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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 37 (1909)

L06 Annalen der Hydrographie and. Mariimen Meteorologie, März 1909. 
und Schlagwerkes durch den Druck des das Leuchtfeuer speisenden Feitgases 
alle 7,5% Einzelglockenschläge abgeben. wird, 
Dieses Nebelsignal ist in erster Linie zur Sicherung des Trajektrerkehrs 
Saßnitz— Trelleborg bestimmt, dessen Fährschiffe mit Unterwasser-Mikrophon- 
empfängern ausgerüstet werden, und würde bei günstigem Versuchsergebnis für 
die Wahrnehmung des Trajektdienstes mit seinen gesteigerten Ansprüchen an 
Sicherheit und Pünktlichkeit für die Fahrt bei jedem Wetter naturgemäß von 
besonders hokem Werte sein, 
Der Verwendung der anderwärts bereits mit gutem Erfolge und in längerem 
Dauerbetrieb erprobten, fest auf dem Meereshoden stehenden Unterwasserglocken 
mit elektrischem Antrieb von Land aus stellten sich im vorliegenden Falle leider 
insofern große technische Schwierigkeiten entgegen, als der Küste an dieser Stelle 
ein breiter Feuersteingürtel vorgelagert ist und in diesem das Stromzuleitungs- 
kabel bei noch so schwerer Armierung voraussichtlich häufigen Beschädigungen 
und Betriebsstörungen ausgesetzt sein würde, 
Der möglichst betriebssicheren, technisch vollkommenen und dabei. billigen 
Ausgestaltung von Unterwasserglocken der letzterwähnten Ausführungsform 
wendet zur Zeit namentlich die französische Leuchtfeuerverwaltung ihr Interesse 
zu, So sind gegenwärtig drei Anlagen dieser Art, für Cherbourg, Ar-Men und 
Ouessant, in der Ausführung begriffen, Bei diesen ist die Glocke über einem, das 
elektrisch betätigte Zahnradgetriebe mit Federspannwerk enthaltenden Gehäuse 
angeordnet, das auf einem auf dem Meeresboden lagernden, etwa 1000 kg 
wiegenden eisernen Ankerstein angebracht ist. Der elektrische Antrieb des in 
dem Gehäuse untergebrachten kleinen Elektromotors miltels Dreiphasenstromes 
erfolgt von Land aus, und durch ein in dem Gehäuse untergebrachtes Mikrophon 
und eine dem dreiadrigen Stromzuführungskabel beigegebene Doppelader ist dem 
Wärter an Land die Möglichkeit geboten, die zuverlässig sichere Abgabe der 
vorgeschriebenen Signalkennung — alle 8sck ein. Glockenschlag — sowie etwaige 
Störungen durch Wasserzutritt zum Gehäuse usw, von Land aus jederzeit zu 
kontrollieren, 
Wenn die Errichtung einer solchen Unterwasser-Glockenstation nebst 
500 mn KabeHeitung, nach französischen Angaben, mit Aufwendung von insgesamt 
5000 Franes ausführbar ist, @o eröffnet sich jedenfalls für die ausgedehntere 
Anwendung‘ dieses Systems eine erfreuliche und im Interesse der Schiffahrt nur 
dankbar zu begrüßende Perspektive, 
Schließlich dürfte noch eine in »La revue pratique de l’£leetricite« 1908, 
Nr. 18, 2 Serie, S, 278/279 enthaltene Mitteilung‘ über »Telephon und Fischfang « 
insofern von größerem allgemeinen Interesse sein, als sie recht deutlich zeigt, 
weicher überraschend praktischen Nutzanwendung und Ausbeutung die Unter- 
wasser-Schallsienalisierung auch auf anderen, ferner liegenden Gebieten fähig 
ist, Es soll nämlich den norwegischen Fischern bereits gelungen sein, durch 
ein. in wasserdichtem Stahlgehäuse unter dem Meegresspiegel untergebrachtes und 
durch Leitungsdrähte mit den: auf einem Fischerboote vorhandenen Telephon- 
empfänger verbundenes Mikrophon die Annäherung großer Fischschwärme mit 
Sicherheit wahrzunehmen. 
Im Interesse der Sache würde jede weitere Mitteilung über derartige 
Yerwendungsmöglichkeiten mit besonderem Interesse und Dank begrüßt werden. 
Peck, Marine-Baurat,
	        
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