Querfurt, HK: Die Einwirkung der Winde auf die Strömungen in Skagerrak amd Kattegat usw. 171
einer erheblich geringeren Geschwindigkeit als am vorhergehenden Tage. Be-
züglich des Salzgehaltes und der Temperatur entsprechen die Beobachtungs-
resultate denen der Strömung und mithin auch denen des Windes, Bis zum
15, Februar einschl. wurde an der Oberfläche niedriger Salzgehalt gemessen,
während in der Tiefe eine Zunahme des Salzgehalts beobachtet werden könnte,
was deutlich in dem Diagramm zum Ausdruck kommt. Am 7, Februar wurde
bereits in einer Tiefe von 10m Wasser von 34%, gefunden. Es ist dies, wie
wir sahen, eine Folge der Einwirkung des ausströmenden baltischen Wassers
auf das salzreiche Tiefenwasser des Skagerraks, das in einem Reaktionsstrom an
den seichten Küstenbänken anstieg, Während der Zeit vom 9,—13. Februar
strömte das Ostseewasser unter der Einwirkung der starken östlichen Winde in
recht erheblichen Mengen am Leuchtschiffe vorbei, so daß für das aufsteigende
Wasser von über 34%, kein Platz mehr vorhanden war, Wie man aus dem
Diagramm ersehen kann, war dieses Wasser am 10. Februar in der Tiefe am
Leuchtschiffe vollständig verschwunden, um am folgenden Tage, wo der Ausfluß
des Östseewassers nachzulassen begann, von neuem zum Vorschein zu kommen.
Am 14, Februar erschien es boreits wieder in einer Tiefe von 15m. Das
baltische Wasser erreichte am 11 Februar seine größte Tiefe (über 20 m), Der
niedrigste Oberflächensalzgehalt (225%) wurde am 12 Februar gemessen, Am
16. und 21, Februar, wo westliche Winde wehten, wurde salzreiches Oberflächen-
wasser von über 31%. gemessen; gleichzeitig verschwand auch am 16. Februar
in der Tiefe das salzreiche Wasser von über 34% oo.
Die Temperaturkurven verlaufen io ähnlicher Weise wie die Salzgehalts-
kurven. Das 34—35% 4-Wasser, das bekanntlich im Winter das wärmste Wasser
des Skagerraks bildet, hat eine Temperatur von 5—6°* CC. Die Isotherme von
5° entspricht in dem Diagramm ungefähr der Salzgehaltskurve von 34%. Die
YTeomperaturkurve von 3° bzw, 4° entspricht der Salzgehaltskarve yon 32 bzw. 39 om
die Temperaturkurve von 2° der Salzgehaltskurve von 30%. ausgenommen am
16, 21. und 22, Februar, An diesen Tagen wurde am Leuchtsechiff Skagens Riff
bei westlicher Strömmg von der Oberfläche bis zum Boden Bankwasser von
ziemlich gleicher und niedriger Temperatur (2—2.5° C) gefunden. Diese Tat-
sache erklärt sich wohl folgendermaßen: Das Bankwasser, welches an den yor-
hergehenden Tagen westlich vom Leuchtschiff Skagens Riff an der dänischen
Küste in verhältnismäßig dünner Oberflächenschicht über dem an der Küsten-
bank erheblich ansteigenden Wasser von 234%, lagerte, konnte sich bei der
niedrigen Lufttemperatur stark abkühlen, Als nun in der Nacht vom 15. bis
16. Februsr westliche Winde einsetzten und eine einfließende Strömung er-
zeugten, begann das Bankwasser, welches bis dahin durch das aus dem Kattegat
ausströmende baltische Wasser am Abfließen gehindert war, in erheblichen
Mengen entlang der Küste bis über Skagen hinaus zu strömen und am Leucht-
schiff das baltische Öberflächenwasser sowie das salzreiche Tiefenwasser von
34% 4 zu verdrängen, olme in der Tiefe sofort eine. Temperaturänderung zu
erleiden. (Vgl. Profil II Februar 1904 auf Tafel 24 im nächsten Hefte) Ähnlich
verhält es sich am 2% und 929. Februsr.
2, August 1904, (Tafel 18.)
Kin völlig anderes Bild bietet die graphische Darstellung von August 1904.
Während dieses Monates überwogen die westlichen Winde in erheblichem Maße,
Nur an wenigen Tagen, am 5, 12, 18, 25, und 30, August, wehten Östliche Winde,
An diesen Tagen änderte auch die während. der übrigen Zeit nach © setzende
Strömung (einfließende Strömung) ihre Richtung, Die Beobachtungen am Leucht-
schiff ergaben ausfließende Strömung: In zwei Fällen, nämlich am 4, und 23, d.
M, nahm die Strömung allerdings schon eher (bei westlichen Winden) eine andere
Richtung an, Diese Tatsache erklärt sich aber daraus, daß der bis zu den betr.
Tagen durch die westlichen Winde gehemmte Baltische Strom, der im allgemeinen
zu dieser Jahreszeit in ziemlicher Flut ist, mit erneuter Kraft zu fließen begann,
sobald die Westwinde nur moch mit geringer Stärke wehten, (Am 4. August
Windstärke 2, am 28, August Windstärke 1.)