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Annalen der Hydrographie und Maritimen. Meteorologie, März 1009.
Neuere Veröffentlichungen.
A. Besprechungen und ausführliche Inhaltsangaben.
J. P. Jacobsen: Mittelwerte von Temperatur und Salzgehalt der dänischen
Gewässer, bearbeitet nach den Beobachtungen der Jahre 1880 bis 1907.
Mit 11 Tafeln. 26 8. 4° Kopenhagen 1908, (Nr, 10 des I. Bandes vom
Meddelelser fra Kommissonen for Hayundersögelser, Serie Hydrografi.)
Auf den hauptsächlichsten der dänischen Leuchtschiffe in der Beltece md im Kaltegat wenden
seit 1880 neben sehr verdienstlichen Strommessungen auch tägliche Beobachtungen der Temperatur und
des spezifischen Gewichts des Seewassers I verschiedenen Tiefen vom der Oberfläche bis zum Boden
hin angestellt; diese Arbeiten werden vom Meteorologischen Institut geleitet. Das spexifische Gewicht
wird mittels gläserner Aräometer bestimmt und über die Vreebnlese der Untersuchung der yrundsätz-
lichen Frage, inwierelt aus Arägmetermessungen hergeleitete Berechnungen des Salzgehaltes hentzntase
mit den aus der Chlortitrierung ermittelten Salzgehalten in eine Reihe gestellt und für ozeanographische
Studien verwertet worden können, ist oben (S, 131) in einem besonderen kleinen Aufsatz das Srichtieste
mitgeteilt. worden, . ; ]
Neben diesen für einen nunmehr 27- bzw. 28jährigen Zeitraum verfügbaren täglichen. Beah-
achtungen sind, abgesehen von älterem und in zT, ausgezeichneten Monographien daueh Potteesanh,
Ekman, Rördam, Knadsen bereits veröffentlichten Da in seit 1891 regelmäßig Quartals-
beobachktungen von der »Kommission zur wissenschaltlichen Erforschung der dänischen Gewässere ns
veführt, die seit 1902 zugleich im Rahmen der internationalen Kooperation erfolgen und m den so-
genannten Terminfahrten um den 1. Febroar, 1, Mai, 1. August and 1. November bestehen; bei der
Gewinnung dieses Materials durch Fachgelehrte wird mit aller wissenschaftlichen Strenge vorgegangen,
und der Salzwehalt ausschließlich durch Titration bestimmt,
Nachdem durch die kritische Untersuchung Jacobsen®, die mittels besonderer Vergleiche ron
Titrierungen und Aräometermessungen an Bord einzelner ausgewählter Fenetschiffe erleichtert wurde,
die Möglichkeit geschaffen war, das bis 1880 zurückreichende »arlorgetrische« Materlal an das #euere
anzuschließen, konnte eine sehr eingehende kartographische Daystellung der Grundzüge von Temperatur-
and Salzgehalteverteilung innerhalb der dänischen Fahrwasser, sowohl in horizontaler als auch in
vertikaler. Richtung, erfolgen, Das Ergebnis bestätigt zwar in dem allgemeinen TUmrisse horeits
Bekanntes, gibt @ber dach viele In il a Schlrfe und Klarheit hkeransgembeitete Kinzelheiten
über den Srtlichen und zeitlichen Wechsel der natürlichen Eigenschaften der dänischen Cewässer, so
daß niemand, der «Hesen Dingen Aufmerksamkeit zuwendet, künftig (lie auf 11 Tafeln Yercinigten
zahlreichen. Karten und Profile anßer acht Inssen dar, Als wichtigstes Gebiet der sich hier voll-
ziehenden Mischung von Ostseewasser md Nordseewasser bieten ja Kattepat und die Belte ncbst Sund
vom vornherein ein ausgezeichnetes Feld, die verschierlenen Wasserarten in ihrer Über- und Neben-
einanderlagerung au der Hand der ozemnograpbhischen Faktoren zu stadieren, Bine ühnliche Bearbeitubpe
der entsprechenden Nordscoverhültnisse, die der Wissenschaft und Praxis als Fracht der fünfjährigen
Internationalen Temminfahrten von der Zentralstelle im Kopenhagen ebenfalls in Aussicht gestellt. ist,
dürfte bei weitem nicht derarlige »interessante« Bilder greeben. . .
| Im einzelnen enthalten Jacobsens Karten die horizontale Verteilung der Temperatur und des
Salzgehaltes (jeweils getrennt m verschiedenen Karten) für die Tiefen von 0, 10, 20 und 40 m, md
„zwar solche Karten für den 1. Februnr, 1, Mai, 1, August und 1. November, Außerdem it Für die
eben genannten Tiefenhorizonte «ie Verteilung der Maximal- und Minimaltemperahiren des Jahres
dargestellt, nebst Angabe der Zeit, wann die höchste und wann die nicdtigste Temperatur an den ver-
schiedenen Stellen der dänischen Gewässer im Durchschnitt der 25 jährigen Epoche 1850 bis 1005 mu
aywarten jet. Eudlich finden wir, wiederum für Temperatur und Salzgehalt getrennt, md für den
ersten der vier Quartalsmonate gültig, je ein Profil zu‘ Veranschaulichung der vertikalen Wärme- und
Sahgehalteverteilung entworfen, and zwar ein Querprofil auf der Strecke Skugen—Marstrand {Pater«
oster-Inseln), also in ungefährer W—0-Richtung quer über den SA des Kattegats, sowio cin
Längsprofil von S—N-Richtung, das südlich von Langeland beginnt, durch den Großen Belt zicht und
über Schulte's Grund, Anholt Knob, Kobbergrund nach Marstrand, also zur schwedischen Seite des
VEN hin reicht, Ungemein lehrreichk ist es, an der Hand dieser Karten und Profile
die durchgreifenden Änderungen zu verfolgen, denen Temperatur und Salhätüt unter dem Einfluß der
Jahreszeiten und Infolge der verschiedenen Stärke des Obere und Unterstromes unterworfen sir«l;
besonders charakteristisch treten bei Schultz“ Grund die Beziehungen zwischen Balımeuge einerseits
und. Stürke des aus bzw, eingehenden Strames anderseits hervor. 0 Schott
B. Neueste Erscheinungen im Bereich der Seefahrt- und der Meereskunde
sowie auf verwandten Gebieten.
+. Werke.
Witterungskunde. ; ; ;
Mazelle, E.: ES von. Österreick, hrsg. von d, K. K. Zentralanstalt £f, Mewcoro-
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Kuznetsor, W.: Instruktion. zur Ausführung von Aufstiegen mil Eummt-Ballons-Sondes.
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Schuster: Der Einfluß des Mondes auf unsere Atmosphiütre. SP. 31.8, Karlarahe 10908, FF, a
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