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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1895. 
ein, Nach einstündigem Aufenthalt vor Herberishöh wurde nach Matupi gesteuert 
und in der Peilung Bridge Point WNW!/,W, Observationspunkt SSO’/sO geankert. 
Es wurde wieder die infolge des Schwefelgehaltes eigenthümliche gelbe Färbung 
des Wassers im Hafen beobachtet, die auf eine geringere Wassertiefe schliefsen 
läfst, als sie thatsächlich ist. Das Wetter im Hafen von Matupi war gut; während 
der Nacht und vormittags herrschten gewöhnlich Stillen, nachmittags eine an- 
genehm kühlende nordwestliche Briese, die den hohen Thermometerstand (bis 
33,6° C) weniger empfinden ließ. ‘Die beiden Bojen vor dem Hafen sind noch 
nicht wieder ausgelegt und sollen es auch nicht werden, da sie für die Navigirung 
überflüssig sind. ; 
Am 18. lag das Schiff auf der Rhede vor Herbertshöh in der Peilung 
Stationshaus SZzW%/W, Boje an der Huk NW°/sW auf 24 m Wasser zu Anker. 
Die Temperatur war merklich niedriger wie in Matupi (etwa 24,5° C). 
Mittags wurde nach Matupi gedampft und am 20. mittags die Reise nach 
Friedrich Wilhelms-Haven an der Nordküste von Neu-Pommern entlang angetreten, 
Das Wetter war regnerisch; zuweilen traten Gewitter bei westlichen Winden ein. 
Das Schiff passirte nördlich der Legelis-Bänke, dann wurde Kurs auf das 
Vater- und Sohn-Riff gesetzt. Das observirte Besteck ergab jedoch, dafs das 
Schiff nordwestlich desselben passirt war, also wohl -nordwestlicher Strom 
gesetzt hatte. 
Am 21. Dezember vormittags wurde die Deslac-Insel auf ca 6 Sm, am 
Nachmittag die Merite-Insel auf ca 4 Sm paseirt, 
Am 22. morgens wurde die Lottin-Insel passirt und dabei auch die schon 
beim Passiren südlich derselben bemerkte falsche Lage bestätigt gefunden. Am 
Vormittag desselben Tages wurde zwischen Crown-Insel und Long-Insel hindurch- 
gedampft und am Abend in Friedrich Wilhelms-Hafen dicht bei dem Gebäude 
des Landeshauptmanns geankert. Noch an demselben Abend wurde der Hafen 
wieder verlassen und die Reise nach Singapore angetreten. 
3. Reise Friedrich Wilhelms-Hafen— Singapore. Der Kurs wurde 
nach Verlassen von Friedrich Wilhelms-Hafen zwischen Dampier-Insel und der 
Nordküste von Kaiser Wilhelmsland östlich der Vulkan-Insel gesetzt. 
Am 23. wurden die Schouten-Inseln passirt, deren Lage durch Peilungen 
als richtig festgestellt wurde. 
Beim Passiren der Finsch-Küste wurde ein ostnordöstlicher Strom von 
16,8 Sm bei westlichem Winde angetroffen, der am Nachmittag auf Stärke 6 und 
in der Nacht zum 25. auf Stärke 9 bei starken Regenböen auffrischte. Am 25. 
wehte westnordwestlicher Wind 5 bis 7; Wetter regnerisch und böig. Es setzte 
ein starker östlicher Strom von 40 Sm, 
Am 26. ging der Wind auf WSW und flaute bis Stärke 1 ab. Wetter 
unsichtig und regnerisch, der Strom östlich 39 Sm. 
Am 27, war der Strom östlich 23,6 Sm bei leichtem nordwestlichen Winde. 
Am 28. wurde Cape of Good Hope passirt. 
Am 29, vormittags wurde durch die Pitt-Straße gesteuert, wobei kein 
bemerkenswerther Strom in derselben angetroffen wurde. Das Wetter war bei 
verschiedenen schwachen Winden regnerisch. 
Am 30. wurde der 130. Längengrad passirt, womit S. M. Schiff die 
Australische Station verliefs. Abends traf das Schiff vor der Manipa-Strafßse ein, 
doch wurde die Absicht, zwischen den Inseln Bouro und Ceram hindurchzusteuern, 
der großen Dunkelheit wegen aufgegeben, und der Weg durch die Pitt-Passage 
und die Molukkensee gewählt. Der Kurs wurde auf das Ostkap der Insel 
Boeton gesetzt. 
Am 1. Januar 1894 wurde durch die Boeton-Passage und am 2. durch die 
Salayer-Strafse gesteuert. Die Navigirung durch beide Passagen machte keine 
Schwierigkeiten. 
In der Molukkensee wurden häufiger treibende Baumkronen oder -Wurzeln 
getroffen, die von Weitem wohl für ein Boot mit Insassen gehalten werden konnten, 
Am 3. morgens wurde zwischen der Insel Tanna Keke und Celebes hin- 
durchgesteuert. Erstere ist erst auf kurze Entfernung auszumachen, doch sind 
die beiden Bojen nordöstlich derselben bei klarem Wetter schon weit zu sehen. 
Diese Passage ist deshalb günstiger wie die westlich von Tanna Keke.
	        
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