Barca Quebrada und Braxilito am Golf von Papagajo.
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Später erfuhr ich von meinem Ablader, der auch derjenige von „J. H. Ramien“
war, dafs dieses Schiff noch an demselben Vormittage Venao erreicht hatte.
Erfrischungen, aufser gelegentlich einmal eine Partie Apfelsinen, sind in
Jiesen Plätzen nicht zu haben, und thut man daher gut, bei seiner Anwesenheit
in Puntarenas der Mannschaft täglich frisches Fleisch, Kartoffeln und, soweit die
Umstände es erlauben, auch anderes frisches Gemüse zu verabreichen, um nach
Möglichkeit dem Ausbruch von Scorbut auf der Hausreise vorzubeugen. Kartoffeln
kosteten in Puntarenas im Monat März 3, im Mai 8 Pesos pro 100 Pfund spanisch,
waren zur Zeit aber von einer nur geringen Güte. Die Trinkwasserfrage in
Puntarenas ist dahin zu beantworten, daß das Wasser aus dem Brunnen bei der
Maschinenanstalt von Feith schlecht ist, dahingegen dasjenige aus den Pumpen
beim deutschen Konsulat und der Compania Agentia gut zu sein scheint. Von
dem erstgenannten Platze ist das Wasser mit leichter Mühe zu beschaffen, indem
es von dort in einer Rohrleitung mit Schlauch direkt in die Fässer im Boote
geführt wird, während es von den beiden anderen Plätzen eine bedeutende Strecke
in den Fässern über Land nach der Landungsbrücke transportirt und von hier
in die Fässer im Boote übergefüllt werden mufs. Letztere Arbeit ist sehr zeit-
raubend, namentlich wenn man seinen ganzen Bedarf für die Hausreise hier zu
nehmen hat, denn mehr wie zwei Touren täglich kann man nicht machen. Dazu
leiden. die Fässer beim Rollen über Land aufserordentlich. Dennoch habe ich
mich die größere Mühe nicht verdriefsen lassen und das Wasser aus der Pumpe
beim deutschen Konsulat geholt, dafür aber auch die Genugthuung gehabt, dafs
auf unserer Rückreise nicht die Spur von Skorbut vorgekommen ist, was um so
höher veranschlagt werden mufs, als die Entstehung dieser Krankheit an Bord
der „Louise“, Kapt. Lange, der auch der Krankheit zum Opfer fiel, bekanntlich
dem schlechten Wasser von Puntarenas zugeschrieben wurde. Man sollte nicht
sein Trinkwasser bei Hochwasser pumpen, sondern in der Zeit zwischen Niedrig-
wasser und halber Tide, oder etwas mehr. In Barca Quebrada und Braxilito
iet kein Trinkwasser zu haben.
Notizen.
_ DZeitsignale im Kaplande. Nach einer Mittheilung in dem meteoro-
logischen Journale des Dampfers „Pickhuben“, Kapt. H. Meyerdierks, vom
19. Oktober 1894 wird der Zeitsignalschuß der Kapstadt nicht um 1* 0”p
— wie im „Nautischen Jahrbuch“ angegeben —, sondern um 1* 30” p mittlerer
Kapstadt-Zeit abgefeuert.
In Port Elisabeth und Algoa-Bai fällt nach Aussage des II. Hafenmeisters
von Kanstadt der Zeitball ebenfalls um 1* 30” vo mittlerer Kapstadt-Zeit.
Eingänge von meteorologischen Tagebüchern bei der Deutschen
Seewarte im Monat Januar 1895.
Von Schiffen der Kaiserlichen Marine.
S. M. Schiffe und Fahrzeuge:
1. „Sperber“, Kommandanten Korv.-Kapts. Fischer und v. Arnoldi.
Geführt auf der Australischen und Westafrikanischen Station.
2. „Beowulf‘“, Kommandanten Kapts. z. S. Heinrich, Prinz von Preufsen
and Gruner. Geführt in nordeuropäischen Gewässern. . .
3. „Deutschland“, Kommandanten Kapts. z. S. Bendemann, Herz,
Piraly und Boeters. Geführt in der Nord- und Ostsee.
4. „Albatross‘““, Kommandant Kapt.-Lieut. Faber. Geführt in heimischen
Gewässern. N
5. „Friedrich der Grofse“, Kommandanten Kapts, z. 8. v. Schuckmann,
Hessner und Büchsel. Geführt in heimischen Gewässern.
6. „König Wilhelm‘, Kommandanten Kapts. z. S. v. Prittwitz und
Gaffron. Geführt in heimischen Gewässern.