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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Notizen. 
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hat der Berg einen kleinen Ausläufer, sonst ist die Insel fast rund. Sie ist ganz 
mit niedrigen Bäumen bewachsen, 
Papiete. Beim Einsegeln in den Hafen von Papiete halte man die 
kleinen schwarzen Baken alle an B. B., und zwar ganz nahe bei, denn sonst wird 
man, wenn man nicht gerade eine frische Briese hat, durch den Strom, welcher 
mit zwei bis drei Knoten Fahrt der Bank zusetzt, leicht auf die letztere getrieben. 
An der rechten Seite den Papiete- Pafs einzusegeln ist auch insofern für ein 
Segelschiff sehr gefährlich, als es schon bei 5 Uhr nachmittags unter Land still 
zu werden pflegt und später der Wind von den Bergen herunter kommt, Dies 
hält nach Aussage des Lootsen gewöhnlich bis 2 oder 3 Uhr morgens an, 
worauf bis 10 oder 11 Uhr vormittags Windstille folgt. Während unseres Aufent- 
haltes in Papiete, vom 24. Juli bis zum 4. September 1894, hatten wir beständig 
sehr schönes Wetter. Meistens wehte von 10 Uhr morgens au Südostwind, der 
bis 3 oder 4 Uhr nachmittags anhielt, wenn jedoch die Insel Morea bis an 
das niedrige Land hinunter dicht mit Wolken bedeckt war, so stellte sich um die 
oben angegebene Zeit meistens Wind aus Nord, NW oder WNW ein, welcher 
dann häufig Staubregen mit sich führte. Kigentliche Regen haben wir während 
der ganzen Zeit nicht gehabt. Während der übrigen Tageszeit herrschte Wind- 
stille oder leichte Landbriese. Den Ballast muß man in Papiete am Lande 
löschen, und man mufs selber für die Fortschaffung desselben sorgen, was ziem- 
lich theuer wird, da der Arbeitslobn einen chilenischen Peso beträgt. Die Kauf- 
leute sollen diesen Peso gern gleich dem in der Charterpartie aufgeführten Dollar 
anrechnen, welcher einen Werth von vier Schilling hat. Sie sagen »Dollar ist 
Dollar«, obschon zur Zeit meiner Abfahrt 200 chilenische Pesos nur einen Werth 
von 100 französischen Fünffranestücken hatten. Der Steinballast unter der Copra- 
Ladung kostet in Papiete 5 Francs die Tonne, 
In Raiatea herrschte während unseres Aufenthaltes vom 6. bis zum 
22, September fast immer stürmischer Südostwind, der oft von Regenböen begleitet 
war, nur am 15. und 16. hatten wir bei leichtem nördlichen Winde schönes, 
klares Wetter. Die nach den Aufnahmen S. M. S. »Bismarck« gezeichnete Karte, 
welche ich von der »Deutschen Handels- und Plantagen-Gesellschaft« erhielt und 
bei der Versegelung von Papiete nach Raiatea benutzte, fand ich in jeder Be- 
ziehung genau richtig.“ 
2. Altata, Westküste von Mexiko. Kapt. Tiemann vom Schiffe 
„Alma“ bemerkt: „Altata ist ein kleiner Platz, jedoch ein sicherer Hafen. Bei 
der Ansegelung bringe man den Berg von Culiacan, welcher leicht zu erkennen 
ist, in mw. NOzO und nähere sich der Küste bis auf drei bis vier Faden Wasser- 
tiefe. Befindet man sich weiter vom Lande, so erhält man keinen Lootsen. 
Während unserer Anwesenheit war eine norwegische Bark fünf Tage in Sicht, 
ohne dafs sie einen Lootsen erhielt. Erst als sie sich mehr der Küste genähert 
hatte, ging der Lootse hinaus. Wir lotheten auf der Barre beim Einsegeln Wasser- 
tiefen zwischen 15 und 18 Fuls englisch (4,6 und 5,5 m). Auf der Rhede läuft ein 
starker Strom, Fluth und Ebbe; man sollte deshalb sofort beide Anker auslegen, 
den einen gegen die Fluth, den anderen gegen die Ebbe, um zu verhindern, dafs 
die Anker unklar werden. 
Von Altata fährt wöchentlich viermal die Eisenbahn nach Culiacan. Hier 
kann man Schmiede-, Klempner- und sonstige kleine Arbeiten ausführen lassen. 
In Altata selbst kann man dies nicht. Frisches Fleisch und sonstige Erfrischungen 
sind in Altata billig zu haben, doch giebt es keinen Dauerproviant. Das Trink- 
wasser kostet 2 Cents die Gallone frei an Bord. Der Ballast mufs an Land 
gebracht werden und kostet 75 Cents die Tonne. 
Das Barometer schwankte während unseres Hierseins — im Oktober 1894 
— zwischen 760 und 763,3 mm (unred.), das Thermometer zwischen 28,5° und 
31,8° C. Die Stürme an dieser Küste, Chubascos, kommen aus Süd bis SE und 
treten nur in den Monaten Mai bis Oktober auf. Nach dem 19. Oktober soll 
hier noch kein Sturm vorgekommen sein. Als schlimmsten Tag bezeichnen die 
Eingeborenen den 4. Oktober, St. Augustinstag, an welchem in der Regel irgend- 
wo an dieser Küste ein Sturm herrschen soll. In diesem Jahre hat ein solcher 
den Küstenstrich von Acapulco bis Manzanillo heimgesucht. . 
Nachdem wir eine Ladung Farbeholz eingenommen hatten, wurden wir am 
Vormittage des 27. Oktober von einem Küstendampfer ausgeschleppt. Das Aus-
	        
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