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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1895. 
Der Wind war vorwiegend westlich, nur am 23, während des Tages und 
vom 26. nachmittags bis zum Ende der Reise war er östlich, so dafs Raasegel 
gefahren werden konnten. 
Stromversetzungen von Valetta bis Gibraltar. 
Datum 
1895 
August 22 
23 
4 
2E 
26 
27 
Mittagsbesteck 
N-Br ; Länge 
36° 10,9 14° 4,50 
837° 22 10° 30‘ O 
37° G' 6° 15,2‘O0 
36° 41,8‘ | 2° 20,7' 0 
35° 50° 0° 53‘ W 
35° 35,3‘ 4° 54 W 
Stromversetzung 
Richtung Dam 
S46° O0 
N 66,7° W 
NI16° 0 
N47,7°O 
S 33,6° W 
7 
10 
23 
Q 
Taifun in der China-See vom 8. bis zum 11. September 1894. 
Von Kapt. P. DUHME, Führer des Dampfers „Tai-cheong“, 7 
Am 8. September 1891 trat der Dampfer „Tai-cheong“ mit ungefähr 
300 Tonnen Stückgütern und 325 Zwischendeckspassagieren (chinesischen Kulis) 
eine Reise ven Swatau nach Deli an. Im letzten Augenblick theilte mir der 
Hafenmeister von Swatau mit, dafs laut telegraphischer Nachricht von Hongkong 
sich am 6, September eine barometrische Depression östlich von Luzon bemerkbar 
gemacht und am 8. September 3 Uhr nachmittags eine solche westlich von Nord- 
Luzon gelegen habe. Vermuthlich handele es sich um eine und dieselbe, in west- 
licher Richtung fortschreitende Depression. Nachdem um 8'4*p Breaker Point 
bei starkem Ostwinde passirt war, setzte ich zufolge der erhaltenen Meldung und 
der daraufhin gemachten Voraussetzung, dafs sich ein Orkan in westlicher 
Richtung fortbewege, meinen Kurs westlich von den Paracel-Inseln und so nahe 
an Hongkong vorbei, dafs ich nöthigenfalls dort einlaufen konnte, falls es aus- 
sichtslos erscheinen sollte, auf südwestlichem Kurse mit Sicherheit vor dem 
Centrum des Orkans vorüber zu kommen. Um 8a, als wir in die Nähe von 
Hongkong gekommen waren, lief die See noch regelmäfsig aus ENE, und es war 
nichts von einer Kreuzsee aus SE zu bemerken. Da aufserdem das Barometer 
noch ziemlich hoch stand und wir, nach der Aenderung des Windes von Ost 
nach NE zu schliefsen, das Centrum des herannahenden Orkans durchgesegelt 
haben mufsten, so beschlofs ich, meinen Kurs unverändert fortzusetzen. Auf diese 
Weise hoffte ich, weit genug vor dem Centrum die Bahn des Taifuns zu kreuzen 
und aus dem rechten vordern in den linken vordern Quadranten desselben hinüber 
zu laufen. Hierdurch würde es auch möglich werden, eine rasche Reise zu 
machen, woran ich dieses Mal ein ganz besonderes Interesse hatte. Seeraum war 
für die Ausführung dieses Vorhabens zwischen den Paracel-Inseln und Hainau 
genügend vorhanden. Das Einlaufen in Hongkong hätte einen Zeitverlust von 
mindestens 48 Stunden verursacht. 
Als wir etwa 70 Sm über Hongkong hinaus waren, machte der erste 
Maschinist mir die Meldung, dafs mit den in Swatau eingenommenen Kohlen nicht 
genügend Dampf zu halten sei. Dies war ein unangenehmer Strich durch meine 
Rechnung. Nach Hongkong zurückzukehren, dazu war es zu spät; ich liefs des- 
halb, um eine möglichst grofse Fahrt zu erzielen, die Raasegel anschlagen und 
setzen. Ein Theil der Deckmannschaft wurde dann den Heizern zur Unterstützung 
beigegeben, überhaupt Alles, was zu einer Beschleunigung der Fahrt dienen konnte. 
in Anwendung gebracht. . ; 
Erst am 10. September gegen 6 Uhr morgens, auf 18,8 ° N-Br und 112,2° 
O-Lg, als sich bereits eine schwache Südostkreuzsee bemerkbar machte und- das
	        
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