skag. 2 (57° 53’ N-Br. und 10° 42' O-Lg): 30,84%, und S Skag. 1 (58° 0.8’ N-Br. 
und 10° 48' O-Lg.): 30.28%, hervor. Daß aber am 13. Mai, wo die hemmenden 
W-Winde durch N-Winde, ie in gleicher Weise wie die S-Winde nicht immer 
einen bestimmten. Einfluß auf die Strömungen ausüben, abgelöst wurden, der 
Baltische Strom sich wieder von neuem an der Öberfläche des Skagerraks aus- 
zubreiten begann, zeigen die Beobachtungsresultate an der Station S Skag. 3 
(58° 12’ N-Br. und 10° 29 O.Lg.): 29.07%, und am Leuchtschiff Skagens Riff, wo 
der ÖOberflächensalzgehalt während der Zeit vom 12. zum 13. Mai (85 Y.) von 
32.400 auf 317% gesunken war; am 14, Mai betrug der ÖOberflächensalzgehalt 
nur noch 27,2% (siehe N-M, Asrbog 1905).') 
Ein Vergleich der sich aus den Beobachtungen im Mai 1903, 1904 und 1905 
ergebenden hydrographischen Verhältnisse im Skagerrak und Kattegat führt 
wiederum zu dem Ergebnis, daß die Strömungsverhältnisse und damit auch die 
Verteilung von Salzgehalt und Temperatur zum größten Teil als. das Resultat der 
Windbeeinflussung anzusehen sind, Während die Iscohalinen in den Profilen I 
der Monate Mai 1903 und 1905 im allgemeinen. ziemlich glejch verlaufen, bietet 
das Profil I Mai 1904 ein anderes Bild, Hier ist der Öberflächensalzgehalt an 
den dänischen Stationen im Gegensatz zu Mai 1908 und 1905 ein recht hoher, 
und such in den Tiefen gestalten sich die Verhältnisse voneinander abweichend, 
indem in den Profilen I Mai 1908 und 1905 das salzreiche Nordmeerwasser von 
34-— 35%. sich auf ein beträchtliches Niveau erhoben hat, während es dagegen im 
5 Wegen Raummanvels ist Profil I! Mail 1005 forteelassen,
	        
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