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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1895.
infolge des Tiefganges des Schiffes gezwungen, aufserhalb der Barre zu bleiben,
so findet sich in der tiefen Rinne nördlich der letzteren ein guter Ankerplatz
da, wo in der Karte No. 119 ein Anker eingezeichnet ist. Ist man genöthigt,
auf Rhede steigendes Wasser abzuwarten, so empfiehlt es sich, in südsüdwestlicher
Richtung von Tonne E auf ca 12 m Wasser zu ankern.
Seitdem die Kamerun-Mündung betonnt ist, werden keine Lootsen mehr
angestellt.
Aus dem Reisebericht S. M. S. „Bussard‘“, Kommandant
Korv.-Kapt. Scheder, für die Zeit vom 15. bis 26. Oktober 1894.
ii.
Beiträge zur Segelanweisung.
A. VUpolu.
1. Nordküste. Tiavea. Die Westhuk der Tiavea- Bai ist leicht
kenntlich an einem gröfseren und mehreren kleineren vorgelegenen Felsblöcken,
Am Strande im Innern der Bucht stehen zwei Häuser mit Blechdach in
einiger Entfernung voneinander.
Die Bucht soll nach Angabe des Lootsen der grofsen Tiefe wegen als
Ankerplatz nicht benutzbar sein.
Ufatu. Die die Ufatu-Bucht nach Westen abschlielsende Landzunge fällt
an ihrer nördlichen Spitze steil zum Meere ab. Im Innern der Bucht, im west-
lichen Theile, befindet sich ein ziemlich hoher, steiler, scheinbar wasserarmer
Wasserfall, ähnlich dem Lona-Wasserfall in der Fangaloa-Bai.
Ostspitze der Insel Upolu. Die Insel Fanuatapu liegt allen Peilungen
nach ca !/s Sm östlicher als in der Karte angegeben. In ca SO*%4S von der
Insel Namua soll sich ein auch für gröfsere Schiffe geeigneter Ankerplatz be-
finden. (Angabe des Lootsen Silva.) Auf Upolu, etwas südlich von der Stelle,
wo auf der Karte „Saleaaumua“ steht, befindet sich eine große weiße Kirche,
die als Peilobjekt gut verwendbar ist.
2. Südküste. Von Westen gesehen, ist der Olemanga-Berg ein gutes
Peilobjekt. Sein Gipfel hat diese Form:
VD pa
Von weiteren Peilobjekten an der Südküste, die verhältnifsmälfsig arm an solchen,
ist zu erwähnen: Bei Lotofanga ein weißes Haus, theilweise im Grünen erscheinend,
nicht am Strande, sondern etwas höher gelegen. Die auf der Karte mit Salany
bezeichnete Stelle ist kenntlich durch mehrere westlich von dem eigentlichen
Salany gelegene weilse Häuser, von denen zwei, eine ganz weiße Kirche und
ein rechts davon gelegenes Haus mit rothem Dach, zur Ortschaft Satalo gehören
sollen und etwa dort gelegen sind, wo auf der Karte Tit. XII, No. 162, bei
„Salany“ die westlichsten Häuser gezeichnet sind. Nach Westen zu findet sich
dann noch ein weißes Haus am Ufer, das Cafa Cafa heifßsen soll und etwa dort
liegt, wo die erste westliche Huk von Salany aus gezeichnet ist.
Die kleine, mit Kokosbäumen dicht bestandene und von einem Riff um-
gebene Insel Satalo (eigentlich Nuusafa) hebt sich schon auf gröfsere Entfernung
gut ab.
3. Falealili. Die Riffzeichnungen an dieser Stelle sind auf der oben
genannten Karte nur sehr ungenau und bieten keinen genügenden Anhalt. Der
von S. M. 5. „Bussard“ benutzte Ankerplatz südöstlich der Insel Satalo wird am
besten erreicht, indem man mit nördlichem Kurse Satalo etwas in B.B, peilt.
„Bussard“ ankerte Satalo-Insel in NWzW*/4W, ca 1 Sm ab, auf 35 m Tiefe.
Ein an Land befindliches, sich scharf abhebendes weilses Grab auf grünem
Hügel peilte Nz0*40.