Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Janzar 1900,
durch das Relais ging, wurde durch passende Bemessung der Anzahl von
Elementen für die Lokal- und Fernbatterie erreicht, Die Hauptforderungen der
Albrechtschen Schaltung waren somit erfüllt, so daß Fehler Infolge mangel-
hafter technischer Einrichtung als ausgeschlossen gelten müssen,
An Instrumenten waren vorhanden auf jeder Station ein gebrochenes
Durchgangs-Instrument von Bamberg und ein Fueßseher Chronograph, ferner
in Teingtau die Halbsekunden-Pendeluhr Straßer & Rhode Nr. 174 und in
Schanghai ein Kontaktehronometer, Einer der Chronographen war vom Reichs-
Kolonialamt, die Pendeluhr vom Preußischen Geodätischen Institut in dankens-
werter Weise zur Verfügung gestellt worden,
Der Arbeitsplan umfaßte folgende Punkte:
1. Vorbesprechung und beiläufige Bestimmung der persönlichen Gleichung
zwischen den beiden Beobachtern zur Kontrolle.
2, Zeitbestimmungen und Signalwechsel an. zwei oder drei Abenden, wobei
Collmann in. Schanghai, Heyne in Tsingtau beobachten sollte.
3. Dasselbe mit Wechsel der Beobachter,
Infolge der sehon erwähnten Ungunst der Witterung konnte nur Punkt 1
vollständig erledigt werden, während im Übrigen nur ein Signalwechsel am
17, März gelang. Die daraus abgeleitete Länge ist jedoch mit einer schr großen
Unsicherheit behaftet, weil die persönliche (Yeichung der beiden Beobachter infolge
eines bei ihrer Bestimmung untergelaufenen Mißverständnisses nicht mit Sicherheit
ermittelt werden kann, Als dann bis Ende März sich keine weitere Gelegenheit
zw Beobachtungen bot und auch keine Aussicht auf baldige Besserung vorhanden
war, wurden die Arbeiten abgebrochen,
Über die Ergebnisse ist folgendes zu berichten:
Die Bestimmung der persönlichen Gleichung fand am 25. und 26. Februar
statt, Da die bei der Berechnung der Länge zu benutzende persönliche Gleichung
aus dem Vergleich der vor und nach dem Beobachterwechsel erhaltenen Er-
gebnisse abgeleitet werden sollte, so erschien es ausreichend, bei ihrer vorläufigen
Bestimmung in Tsingtau die weniger zuverlässige Methode anzuwenden, wobei
die beiden Beobachter den Durchgang desselben Sterns nacheinander an ver-
schiedenen. Fadengruppen beobachten. Unglücklicherweise haben die Beobachter,
verleitet durch das Schema für Zeitbestimmungen, das Umlegyen des Fernrohres
inmitten eines Sterndurchganges vorsicht, auch bei Bestimmung der persönlichen
Gleichung zwischen ihren Beobachtungen das Fernrohr umgelegt und am selben
Abend auch nicht die Seiten gewechselt, so daß der eine immer die erste Hälfte
des Durchganges bei Okular West, der andere die zweite Hälfte bei Okular Ost
beobachtet hat. Infolge dieser Anordnung ist es nicht möglich, aus den Beobh-
achtungen eines Abends die persönliche Gleichung abzuleiten, da sie sich nicht
rom Kollimationsfehler trennen läßt, Es mußte daher versucht werden, den
Kollimationsfehler aus den Beobachtungen anderer Abende herzuleiten, Dazu
konnten die in der folvenden Tabelle zusammengestellten Bestimmungen dienen;
Anka VERS WERE
Da tun
Kollimationsfehler
benhachtet.
|
Lufttemperatur
venähert.
Kollimatioönsfehler
nach der Formel
berechnet.
Übrigbleibender
Fehler. B— EB.
TA
25, Il. | BO - (1.1100
26. IL. A 27 0,33
98, 1l. — (178 56 uf 75 — 0.05
45. 11 — 0.60 | —35 — 060 | — 6.06
17. EI, — 0.50 12 — 055 — 0.04
7.8 0.56 | 13 | 050 (a
Bei dem zweiten Wert vom 17, März ist das Vorzeichen ohne Zweifel
falsch, vermutlich infolge eines Schreibfehlers im Beobachtungsbuch öder beim
Kopieren der Beobachtungen.
Leider sind vor dem 25, Februar keine Werte für den Kollimationsfehler
zu bekommen, da die früheren Zeitbestimmungen nicht mit dem Durchgangs-
instrument, sondern mit einem Universalinstrument gemacht worden sind, Gerade