Mensing: Versuche mit Gastonnen in der Aufsenjade,
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Aus dieser Tabelle wurde eine zweite hier beigefügte zusammengestellt,
welche, diese Resultate zusammenfassend, zeigt, wieviel mal ein jedes Feuer beob-
achtet wurde und in wieviel Fällen die Feuer dann „gut“, „schlecht“ oder „nicht“
sichtbar waren (s. S. 52).
Zu derselben ist zunächst zu bemerken, daß die Gesammtzahlen der
Beobachtungen verschiedener Stationen nicht genau übereinstimmen. Dies hat
darin seinen Grund, dafs einzelne Stationen etwas früher mit den Beobachtungen
anfingen, andere später aufhörten, einige Beobachter über den Zeitpunkt des
Eintritts „völliger Dunkelheit“ verschiedene Ansichten hatten u. s. w. Einmal
war ein Journal eingefordert, und ist es unterlassen, während dieser Zeit die
Beobachtungen fortzusetzen. Aufserdem waren einige Male Feuerschiffe auf kurze
Zeit eingezogen, andere wurden umgewechselt. .
Aufser Betracht gelassen wurden die Angaben über die Tonnen I und III,
welche gemacht wurden, als diese nicht brannten. Dies war bei Tonne I während
14 Tagen, bei Tonne III an einem Tage der Fall.
Beim Revidiren der Tonne I wurde am 7. September bemerkt, dafs der
obere Theil der Laterne sich gelöst hatte und abzufallen drohte. Die Linse war
stark beschädigt. Die Laterne wurde abgenommen, das Feuer gelöscht. .
Nachdem die Laterne reparirt war, wurde sie am 21. September wieder
aufgesetzt und das Gas entzündet. Ein unfreiwilliges Verlöschen hat bei dieser
Tonne demnach nicht stattgefunden, doch war die Anzahl der Blinke in der Nacht
vom 6. zum 7. von acht auf drei in der Minute heruntergegangen. Es ist daher
anzunehmen, dal auch der Blickapparat bei der Havarie der Laterne gelitten hat.
In den letzten Tagen vor dem Bemerken der Havarie war der Wind und der
Seegang von nur geringer Stärke gewesen. Es ist daher kaum wahrscheinlich, dafs
diese die Ursache der Störung gewesen sind. Wir sind vielmehr gezwungen, diese
in ‚einer äufseren Beschädigung zu suchen, welche vielleicht durch eine Ansegelung
herbeigeführt werden,
Bei Tonne II wurde am 3. September bemerkt, daß „das GHasgehäuse“
nicht in Ordnung sei. Der Schaden wurde am 4. September gehoben. Ob die
Gasflamme hierbei verlöscht aufgefunden wurde, ist leider nicht angegeben. Am
1. und 2. September war der Wind westlich, seine Stärke bis 7, der Seegang 3
bis 4 gewesen. Hierbei hatte die Tonne sich „stark auf und nieder bewegt“
ınd auch gegen den Strom 10° geneigt gelegen. Doch war das Licht, nachdem
jer Wind sich gelegt hatte, am Morgen des 3. noch „gut sichtbar“ gewesen, so
dafs auch diese Beschädigung auf eine Ansegelung oder eine ähnliche Ursache
zurückzuführen ist.
In beiden Fällen aber hat sich die Ursache der Havarie nicht zweifellos
feststellen lassen. Es ist dies um so mehr zu bedauern, als so die Möglichkeit
genommen ist, Vorkehrungen zu treffen, durch welche ähnlichen Beschädigungen
in der Zukunft ‚vielleicht vorzubeugen wäre.
Die Tonnen II und III sind vom Wangerooge-Leuchtthurm nicht beob-
achtet worden.
Bei den Angaben des Feuerschiffes „Weser“ ist die Gesammtzahl der
Beobachtungen bei allen Tonnen geschätzt worden. Es hatte dies zu geschehen,
weil auf diesem Schiffe Eintragungen nur gemacht wurden, wenn Tonnen that-
sächlich gesehen waren.
Aus der Tabelle ist ohne Weiteres zu erkennen, wie mit der fortschreitenden
Jahreszeit die Sichtigkeit der Luft abnimmt, So wurde z. B. das Feuer der
Tonne I vom Feuerschiffe „Aufßenjade‘“ aus
im August in 47%,
im September in 28%,
im Oktober in 18%%o,
im November in 15%
sämmtlicher Beobachtungsfälle gesichtet.
Wir ersehen aus_der Uebersicht ferner, dafs die Tonne I (mit der Laterne
Grofses Modell) vom Wangerooge- Leuchtthurm auf 2,05 Sm Entfernung eine
Sichtbarkeit von 90,8°% hatte, während die der Tonne II (mit der Laterne Kleines
Modell), vom Wangerooge-Strand aus gesehen, auf 2,2 Sm 94° betrug. Da der
Leuchtwerth der grofsen Laterne, wie wir vorher sahen, der doppelte der kleinen