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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

Schott: Arägrseter und Chlortitrierung, 
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Lieferanten und verschiedenen Alters übereinstimmend etwas zu hohe Salzgehalte 
— die Chlortitration als durchaus richtig angenommen. — peliefert, während wir 
nach dem Ergebnis der Diskussion Jaeobsens für die Aräometer der dänischen 
Feuerschiffe im Durchschnitt zu niedrige aräcmetrische Salzgehalte, verglichen 
mit der Titration, annchmen müssen, 
Diese Resultate stehen sich somit gegensätzlich gegenüber, Da bei den 
Expeditionssehiffen durchweg ozeanische Salzgehalte, bei den dänischen Feouer- 
schiffen. ebenso durchweg Salzgehalte von mittlerem und geringem Betrage in 
Betracht kommen, so liegt zunächst der Gedanke nahe, daß der Chlorfaktor eine 
Rolle dabei spielen könnte, Der Chlorfaktor ist seit 1901 in den »Hydro- 
graphischen Tabellen« von Knudsen als konstant angenommen, während noch 
1893 Krümmel auf Grund allerdings älteren Materials schrieb‘) »die Ver- 
wendung eines konstanten Chlorkoeffizienten kann also wirklich nicht als erlaubt 
gelten«, Würde der Koeffizient mit abnehmendem Salzgehalt tatsächlich ab- 
nehmen, so hätten wir, da er in den Tabellen als konstante Größe zugrunde 
gelegt. ist, die Möglichkeit, das von dem übrigen Material abweichende Vorzeichen 
in der Differenz T— A bei den dänischen Feuerschiffen hieraus zu erklären. 
Aber es ist — ich möchte fast sagen »leider« — wenn wir schon die Konstanz 
des Faktors aufgeben wollten, eher das Umgekehrte der Fall: mit abnehmendem 
Salzgehalt wächst erst langsam, dann immer stärker diese Zahl (Krümmel 
a, a. OÖ, 5,70). Somit würden also die aus einem variabeln Chlorkoeffizienten 
hergeleiteten Salzgehalte höher werden und sich immer noch weiter von den 
Aaräometrischen Werten der dänischen Feuerschiffe entfernen, anstatt ihnen nahe 
zu kommen, 
Hiernach dürfte die Ursache für die auffälligen Unterschiede in den 
Aräometern selbst zu suchen sein, höchstwahrscheinlich in systematischen Ab- 
weichungen zwischen. den dänischen und deutschen. Normalinstrumenten, nach 
denen die an Bord benutzten Aräometer geaicht werden, Denn da auf jeder 
Seite zahlreiche Einzelaräcmeter und verschiedene Beobachter in Frage kommen, 
würden zufällige Fehler ein derartiges Überwiegen der Abweichungen won der 
Titrierung nach der einen, bzw, anderen Seite nicht zur Folge haben, Vielleicht 
bieten diese Zeilen eine Anregung, daß Fachgenossen. sich hierzu äußern. 
Schott, 
Kleinere Mitteilungen. 
1. Graphische Berechnung‘ der Deviationstabellen und Deviations- 
koeffizienten. Netze, entworfen. von Prof. E. Stück, Abteilungsvorstand. der 
Deutschen Seewarte, Verlag von Eckardt und Meßtorff, Hamburg. — Zur 
graphischen Ermittlung der Ablenkung aus den Deviationskoeffizienten und der 
Koeffizienten aus gemachten Deviationsbeobachtungen hat Prof, E. Stück zwei 
Netze entworfen, von denen das eine (Ausgabe A) für Rösen mit Strich- und 
Gradteilung und das andere (Ausgabe B} für Rosen mit reiner Gradteilung be- 
stimmt ist, Diese Entwürfe stellen einen weiteren Erfolg in den Bestrebungen 
dar, Deviationsfragen graphisch möglichst einfach, d. bh. dureh Ziehen von geraden 
Linien, zu lösen.“ 
Der in den Netzen ausgeführte Gedanke ist der folgende: Die halbkreisige 
Ablenkung, in rechtwinkligen Koordinaten dargestellt, liefert bekanntlich eine 
Sinuslinie. Um zu einer Geraden zu gelangen, setzt man in 
3 — Bsinz -L CO. oo 
4% «Geophysikal. Beobachtungen der Plankton-Expedition«, 5, 71. Kiel a, Leipzig 1803, 
— *) Auf ein anderes Verfahren, die Freak lung der Koeffizienten B und © auf das Ziehen einer 
geraden Linie (>Morekche Gerade«} zurückzuführen, habe ich im vorigen Jahrgang (1908) dieser Zeit- 
schrift 5. 250 aufmerksam gemacht.
	        
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