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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

194 Annalen der Hrdrographie und Maritimen ‚Meteorologie, März 1909, 
so wird das, da von ihrem vorgeschriebenen Wege vertriebene Dampfer oder 
andere irgendwie in Not geratene Schiffe in verschiedenen Breiten Hilfe finden 
können, nur zur allgemeinen Sicherheit beitragen. Auf Reisen vom Kap der 
Guten Hoffnung nach einem Hafen in der Nähe von Kap Leeuwin sollten bis zur 
Länge der Kerguelen die deutschen Wege nach Adelaide oder Melbourne und 
weiterhin die größten Kreise eingehalten werden, R. 
Rund Kap Horn. 
Von M. Jeutzseh. 
(Hierzni Tafel 16} 
1. Durch die Straße „Le Maire“, 
In. den »Ann., d. Hydr, usw.« 1896, S. 101, ist ein Aufsatz veröffentlicht, 
überschrieben: »Dureh die Straße „Le Maire“«, in welchem die Reisen von 
140 Segelschiffen, die westwärts um Kap Horn gesegelt waren, und deren meteoro- 
logische Journale in den Jahrem 1893 und 1894 bei der Deutschen Seewarte 
eingegangen waren, miteinander verglichen werden, Von den 140 Schiffen waren 
120 Ost um Staaten-Land und 20, oder der siebente Teil, durch die Straße 
Le Maire gesegelt. Der Zeitgewinn, der Infolge der Durchsezelung der Straße 
auf dem Wege von 50° S-Br., im Atlantischen Ozean bis 50° S-Br. im Stillen 
Ozean gegenüber anderen Schiffen, die Ost um Staaten-Land gesegelt waren, er- 
zielt worden war, hatte sich zu eLwa 2 Tagen 17Stunden herausgestellt und war durch 
Vergleich der Journale von 32 Schiffen, die zu zweien oder dreien nahezu gleich- 
zeitig 50° S-Br. im Atlantischen Ozean überschritten hatten, festgestellt worden. 
Da die Größe der Seyelkschiffe seit jener Zeit bedeutend zugenommen hat, 
während die kleineren Schiffe mehr oder weniger verschwunden sind, erscheint 
es angezeigt, klar zu stellen, wie die modernen Sogler sich zu der Frage der 
Durchfahrt der Straße Le Maire verhalten, d, h. wie häufig heutzutage die 
Dürchfahrt benutzt wird, Daß die Schiffsführer durchaus noch nicht gleicher 
Meinung sind über die Vorteile und besonders über die Schwierigkeiten, die 
doch immerhin mit der Durchfahrt durch die Straße verbunden sind, geht aus 
den Journalen, die bei der Deutschen Seewarte eingehen, deutlich hervor. Während 
einige Schiffe unter schwierigen Umständen, sei es bei Nacht oder bei Windstille 
oder bei schralem Winde, dennoch die Straße durchsegeln, steuern andere auch 
bei günstiger Gelegenheit direkt nach Kap St. John, ohne den Versuch zu machen, 
die Straße anzusegeln. Die Vorteile, welche ein Schiff erzielt, das den kürzeren 
Weg durch die Straße nimmt, und ebenso die Gefahren, denen 68 dabei auS- 
gesetzt werden kann, sind im +Segelhandbuch für den Atlantischen Ozean« 5. 428, 
ausführlich behandelt und durch Berichte der Schiffsführer aus den meteoro- 
logischen Tagebüchern unterstützt, Ferner ist auf der Rückseite der Monats- 
karte der Deutschen Seewarte für den Nordatlantischen Ozean vom Juli 1905 ein 
Aufsatz erschienen, der Ratschläge für die Umsegelung von Kap Horn gibt, 
Unter den meteorologischen Journalen von Segelschiffen, die in den 
Jahren 1908 und 1907 bei der Deutschen Seewarte eingegangen sind, befinden 
sich 150 Reisen von Schiffen, die auf der Ausreise westwärts um Kap Horn nach 
Häfen des Stillen Ozeans bestimmt waren, 
29 Schiffe, fast der fünfte Teil davon, haben den kürzeren Weg durch die 
Straße Le Maire genommen, während die übrigen 121 Ost um Staaten-Land ge- 
segelt sind. Gegen früher wird die Durchfahrt durch die Straße jetzt also etwas 
mehr benutzt, Unter den 150 Schiffen sind ferner 18, welche zu zweien Oder 
mehreren ziemlich gleichzeitig 50° S-Br. im Atlantischen Ozean überschritten und 
deshalb auf ihrem weiteren. Wege um Kap Horn annähernd gleiche Wetterlagen 
angetroffen haben. Davon sind 9 durch die Straße Le Maire und 9 Ost um 
Staaten-Land gesegelt, Da diese 18 Segler alle die veränderlichen Windverhältnisse
	        
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